Kunde und Qualität

Kunde im Mittelpunkt unseres Handelns

Ziele und Managementansatz

Die Verbesserung der Pünktlichkeit stellt für uns den wichtigsten Hebel zur Steigerung der Produktqualität dar. Die interne Steuerung der Pünktlichkeit erfolgt auf Basis von Lost Units (Anzahl Verspätungsfälle). Für die Messung der Pünktlichkeit erfassen wir kontinuierlich für jede Zugfahrt/Busfahrt die Ist-Ankunftszeit im Vergleich zur Soll-Ankunftszeit. Ein Halt wird als pünktlich gewertet, wenn die planmäßige Ankunftszeit im Personenverkehr um weniger als sechs beziehungsweise im Güterverkehr um weniger als 16 Minuten überschritten wird. Die Ankunft der planmäßigen beziehungsweise der bis zu einer definierten Maximaldauer verspäteten Züge/Busse fassen wir im Pünktlichkeitsgrad zusammen. Bei DB Regio Bus werden zudem seit 2020 mit rückwirkender Änderung auch mehr als eine Minute zu früh abgefahrene Busse als unpünktlich gewertet. Die Zahlen werden täglich erfasst und zusammen mit den aktuellen Störungen (Lost Units) sowie weiteren Steuerungskennzahlen den Führungskräften und Mitarbeitenden online zur Verfügung gestellt, sodass Steuerungsmaßnahmen ergriffen werden können. Außerdem werden die Pünktlichkeitswerte mitsamt den dazugehörigen Indikatoren regelmäßig aufbereitet und mit dem Vorstand die aktuellen Handlungs- und Entscheidungsbedarfe abgeleitet. Die Pünktlichkeit ist einer der wesentlichen Indikatoren für die Produktqualität auf Konzernebene im Rahmen der Strategie Starke Schiene und ein bestimmender Faktor bei der Ermittlung der Höhe der variablen Vergütung der Führungskräfte im DB-Konzern.

Zu den weiteren wichtigen Hebeln zur Steigerung der Pro­­duktqualität zählen der Einsatz moderner Fahrzeuge, eine verlässliche und umfassende Kunden- und Transportinfor­ma­tion, die Qualität und Zuverlässigkeit der angebotenen Dienstleistungen sowie angemessene Beförderungs- und Trans­portzeiten. Aus diesem Grund investieren wir kontinuierlich in unsere Flotte und die Infrastruktur und optimieren die Zu­sammen­arbeit mit unseren Zulieferern und Branchenpart-nern. Intensiv werden hierbei die Chancen der Digitalisierung genutzt. Die Initiativen zur Erhöhung der Produktqualität und Verbesserung der Kundenzufriedenheit sind wichtiger Bestandteil des Umsetzungsprogramms für unsere Strategie.

Die kontinuierlichen Optimierun­gen des Preis-Leistungs-­Verhältnisses und Produktinnovationen insbesondere in der Digita­lisierung sind maßgeblicher Hebel zur Steigerung der Kundenzufriedenheit. Wir arbeiten intensiv an der Erbringung unserer Basisleistung und konzentrieren uns auf die Optimierung der Produkt- und Servicequalität. Unseren Kund*innen bieten wir ein umfassendes Angebot für ihre Informationsbedürfnisse. Ziel ist es, unsere Produkte zu einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten, um die Erwartungen unserer Kund*innen zu erfüllen. Dabei stehen Maßnahmen im Fokus, die die Qualität unserer Leistungen und die Effizienz unserer Prozesse steigern. Um den Erfolg der Maßnahmen aus der Sicht unserer Kund*innen zu be­­urteilen, nutzen wir unmittelbare Indikato­ren wie Umsatz und Reisendenzahlen. Auch die Ergebnisse regelmäßiger Kundenbefragungen dienen der Erfolgsmes­sung und zeigen Verbesserungs­potenziale auf.

Kapazitätsausbau für eine starke Schiene

Der Kapazitätsausbau der Infrastruktur und Flotten stellt eine weitere wesentliche Einflussgröße für unsere Produktqualität und somit auch für unsere Pünktlichkeit dar.

