Chancen- und Risikobericht

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Projektrisiken

Mit unseren Maßnahmen sind teilweise hohe Investitionsvolumina sowie eine Vielzahl hochkomplexer Projekte verbunden. Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedin­gun­gen, Verzögerungen in der Umsetzung (unter anderem durch um­fangreichere Bürgerbeteiligungen), notwendige An­pas­sungen während der häufig mehrjährigen Laufzeiten, Ab­wei­chungen von der mit dem Bund vereinbarten Hochlaufkurve der In­ves­titionsmittel oder Veränderungen der Ein­kaufspreise können zu Projekt- und Liquiditätsrisiken füh­ren. Diese haben aufgrund der vernetzten Produktionsstrukturen auch ge­­schäfts­feld­über­greifende Auswirkungen. So sind zum Beispiel geplante Verkehrsverlagerungen von der Straße auf die Schiene dann nicht realisierbar. Wir tra­gen dem durch ein intensives Moni­toring der Projekte Rechnung.

Bei der Realisierung von geplanten Maßnahmen aus verschiedenen Programmen, wie zum Beispiel der Strategie Starke Schiene für den Systemverbund Bahn oder Primus bei DB Schenker, besteht das Risiko, dass die geplanten Effekte entweder gar nicht oder nur in ge­ringerem Umfang realisiert werden können und/oder verzögert eintreten. Gleichzeitig besteht allerdings auch die Chance, die ge­planten Effekte zu übertreffen.

Infrastrukturfinanzierung

Für das Bestandsnetz haben wir mit dem Bund Anfang 2020 eine Vereinbarung abgeschlossen, die die Finanzierung bis zum Jahr 2029 festschreibt. Die LuFV III und die damit verbundene langfristige Sicherung von Infra­struk­turqualität und -verfügbarkeit verbessern die Attrak­tivität des Ver­kehrs­trägers Schiene, die über Mehrverkehr auch zu höheren Erlösen bei den In­fra­struktur­gesell­schaf­ten füh­rt. Risiken resultieren aus einer möglichen Nichterreichung der in der LuFV fest­ge­legten Vertragsziele und aus möglichen Rück­for­derungen des Bundes durch die Prüfung der zweckentsprechenden Mittelverwendung.

Die wirtschaftliche Tragfähigkeit von aus Eigenmitteln geleisteten Investitionen oder Finanzierungsbeiträgen zu In­ves­titionsprojekten ist essenziell, um die Investitions­fä­­hig­keit des DB-Konzerns langfristig zu sichern.

Politische Risiken

Die Europäische Gesellschaft für die Finanzierung von Eisenbahnmaterial (EUROFIMA), Basel/Schweiz, hat auch Darlehen an Staatsbahnen mit mittlerweile schlechten Bonitätseinstufungen der garantieren­den Staaten ausgereicht. Sollten diese Staatsbahnen ihren finanziellen Verpflichtungen gegen­über der EUROFIMA nicht nachkommen, könnte dies Auswirkungen auf den Betei­ligungsbuchwert haben und unter bestimmten Umständen Nachschusspflichten auslösen.

Umweltrisiken

Ökologische Alleinstellungsmerkmale wie klimaneutrale Verkehre im Personen- und Güterverkehr auf Basis erneuerbarer Energien steigern die positive Wahrnehmung bei unseren Kund*innen. Unsere Aktivitäten zum Klimaschutz wirken sich positiv auf die Reduzierung von Treibhausgasen aus. Dennoch müssen unsere Mobilitätsangebote durchgehend klimaneutral werden, um den Klimavorteil abzusichern. Die Verschärfung von Umweltschutzgesetzen birgt Chancen und Risiken für den DB-Konzern. Chancen ergeben sich vor allem für den Schienenverkehr. Allerdings können Maßnahmen wie Dieselfahrverbote auch negative Auswirkungen auf unsere Aktivitäten entfalten.

Extremwetterbedingte Schäden an unserer Infrastruktur führen unter anderem zu Erlöseinbußen, Pönalen sowie erhöhten Anforderungen an Schadensbeseitigung und präventive Maßnahmen. Zur Ausrichtung der Produktionsmittel auf Extremwetterereignisse und zur Vermeidung einer eingeschränkten Betriebsqualität infolge von extremwetter­be­dingten Einschränkungen arbeitet der DB-Konzern unter anderem gemeinsam mit nationalen und internationalen Experten an der Anpassung externer technischer Regelwerke im Hinblick auf veränderte klimatische Bedingungen.

Extremwetterereignisse managen bedeutet für uns auch, mit schnellen Veränderungen und komplexen Auswirkungen umgehen zu müssen. Die heutigen Störungen sind zunehmend überregional und von längerer Dauer. Des Weiteren sind wir laut einer von uns in Auftrag gegebenen Studie des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung so stark von den Folgen des Klimawandels betroffen wie kein anderes Großunternehmen in Deutschland. Vor dem Hintergrund der erwarteten zukünftigen Entwicklung von Wetterextremen sowie des gleichzeitigen Ausbaus des Schienenverkehrs in Deutschland verfolgen wir neben einem aktiven Klimaschutz auch eine konsequente Entwicklung eines Resilienzmanagements, um die Folgen des Klimawandels durch geeignete Maßnahmen abzumildern.

Wo würden Sie sich am ehesten einordnen?Vielen Dank für Ihre Teilnahme!
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