Chancen- und Risikomanagement im DB-Konzern

Das Chancen- und Risikomanagement des DB-Konzerns umfasst die systematische Identifikation, Bewertung und Steuerung von Chancen und Risiken. Das primäre Ziel des Chancen- und Risikomanagements besteht in der nachhaltigen Existenzsicherung des DB-Konzerns.

Überblick Chancen und Risiken
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Die Grundsätze des Chancen- und Risikomanagements werden von der Konzernleitung vorgegeben und konzern­­­weit umgesetzt. Im Rahmen unseres Früherkennungssystems wird dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der DBAG dreimal jährlich zur Chancen- und Risikosituation berichtet. Die Ri­siko­berichterstattung umfasst den Mittelfristzeitraum (fünf Jahre). Für außer­halb des Berichtsturnusses auftretende wesentliche Risiken besteht eine un­mittelbare Be­richts­pflicht. Akquisitionsvorhaben unterliegen zusätzlich einer besonderen Überwachung. Aufgrund einer neuen Fassung des Prüfungsstandards IDWPS 340 (»Die Prüfung des Risikofrüherkennungssystems«) ergeben sich zusätzliche Anforderungen an das Risikomanagement des DB-Konzerns. Gegenüber dem Status quo ist eine Bestandsgefährdung auf Basis einer definierten Risikotragfähigkeit zu bewerten, wofür auch die bisherige Risikoaggregation angepasst wurde. Alle sonstigen Anforderungen des IDWPS 340 waren mit dem bestehenden Risikomanagement bereits erfüllt.

In unserem Risikomanagementsystem (RMS) wird die Ge­samt­heit der Chancen und Risiken unter Berücksich­tigung von Wesentlichkeitsgrenzen in einem Chancen- und Risikoportfolio sowie einer detaillierten Einzelauf­stellung abgebildet. Ein Katalog mit Chancen- und Risikokategorien dient einer möglichst vollständigen Identifikation der relevanten finanziellen und nachhaltigkeitsbezogenen Chancen und Risiken. Dazu gehören auch Risiken, die für Unternehmen im Zusammenhang mit dem Übergang zu einer kohlenstoff­ärmeren Wirtschaft entstehen (Transitionsrisiken), wie auch physische Risiken gem. Definition der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD). Die im Risiko­bericht erfassten Chancen und Risiken sind kategorisiert und nach Eintrittswahrschein­lich­kei­ten klassi­fi­ziert. Die Ana­­­­ly­­se umfasst neben den möglichen Aus­wir­kun­gen auch Ansatzpunkte und Kosten von Gegen­maß­nah­men (Brutto- und Nettoausweis). Chancen und Risiken werden im RMS ausgewiesen in Abhängigkeit von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schwellen­wert (≥ 50 Mio. €). Eine Ausnahme gilt nur für Regulierungssachverhalte. Die Bewertung der Chancen und Risiken erfolgt dabei gegen die aktuelle Mittelfristplanung des DB-Konzerns, die einen Zeitraum von fünf Jahren umfasst. Auf Basis des Chancen- und Risikoportfolios wird mittels stochastischer Simulation auch eine Gesamtrisikoposition ermittelt, die zur Einschätzung von bestandsgefährdenden Entwicklungen dient. Organisatorisch ist das Konzerncon­trolling die zentrale Koordinationsstelle für unser Chancen- und Risiko­manage­ment. Nicht im RMS erfasst werden Risi­ken, die in unsere Mittelfristplanung einbezogen wurden. Dies betrifft Chancen und Risiken mit einer Eintrittswahrschein­lichkeit (EW) > 70% (sehr wahrscheinlich).

Unser strategisches Chancen- und Risikomanagement leiten wir im Wesentlichen aus den Zielen und Strategien der Ge­schäftsfelder ab. Die direkte Verantwortung für das frühzeitige und regelmäßige Identifizieren, Analysieren und Mana­gen von strategischen Chancen und Risiken liegt primär beim operativen Management und ist ein integraler Be­stand­teil der konzernweiten Planungs- und Steuerungssysteme. Wir beschäftigen uns dazu mit detaillierten Markt- und Konkurrenzanalysen, Marktszenarien, den relevanten Kosten­treibern und kri­tischen Erfolgs­fak­to­r­en, auch in unserem poli­tischen und regulatorischen Umfeld. Daraus werden konkrete Chan­cen abgeleitet und analysiert.

Das Geschäftsumfeld des DB-Konzerns verändert sich stetig. Um Chancen zu nutzen und Risiken frühzeitig zu begegnen, beobachten wir im »DB.Trend.Radar« die für den DB-Konzern wichtigsten externen Entwicklungen. Im Fokus steht dabei die Fragestellung, wie sich Veränderun­gen aus den Bereichen Gesellschaft, Politik, Technologie und Wirtschaft auf unsere Märkte auswirken. Die einzel­nen Themen sind stark miteinander vernetzt und von hoher Bedeutung für die Zukunft des DB-Konzerns. Das DB.Trend.Radar unterstützt den DB-Konzern dabei, seine Ge­schäfte zu­kunfts­fähig auszurichten und Chancen aktiv zu nutzen.

Im Zusammenhang mit der strikt am operativen Geschäft aus­gerichteten Konzernfinanzierung obliegen die Limitie­­rung und die Überwachung der hieraus resul­tie­renden Kredit­-ri­si­ken, Marktpreisrisiken und Liquidi­täts­risiken dem Kon­zern-Treasury. Durch den zentralen Ab­schluss entsprechender Ge­­schäfte (Geld­marktgeschäfte, Wertpapier­geschäf­te, Devi­sengeschäfte, Ge­schäfte mit Derivaten) werden die mög­li­chen Risiken zentral gesteuert und be­grenzt. Das Konzern-­Treasury ist in Anlehnung an die für Kreditinstitute formulier­ten Mindestanforderungen an das Risikomanage­ment (MaRisk) orga­ni­siert und erfüllt mit den daraus abgeleiteten Kriterien alle Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unter­neh­mens­bereich (KonTraG).