Digitalisierung

Fokus auf Digitalisierung und Technik

 

Unsere Digital- und Technikstrategie ist darauf ausgerichtet, bis 2030 ein hochintelligentes Mobilitätsnetzwerk zu entwickeln – vernetzt, automatisiert und kundenzentriert.

Reisen sollen sich in Zukunft praktisch »wie von selbst« planen und bei Abweichungen in Echtzeit an veränderte Gegebenheiten anpassen. Dafür müssen unsere Digitalisierungsprozesse als intelligentes Gesamtsystem verstanden und gestaltet werden – eine langfristige Entwicklung, bei der sich drei Kernaufgaben der Starken Schiene benennen lassen:

  • selbstorganisierte Entwicklung und
  • vollständige Vernetzung,
  • die einfachere Nutzung des Mobilitätsangebots für Kund:in­nen.

Die Use Cases zeigen, wo Digitalisierung und Technik der Schlüssel zum Erfolg für die Starke Schiene sind. Eini­ge davon stehen im besonderen Fokus:

  • Die digitale Instandhaltung, weil sie uns z. B. durch effizientere Materialwirtschaft und vorausschauende Planung schlagkräftiger macht.
  • Der digitale Bahnbetrieb, weil er uns z. B. durch automatisierte Fahrplanung und Disposition robuster macht.
  • Die grüne Bahntechnik, weil sie uns z. B. durch einen emissionsfreien und umweltfreundlichen Bahnbetrieb umweltfreundlicher macht.

Ökosysteme und Partnerschaften

Die Digitalisierung und der globale Wettbewerb sorgen für veränderte Marktbedingungen: Aufgrund stark verkürzter Innovationszyklen entwickeln sich neue Märkte schneller und der Innovationsdruck auf etablierte Marktteilnehmer steigt. Um in diesem Umfeld Wachstumspotenziale zu erschließen und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des ­DB-Konzerns sicherzustellen, ist die Transformation zu einem ökosystemorientierten Unternehmen erforderlich. Der DB-Konzern öffnet sich deshalb für mehr Innovation durch Partnerschaften und baut systematisch Kooperationen auf. Durch Integration in die Wertschöpfung des DB-Konzerns werden die Innovationskraft und Kompetenzen von Partnern nutzbar gemacht. Entsprechend der Strategie Starke Schiene stehen die Bereiche Produktion und Nachhaltigkeit aktuell besonders im Fokus:

Digitale Transformation

Im Zentrum der digitalen Transformation steht v. a. die Einbindung und die Befähigung von Mitarbeitenden durch Trainings, neue Arbeitsmethoden und agile Strukturen. 2022 wurde auf den Ausbau digitaler Kompetenzen fokussiert.

Digitale Schiene Deutschland (DSD)

Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz sind die zentralen Schlüssel für eine höhere Kapazität und eine optimale Auslastung des Schienennetzes. Das Zielbild der Digitalen Schiene Deutschland Nr. 145 (DSD) umfasst hierbei ein vollständig digitales, hoch automatisiertes Bahnsystem – vom Gleis bis zum Zug sowie von digitalen Stellwerken über das European Train Control System (ETCS) bis hin zu Automatic Train Operation (ATO). Die Züge sollen hierbei zukünftig hoch automatisiert fahren, ihr Umfeld erkennen können und hochpräzise geografisch zu orten sein. Ebenso sollen sie nicht mehr in festen Blockabständen fahren, sondern in flexi­blen Blöcken mit optimalen Abständen zwischen den Zügen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist innovatives Denken, Gestalten und Umsetzen im gesamten Bahnsektor notwendig. Zusammen mit der Industrie, den Verbänden und der Forschung stellt die Sektorinitiative Digitale Schiene Deutschland die Weichen für das hoch automatisierte Bahnsystem der Zukunft.

Die Umsetzung der DSD hat bereits 2020 begonnen. Im Rahmen des sog. Starterpakets hat die konkrete Planung und Installation von ETCS und digitalen Stellwerken (DSTW) im Kontext des Digitalen Knotens Stuttgart (DKS), der Schnellfahrstrecke Köln — Rhein/Main und der Durch­fahr­barkeit des transeuropäischen Korridors Skandinavien — Mittel­­­meer (ScanMed) begonnen. Als erste Region Deutschlands wird Stuttgart die digitale Zugsicherungs- und Stellwerkstechnologie implementieren. Zur Unterstützung der korrespon­dierenden Fahrzeugumrüstung hat das BMDV eine Fahr­zeugförderrichtlinie für die betroffenen Fahrzeuge im DKS veröffentlicht, sodass die Fahrzeugausrüstung (Regio- und S-Bahn-Triebzüge) 2022 beginnen konnte. 2022 fanden auch bereits die ersten Inbetriebnahmen im sog. Schnellläuferprogramm (SLP) statt. So wurde auf der Ruhr-Sieg-Strecke nach nur 1,5 Jahren die Stellwerks- und Signaltechnik rund­-um erneuert. Gleichzeitig gehen die Arbeiten bei den Cluster-2-Projekten des SLP und den Vorserienprojekten voran. In die­­­sen Projekten sollen moderne digitale Stellwerke errich­­-tet werden. Dazu sollen auch umfassende Entwicklungsleistungen bei neuen Marktteilnehmern aus der Eisenbahn- und Technologiebranche erfolgen.

Informationssicherheit

Ein zunehmend vernetztes globales Umfeld und die rasant fortschreitende Digitalisierung machen Informationssicherheit zur Priorität. Es ist für Unternehmen essenziell, Risiken rechtzeitig zu erkennen, frühzeitig Gegenmaß­nah­men zu etablieren und auf Vorfälle schnell und entschieden zu reagie­ren. Unser oberstes Ziel ist der zukunftsfähige Schutz der informationstechnologi­schen (IT) und operativ-technologischen (OT) Infrastruktur. Verantwortlich für die Informationssicherheit im DB-Konzern ist der Chief Information ­Security Officer (CISO). Er berichtet an den Chief Information Officer ­(CIO) des DB-Konzerns und an den Vorstand. Damit wird die Aufmerksamkeit des Top-Managements für diese Themen sichergestellt. Zentrale Aufgabe sind die Weiterentwicklung der Informationssicherheit im DB-Konzern und der Aufbau einer nachhaltigen Informationssicherheitskultur. Dazu gehört die Etablierung zukunftsfähiger Prozesse, Maßnahmen und Lösungen auf Basis international anerkannter und umsetzbarer Standards, die für neue und bestehende IT-/­OT-Projekte gleichermaßen gelten. Alle Lieferanten, die mit uns zusammenarbeiten, müssen zudem fest definierte Sicherheitsanforderungen gewährleisten. Das gilt für die Zusammenarbeit mit großen Cloud-Providern, etwa Microsoft Azure oder Amazon Web Servi­ces, ebenso wie für kleine und ­mittelgroße Lieferanten sowie für alle Zulieferer im Umfeld ­der Digitalen Schiene Deutschland. Aufgrund der hohen Dynamik des Themas und der rasant fortschreitenden technologischen Entwicklung arbeitet der Bereich Informations­sicherheit eng mit Universitäten zusammen, um Forschung und Nachwuchsausbildung zu fördern. Auch die natio­nale und internationale Vernetzung ist eine der Kernaufgaben des Bereichs, insbesondere im europäischen Eisenbahnverkehr. Ein Beispiel ist die Zusam­menarbeit mit der franzö­sischen Staatsbahn SNCF, der TU Darmstadt und der TU Berlin.