Entwicklung im Berichtsjahr

  • Pünktlichkeit baubedingt sowie infolge höherer Netzauslastung schwächer.
  • Gestiegene Umsätze aus Preis- und Mengeneffekten treiben positive operative Ergebnisentwicklung.
  • Personalaufwand tarifbedingt, infolge von Corona-Sonder­zahlungen sowie durch Personal­aufbau gestiegen.
  • Höhere Aufwendungen v. a. für Verbesserungen der Kapazität und Qualität.

Die Pünktlichkeit des DB-Konzerns sowie der Schiene in Deutsch­­land insgesamt entwickelte sich 2022 rückläufig. Ursächlich war hauptsächlich die nicht hinreichende Qualität insbesondere im hochausgelasteten Engpassnetz. Gründe hierfür waren v. a. die höhere Bautätigkeit bei gleichzeitig angespannter Infrastrukturkapazität durch wachsende Verkehre, hochausgelastete Schienenwege auch ohne Bautätigkeit sowie der Anstieg von Primärstörungen v. a. im Bereich der Infrastruktur als Folge von überalterten und störanfälligen Anlagen. Zusätzlich wirkten witterungsbedingte Ereignisse sowie Fremdeinwirkungen negativ auf die Pünktlichkeit.

Die Kundenzufriedenheit sank 2022 sehr deutlich. Die Rückmeldung von rund 270 Kunden ergab weiterhin kritische Ergebnisse in den Teilbereichen Baumaßnahmen und Infrastrukturverfügbarkeit, wobei sich die Zufriedenheit der Trassenverfügbarkeit noch einmal stark verschlechtert hat.

Die Betriebsleistung auf dem Netz stieg weiter. Treiber waren insbesondere weniger coronabedingte Ausfälle von Verkehren und geringere unwetterbedingte Einschränkungen sowie Ausweitungen im Güterverkehr. Die Nachfrage stieg bei konzerninternen noch deutlicher als bei konzern­exter­­nen Kunden, was u. a. aus der Übernahme von Verkehren im Regionalverkehr sowie dem Wegfall von negativen Sondereffekten (v. a. Streiks) resultierte.

Die operativen Ergebnisgrößen stiegen deutlich. Dies resultierte aus v. a. preis- und leistungsbedingt höheren Erträgen, die die gestiegenen Aufwendungen u. a. für Material und Personal mehr als kompensierten.

DB Netze Fahrweg

2022

2021

Verände­rung

2019

absolut

%

Pünktlichkeit Schiene DB-Konzern in Deutschland in %

90,9

93,7

–2,8

93,7

Pünktlichkeit Schiene in Deutschland 1) in %

89,7

92,9

–3,2

93,1

Kundenzufriedenheit in ZI

54

61

–7

65

Betriebslänge per 31.12. in km

33.356

33.288

+68

+0,2

33.291

Betriebsleistung auf dem Netz in Mio. Trkm

1.132

1.108

+24

+2,2

1.089

davon konzernexterne Bahnen

419,8

414,3

+5,5

+1,3

368,2

Anteil konzernexterner Bahnen in %

37,1

37,4

–0,3

33,8

Gesamtumsatz in Mio. €

6.266

5.984

+282

+4,7

5.652

Außenumsatz in Mio. €

2.035

1.975

+60

+3,0

1.687

Anteil am Gesamtumsatz in %

32,5

33,0

–0,5

29,8

EBITDA bereinigt in Mio. €

1.244

1.010

+234

+23,2

1.443

EBIT bereinigt in Mio. €

601

334

+267

+79,9

807

Operatives Ergebnis nach Zinsen in Mio. €

505

225

+280

+124

628

Brutto-Investitionen in Mio. €

8.969

9.349

–380

–4,1

7.441

Netto-Investitionen in Mio. €

1.738

1.738

1.055

Mitarbeitende per 31.12. in VZP

52.510

51.290

+1.220

+2,4

48.787

Mitarbeitende im Jahresdurchschnitt in VZP

52.128

51.270

+858

+1,7

48.114

Mitarbeitendenzufriedenheit in ZI

3,9

Frauenanteil per 31.12. in %

20,7

20,0

+0,7

19,2

Lärmsanierte Strecke gesamt per 31.12. in km

2.202

2.110

+92

+4,4

1.844

1) Konzernexterne und -interne Eisenbahnverkehrsunternehmen.

Die Ertragsentwicklung war deutlich positiv:

  • Umsatz: preis- und nachfragebedingter, deutlicher Anstieg.
  • Sonstige betriebliche Erträge: deutlicher Anstieg (+32,1%/+334 Mio. €), u. a. infolge höherer Erträge aus Immobilien­verkäufen sowie gestiegener Zuschüsse v. a. für die Besei­­tigung von Hochwasserschäden. Unterstützend wirkten höhere Erträ­ge aus der Auflösung von Rückstellungen.

Auf der Aufwandsseite kam es zu spürbaren Zusatzbelastungen insbesondere für Maßnahmen zum Kapazitätsausbau, zur Qualitätsverbesserung und im Zusammenhang mit den Hochwassern aus dem Vorjahr:

  • Materialaufwand: Entwicklung (+7,6%/+191 Mio. €) ist maßgeblich auf höhere Instandhaltungsleistungen zurück­zuführen (insbesondere im Zusammenhang mit Qualitäts- und Kapazitätsmaßnahmen, dem Austausch von Betonschwellen sowie die Beseitigung von Hochwasserschäden aus dem Vorjahr). Gegenläufig dämpfend wirkten geringere Aufwendungen für Winterdienst.
  • Personalaufwand: deutlicher Anstieg (+5,8%/+202 Mio. €), tarifbedingt sowie infolge der höheren Mitarbeitendenzahl.
  • Sonstige betriebliche Aufwendungen: Zunahme (+7,6%/+105 Mio. €) resultierte u. a. aus höheren Aufwendungen für Pro­jekte sowie für IT-Leistungen. Geringere Wertberichtigungen von Forderungen wirkten entgegengesetzt aufwandsmindernd.

Der leichte Rückgang der Abschreibungen (–4,9%/–33 Mio. €) wirkte dämpfend.

Die Brutto-Investitionen gingen infolge geringerer In­ves­ti­tio­nen in das Bestandsnetz auf hohem Niveau leicht zurück, wobei die Netto-Investi­tionen auf Vorjahresniveau lagen.

Die Zahl der Mitarbeitenden ist maßgeblich durch Zugänge zur Bedarfsdeckung und Nachfolgesicherung, insbesondere in den Bereichen Instandhaltung, Bauprojekte so­wie Betrieb, gestiegen.

Die Mitarbeitendenzufriedenheit blieb stabil auf dem Niveau von 2020. Diese Stabilität in herausfordernden Zeiten ist u. a. bedingt durch die Verbesserungen in den kritischen Handlungsfeldern der vorherigen Mitarbeitendenbefragung.

Der Frauenanteil lag etwas höher.

Die Gesamtkilometer lärmsanierter Strecke sind durch die weitere Umsetzung von Maßnahmen gestiegen.