Verantwortung für Tier- und Pflanzenwelt

Schienenwege, Gebäude und Flächen des DB-Konzerns bieten oft einen einzigartigen Lebensraum für geschützte Arten. Dort, wo wir in die Natur eingreifen, entwickeln wir umweltverträgliche Lösungen zum Ausgleich:

  • So wurde z. B. im Rahmen des Bahnausbaus zwischen Nürnberg und Bamberg auf dem 18 ha großen Gelände eines stillgelegten Steinbruchs durch Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen ein struktur- und artenreicher Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten entwickelt.
  • Auch bei Brückenerneuerungen verbessern wir den Lebensraum, z. B. sind beim Bau der Niddabrücke in Bad Vilbel durch Kiesaufschüttungen neue und große Laichplätze entstanden und weiter unterhalb der Nidda wurde ein Ruheplatz für Fische geschaffen.

Zudem ist 2023 ein Forschungsprojekt vom Deutschen Zentrum für Schienenverkehrsforschung zur Bewertung der Notwendigkeit und des Erfolgs von Vogelschutzmaßnahmen an den Oberleitungsanlagen gestartet, um Vögel und Kleintiere an Oberleitungsanlagen in Zukunft noch besser zu schützen.

 

Vogelschutzmaßnahmen

2023 haben wir rund 3.000 Kurzschlussereignisse an Oberleitungsanlagen durch Tiere erfasst. Unverändert stehen davon rund 93% im Zusammenhang mit Vögeln und rund 7% mit kleinen Säugetieren.

Im Rahmen der Vollinspektion der Oberleitungen werden zur Verbesserung Vogelschutzmaßnahmen an den Isola­to­ren durchgeführt. Auch Bahnstromleitungen werden in Ge­bieten mit einer hohen Gefahr für Vogelkollisionen sicher gemacht.

 

Insektenschutzgesetz

Wo immer wir für neue Bahnanlagen in die Natur eingreifen müssen, schaffen wir durch Ausgleichsflächen auch neue Lebensräume. Nördlich von Hailer-Meerholz entsteht aktuell auf einer 2.500 m² großen, bislang rein landwirtschaftlich genutzten Fläche durch einen neu angelegten Teich Lebens­raum v. a. für gewässergebundene Tierarten. Im Laufe der Vegetationsphase siedeln sich verschiedene Pflanzenarten an, Amphibien und insbesondere Insekten nutzen den Teich als Brutstätte oder Lebensraum. Zur Umsetzung wildbienenfreundlicher Maßnahmen wurden Arbeitshilfen für Mitarbeitende und Umweltplaner:innen entwickelt.

 

IT-Systeme zur Dokumentation von Schutzgebieten

Schutzgebiete können sich überschneiden. 2023 erfolgte eine Systemumstellung zur Datenerhebung auf ein neues IT-Tool, das zu einer verbesserten und vollständigeren Datenqualität und dadurch zum Teil auch zu erhöhten Werten führt.

Wir nutzen geografische Informationssysteme, in denen Daten zu Bahnstrecken und -flächen sowie alle digital verfügba­ren Informationen zu Schutzgebieten in Deutschland hinterlegt sind. So können wir schnell Berührungspunkte zwischen Natur und Bahntrassen sowie Flächen des DB-Konzerns ermitteln. In jedem Schutzgebiet gibt es unterschiedliche Einschränkungen und Auflagen, die in Schutzgebietsverordnungen beschrieben werden. Diese sind in unserem System hinterlegt und werden bei Baumaßnahmen berücksichtigt.