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Rahmenbedingungen
Entwicklung wesentlicher makroökonomischer | 2020 | 2019 | 2018 |
WELTHANDEL (REAL) | |||
Warenhandel | –5,9 | +0,6 | +4,5 |
BIP | |||
Welt | –3,7 | +2,5 | +3,2 |
USA | –3,5 | +2,2 | +3,0 |
China | +2,3 | +6,0 | +6,8 |
Japan | –4,9 | +0,3 | +0,6 |
Europa | –6,3 | +1,5 | +2,1 |
Euro-Raum | –6,8 | +1,3 | +1,9 |
Deutschland | –5,3 | +0,6 | +1,3 |
Die preis- und kalenderbereinigten Daten für die Jahre 2018 bis 2020 entsprechenden per Februar 2021 verfügbaren Erkenntnissen und Einschätzungen.
Quelle: Oxford Economics
Die globale Entwicklung der Wirtschaft wurde 2020 durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Nach der ersten Infektionswelle ab Februar bis zum Frühsommer 2020, erholte sich die Wirtschaft in vielen Ländern bis September 2020 wieder spürbar. Eine zweite Welle verzögerte eine Rückkehr auf den Wachstumspfad aber deutlich. Da die Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Virus während der zweiten Infektionswelle in vielen Ländern gezielter waren, wurde die Wirtschaft insgesamt nicht mehr so stark beeinträchtigt, allerdings zulasten einiger Branchen wie insbesondere Tourismus und Gastronomie.
Die Unterbrechungen internationaler Produktionsketten insbesondere im Bereich der Investitions- und langlebigen Konsumgüter belasteten die Angebotsseite. Die Nachfrage wurde durch geringere Haushaltseinkommen und erhöhte Unsicherheit negativ beeinflusst. Hier waren vor allem langlebige Konsumgüter betroffen. Neben der produzierenden Wirtschaft wurden durch die Kontaktbeschränkungen viele Dienstleistungsbranchen wie Verkehr und Gastgewerbe stark beeinträchtigt.
Die Corona-Pandemie verstärkte teilweise eine rückläufige Entwicklung, da viele Volkswirtschaften bereits zuvor eine deutliche Abkühlung des Wirtschaftswachstums verzeichneten. So war der globale Handel bereits 2019 kaum gewachsen.
Die großen Wirtschaftsregionen sind von der Wirtschaftskrise unterschiedlich stark betroffen. China gelang es durch drastische Maßnahmen vergleichsweise schnell, eine weitere Verbreitung des Virus einzudämmen und so die Auswirkungen auf die Wirtschaft zu begrenzen. China ist unter den großen Wirtschaftsnationen die einzige, deren Wirtschaft auch 2020 wuchs, wenn auch deutlich moderater als in den Vorjahren. In der Region Asien/Pazifik nahm das Wachstum in der Folge nur geringfügig ab. Deutlich stärker war die Abnahme in den USA und ganz Nordamerika. Da die Bedeutung des Außenhandels und grenzüberschreitender Produktionsketten im Vergleich zu Europa oder einigen asiatischen Ländern geringer ist, gab es jedoch auch weniger von außen wirkende negative Effekte.
Europa trafen die Auswirkungen der Corona-Pandemie stärker. Vor allem in den großen westeuropäischen Volkswirtschaften Vereinigtes Königreich, Italien, Spanien und Frankreich brachen die Wirtschaftsleistungen stark ein. Die Wirtschaft in den Ländern Skandinaviens und Osteuropas litt hingegen weniger; auch Deutschland verzeichnete einen vergleichsweise weniger starken, dennoch substanziellen Rückgang der Wirtschaftsleistung. In Deutschland wirkte sich die starke Abhängigkeit vom Außenhandel insbesondere bei Investitionsgütern negativ aus. Aufgrund solider Staatsfinanzen war Deutschland jedoch besser als andere Länder gerüstet, um den negativen Folgen der Corona-Pandemie zu begegnen. Unter anderem wurde die Wirtschaft mit Krediten, steuerlichen Entlastungen sowie dem Kurzarbeitsprogramm unterstützt. Stützend wirkten sich auch der niedrigere Ölpreis sowie die weiter sehr expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) auf die europäische Wirtschaft aus.