Mit der Umsetzung der verkehrlichen Ziele der Starken Schiene soll es zu einer weiteren Steigerung der Betriebsleistung im Netz um mehr als 30% kommen, das heißt um rund 350 Mio. Trkm pro Jahr. Das Wachstum wird überproportional auf den heute schon hoch ausgelasteten Schienenwegen stattfinden. Der zusätzliche Verkehr muss daher durch den Ausbau der Infrastrukturkapazität aufgefangen werden. Gleichzeitig besteht die Notwendigkeit, auch in der Aus­bauphase eine hohe Zuverlässigkeit und Kapazität des Netzes sicherzustellen. Eine hohe Leistungsfähigkeit und das Wachstum im Netz können nur gemeinsam mit dem Bund erreicht werden. Mit der LuFV III wird die Leistungsfähigkeit des Bestandsnetzes gewährleistet.

Für die Steigerung der Kapazität des Netzes und die Ermöglichung einer Erhöhung der Betriebsleistung gibt es drei wesentliche Hebel:

  • Neu- und Ausbau: Die Realisierung von Neu- und Ausbaumaß­nahmen ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für zusätzliche Netzkapazität.  2 Digitale Schiene Deutschland Zur Strategie Starke Schiene Hier schaffen wir ein Potenzial von zu­­­­­­sätzlichen 180 Mio. Trkm und damit die Voraussetzung für Mehrverkehr auf Korridoren und für neue Angebotskonzepte. Notwendige Projekte hierfür sind im vordringlichen Bedarfsplan des Bundes enthalten und werden suk­­­zessive umgesetzt. Zusätzliche Maßnahmen, wie zum Beispiel weitere Ausbauten zur Ermöglichung des Deutschland-Takts oder Streckenausbauten im Zuge des Strukturstärkungsgesetzes, ergänzen diese Vorhaben.  11 Deutschland im Takt Zur Strategie Starke Schiene

  • Digitale Schiene Deutschland (DSD): Unser langfristi­­ges Pro­­gramm für mehr Kapazität, Zuverlässigkeit, Pro­duk­ti­vität und Interoperabilität ist die DSD. Mit dem flächendeckenden Ausrollen der europäischen Leit- und Siche­rungs­­technik (ETCS) in Verbindung mit digitalen Stellwerken (DSTW) sowie dem digitalen Bahnbetrieb heben wir ein Potenzial von zusätzlichen 100 Mio. Trkm – ohne neue Gleise zu bauen. Das Programm beinhaltet die Fertigstellung laufender ETCS-Projekte, die Umsetzung des sogenannten Starterpakets und den industrialisierten Flächenrollout.  1 Ausbau Infrastruktur Zur Strategie Starke Schiene

  • Kapazitätsmanagement: Mit weiteren Zusatzmaßnahmen werden wir die Betriebsleistung um nochmals 70 Mio. Trkm steigern können. Ein wesentlicher Baustein hierfür ist ein verbessertes Kapazitätsmanagement. Darunter sind die Koordinierung der Kapazitätssteigerung, das kapazitätsschonende Bauen, die verkehrliche Optimierung und die Reduzierung der Störungen zu verstehen. Mit der LuFV III ist ab 2020 erstmals ein Budget für kapazitätsschonendes Bauen vorgesehen, um zukünftig für weniger Einschränkungen bei den EVU zu sorgen.  3 Kapazitätsmanagement Netz Zur Strategie Starke Schiene

Für eine starke Schiene bauen wir außerdem unsere Instandhaltungswerke aus und investieren in neue Züge. Zusätzlich investieren wir in die Modernisierung unserer bestehenden Fahrzeugflotte. Mit diesen Hebeln werden wir unsere Fahrzeugverfügbarkeit weiter ausbauen.  4 Ausbau Flotte und Werke Zur Strategie Starke Schiene

Instandhaltungswerke von DB Fernverkehr und Ausbauplanung
Instandhaltungswerke

Bis Ende 2024 investieren wir rund 775 Mio. € in die Instand­hal­­­­tungswerke von DB Fernverkehr und damit in die Ver­­-bes­se­­rung von Pünktlichkeit und Qualität der Intercity-Ex­­press- (ICE-) und Intercity-Züge. Größere Hallen, erweiterte Werk­­stätten und Lager sowie neue Behandlungs- und Abstellgleise sorgen dafür, dass die Züge künftig schneller und besser instand gehalten wer­­den können. Zudem schaffen wir von 2019 bis 2024 rund 800 zusätzliche Stellen in den Werken.

