Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

ENTWICKLUNG WESENTLICHER MAKROÖKONOMISCHER
GRÖSSEN IM VORJAHRESVERGLEICH
/ in %

2021

2020

2019

WELTHANDEL (REAL)   

Warenhandel

+11,7

–5,6

+0,5

BIP

   

Welt 

+5,8

–3,5

+2,6

USA

+5,7

–3,4

+2,3

China

+8,1

+2,2

+6,0

Japan

+1,6

–4,5

–0,2

Europa

+5,7

–5,8

+1,7

Euro-Raum

+5,2

–6,5

+1,6

Deutschland

+2,8

–4,9

+1,1

Die preis- und kalenderbereinigten Daten für die Jahre 2019 bis 2021 entsprechenden per Februar 2022 verfügbaren Erkenntnissen und Einschätzungen.
Quelle: Oxford Economics

Die Weltwirtschaft verzeichnete 2021 ein kräftiges Wachstum. Global gesehen wurde der coronabedingte Einbruch be­­reits mehr als ausgeglichen, sodass die Wirtschaftsleistung nur noch leicht unter dem Wachstumspfad aus Vor-Coronazeiten liegt. Allerdings setzte die Erholung in den Weltregionen unterschiedlich stark und teilweise verzögert ein. Hierdurch wurden schon vor der Corona-Pandemie bestehende Ungleichgewichte verstärkt. So sind gerade China und ande­­re fernöstliche Volkswirtschaften, die schon vor der Corona-Pandemie stark gewachsen sind, weniger beeinträchtigt worden bzw. die Erholung setzte schneller ein. Dies gilt auch für andere Emerging Markets weltweit, während Entwicklungsländer im Durchschnitt stärker von der Corona-Pandemie getroffen wurden und sich später erholten. Unter den Industrieländern haben sich bspw. die USA sehr schnell von dem Einbruch erholt.

Im Vergleich sind die Volkswirtschaften Europas relativ stark von der Corona-Pandemie getroffen worden. Insbesondere die großen Industrienationen Westeuropas hatten sehr starke Einbrüche zu verzeichnen. Die Erholung setzte zwar schon Ende 2020 ein, war jedoch weniger kräftig als erhofft. In Deutschland hat der Staat stärker als in vielen anderen Ländern Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft ergriffen, wodurch sowohl die Rezession 2020 als auch die nachfolgende Erholung 2021 weniger ausgeprägt sind. Deutschland profitierte auch von der wieder anziehenden globalen Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern.

Während die Industrieproduktion vergleichsweise wenig von coronabedingten Einschränkungen betroffen war, sind einige Dienstleistungssektoren, insbesondere der Touris­mus, sehr stark eingeschränkt worden. Dies wirkte sich auch 2021 noch stark aus, da Reisen wegen der bestehenden Einschränkungen und Unsicherheiten nicht gebucht wurden. Der Handel hat sich im Vergleich zur gesamten Wirtschaftsleistung weltweit sehr schnell erholt und übertraf 2021 bereits deutlich das Vor-Corona-Niveau. Dies führte dazu, dass teilweise Transportkapazitäten knapp wurden und infolgedessen die Frachtraten deutlich anstiegen. Auch viele Rohstoffe und andere Vorleistungsgüter wurden stark nachgefragt, sodass die Preise stiegen. Dies gilt auch für den Ölpreis. Bei einigen Vorleistungsgütern wie Halbleitern waren die Engpässe so gravierend, dass andere Branchen wie die Automobilproduktion in ihrem Wachstum beschränkt wurden. Die anziehende Inflation beschränkt die Möglichkeit der Europäischen Zentralbank (EZB), durch eine expansive Geldpolitik die Konjunktur in Europa weiter anzukurbeln.