Prognosebericht

Personenverkehr

Voraussichtliche Marktentwicklung(in %)

2020

2021

Deutscher Personenverkehr (Basis Pkm)

18,0

+12,0

Stand Februar 2021. Prognose für 2021 auf halbe Prozentpunkte gerundet.

Nach dem coronabedingten Leistungseinbruch in 2020 dürfte sich der deutsche Personenverkehrsmarkt 2021 spürbar erho­len. Dennoch wird die Leistungsmenge noch deutlich hinter dem Vorkrisenniveau aus 2019 zurückbleiben.

Die Entwicklung der Verkehrsnachfrage hängt stark vom Infektionsgeschehen, von regulatorischen Maßnahmen und vom damit einhergehenden Mobilitätsverhalten der Bevöl­ke­rung ab. Pendlerverkehre und Geschäftsreisen werden in Teilen möglicherweise dauerhaft durch Heimarbeit und digitale Kommunikation ersetzt. Individuelle Fortbewegungsformen mit geringem Infektionsrisiko – vor allem Pkw oder Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen – behalten bei andauernder Corona-Pandemie den Vorzug gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln.

  • Unter diesen Umständen dürfte allen voran der MIV sein Leistungsvolumen an das Vorkrisenniveau annähern. Steigende Kraftstoffpreise durch die 2021 in Kraft tretende CO-Bepreisung bleiben zunächst von untergeordneter Bedeutung.
  • Der innerdeutsche Luftverkehr steht angesichts infektionsschutzbedingt verhaltener Nachfrage und eines stark aus­­gedünnten Angebots vor einer langwierigen Erholung. In 2021 wird er absehbar nur einen Bruchteil der Verluste aus 2020 wieder aufholen.
  • Der ÖSPV nimmt voraussichtlich wieder erkennbar zu, leidet im Nahverkehr aber weiter unter Substitutions­­­­effek­ten durch Pkw und Fahrrad. Fernbusverkehre dürften sich aufgrund des zurückgefahrenen Angebots und des starken Wettbewerbs durch den SPV vergleichs­­­weise schwächer entwickeln.
  • Für den SPV rechnen wir mit einer spürbaren Erholung im Nah- und Fernverkehr. Der Fernverkehr dürfte dabei von Zugewinnen aus dem Luft- und Buslinienfernver­­kehr profitieren. Wesentliche Prämissen für diese Entwicklung sind ein rückläufiges Infektionsgeschehen, gelockerte be­­­ziehungsweise aufgehobene Kontaktbeschrän­­kun­gen und ein wiedererstarkendes Vertrauen in öffentliche Verkehrsmittel.

Auch im europäischen Personenverkehr wird die Entwick­lung verkehrsträgerspezifisch und regional differenziert ausfallen. Finanzielle Schwächen und strategische Neuausrichtungen einzelner Anbieter machen eine Konsolidierung des Mobilitätsmarktes wahrscheinlich. Eine progressive Klimapolitik der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten bleibt jedoch langfristiger Motor für die Entwicklung klimafreundlicher öffentlicher Mobilität – und damit insbesondere auch des Schienenpersonenverkehrs.

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