Um die Fahrzeugverfügbarkeit weiter zu steigern und zusätzliche Kapazitäten in den Werkshallen zu schaffen, wer­­­­den auch Digitalisierung und Automatisierung weiter vorangetrieben. Innovative Technologien werden in einzelnen Werken pilotiert und sukzessive auf andere Standorte ausgeweitet. Im Fokus liegt die Optimierung der Instandhal­tung unserer zukünftig fahrzeugstärksten Flotte ICE 4, um durch kürzere Standzeiten unsere Fahrzeugverfügbarkeit zu erhöhen.

Neben unseren Werken investieren wir auch in unsere Fahrzeuge. Bis Ende 2024 wird sich die ICE-Flotte auf über 420 Züge vergrößern. Darin enthalten sind 137 ICE-4-Züge. 50 zwölfteilige ICE-4-Züge sind bereits ausgeliefert. 2020 hat zudem der Zulauf der siebenteiligen ICE 4 begonnen.

Wir haben darüber hinaus die Beschaffung von 90 Hochgeschwindigkeitszügen (ICE 3neo) ausgeschrieben. Davon sollen 30 Züge bereits ab 2022 schrittweise ausgeliefert werden. Des Weiteren ist die Beschaffung von 23 ECx sowie weiteren Intercity 2 geplant. Langfristig erfolgt die Vergrößerung der Fernverkehrsflotte um rund 25% auf bis zu 600 Züge. Mit der steigenden Anzahl neuer Fahrzeuge werden betriebliche Dispositionsspielräume geschaffen, um so auf unvorhergesehene Störungen im Betrieb reagieren zu können.

Zudem läuft die Modernisierung von über 100 Zügen der ICE-1- und der ICE-3-Flotte zur Verbesserung der technischen Zuverlässigkeit und für mehr Komfort. Eine nahezu vollständige Ausstattung der Flotte mit ETCS garantiert eine hochfrequente und zuverlässige Verfügbarkeit der digitalen Ausstattung. Auch beim ICE 4 optimieren wir den Komfort. Neben neuen Sitzplätzen wird es künftig ICE-4-Züge mit 13 Wagen und jeweils über 900 Sitzplätzen geben.

Mit der Umsetzung der verkehrlichen Ziele der Starken Schiene bei DB Regio wird eine Erhöhung der Reisendenzahlen angestrebt. In diesem Zusammenhang bedarf es einer Steigerung der Sitzplatzkapazitäten um bis zu 30% bis 2030. Die zusätzliche Nachfrage werden wir sowohl durch eine mittelfristig erhöhte Auslastung der Züge als auch durch einen Kapazitätsaufbau der Fahrzeugflotte bedienen.

Im Regionalverkehr investieren wir weiter in unsere Flotte und unsere Werke. In den nächsten Jahren erfolgen umfangreiche Modernisierungen an den Fahrzeugen der S-Bahnen Berlin, Stuttgart und München. Neben einer Verbesserung der technischen Zuverlässigkeit und des Komforts der Fahrzeuge ermöglichen wir dadurch auch eine höhere Auslastung.

Für die Verkehrsverträge S-Bahnen Hamburg, Rhein-Main und Stuttgart ist mit den Aufgabenträgern bis Ende 2024 eine Erweiterung der Fahrzeugflotte vorgesehen. Im Rahmen von gewonnenen Verkehrsverträgen werden zur Bedienung der Mehrleistungen weitere ein- oder mehrstöckige Triebzüge beschafft. Zur Erhöhung der Zugkapazitäten im bestehenden Streckennetz werden Fahrzeuge mit ETCS ausgerüstet. So werden erstmals ab 2023 die Fahrzeuge der S-Bahn Stuttgart mit dieser Technik ausgestattet.

Zur Erhaltung und Erweiterung der Instandhaltungskapazitäten in den nächsten Jahren wird in die Werkstattinfrastruktur investiert. Schwerpunkte bilden hierbei bis 2025 die Werkstätten für die S-Bahnen in Berlin, Freiburg, Ludwigshafen und München.

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