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Managementansatz und Klimaschutzziel
Wir wollen bis 2040 klimaneutral sein. Damit liegt unser angestrebtes Zieljahr fünf Jahre vor dem der Bundesregierung für die Klimaneutralität Deutschlands. Bei der Definition der Klimaneutralität halten wir uns an den Net-Zero-Standard der international anerkannten Science Based Targets initiative (SBTi) und folgen damit einem 1,5°C-Pfad, zu dem wir uns 2022 bekannt haben. Bis Ende 2024 werden wir unser Klimaschutzziel auf Basis absoluter Treibhausgasreduktionspfade anhand der wissenschaftlichen Kriterien von der SBTi überprüfen und bestätigen lassen. Zudem sind wir Teil der UN-Initiative Race to Zero.
Klimaneutrale DB
Um unser Klimaschutzziel zu erreichen, bündeln wir konzernübergreifend die zugehörigen Aktivitäten unter dem Dach »Klimaneutrale DB«. Das Projekt entwickelt Treibhausgasreduzierungspfade (Ausstiegspläne), verbessert die Transparenz zu geplanten Maßnahmen und optimiert die Lösung übergreifender Herausforderungen zur Treibhausgasreduzierung. Neben den Emissionen durch den Verkehrsbetrieb auf Schiene und Straße werden dabei auch die Emissionen von Gebäuden und stationären Anlagen betrachtet. Geschäftsfeldübergreifend werden neue, klimafreundliche Technologien erprobt und pilotiert. Die Umsetzung unserer Starterpakete für Dieselausstieg bzw. Wärmewende wird ebenfalls durch das Projektteam überwacht und gesteuert.
2023 haben wir erstmalig unser Klimaschutzziel mit jahresscharfen Treibhausgas-Budgets für die Scope-1- und Scope-2-Emissionen der Geschäftsfelder im Systemverbund Bahn hinterlegt. Ab 2024 werden wir diese auch entsprechend unterjährig monitoren. Damit haben wir einen klar definierten Treibhausgas-Minderungspfad für diese Geschäftsfelder und die von ihnen genutzten, eigenen Assets. Für die Erweiterung dieser Treibhausgasbudgets entwickeln wir derzeit einen Fahrplan zur Steuerung der relevanten Scope-3-Emissionen. Hierzu haben wir erstmalig ein vollumfängliches Scope-3-Screening für den DB-Konzern durchgeführt und die wesentlichen Kategorien identifiziert. Dies sind Scope 3.1 (Eingekaufte Waren und Dienstleistungen), 3.2 (Kapitalgüter), 3.4 (Vorgelagerter Transport und Distribution) und 3.11 (Nutzung verkaufter Produkte). Für Scope 3.1, 3.2 und 3.4 wird die Verankerung von Supplier Engagement Targets angestrebt.
Im Fokus beim Monitoring der Zielerreichung stehen dann ab 2024 unsere absoluten und nicht mehr unsere spezifischen Treibhausgasemissionen. Die auf Leistungsgrößen wie die Verkehrsleistung bezogenen (spezifischen) Emissionen betrachten wir weiterhin, jedoch v. a., um die Treibhausgaseffizienz unserer Verkehrsmittel transparent zu machen. Eine Verkehrsverlagerung auf die Schiene ist ein wesentlicher Schlüssel zur Erreichung der Klimaschutzziele Deutschlands. Das reibungsarme Rad-Schiene-System wird auch in einem weitestgehend elektrifizierten Verkehrssektor die effizienteste Form der Energienutzung sein. Auf dem Weg zum klimaneutralen DB-Konzern setzen wir im Systemverbund Bahn auf vier starke Hebel:
- Erhöhung des Ökostromanteils,
- Ausbau der Elektrifizierung,
- Ausstieg aus dem Diesel und
- Einstieg in die Wärmewende.
Hierfür haben wir uns anspruchsvolle Etappenziele gesetzt:
- Bei unseren Gebäuden und stationären Anlagen haben wir begonnen, die Stromversorgung auf regenerative Energiequellen umzustellen. Ab 2025 sollen alle unsere Werke, Bürogebäude und Bahnhöfe in Deutschland vollständig mit Ökostrom versorgt werden.
- Bis 2030 wollen wir den Anteil erneuerbarer Energien am DB-Bahnstrommix in Deutschland auf 80% erhöhen.
- Zudem wollen wir bis 2030 die spezifischen Treibhausgasemissionen gegenüber 2006 weltweit mehr als halbieren.
- Bis spätestens 2038 wollen wir bei unseren Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland vollständig auf Ökostrom umgestiegen sein.
Positiv auf unsere Klimabilanz und unseren Beitrag zum Klimaschutz wirken sich auch die weitere Digitalisierung im Bereich Infrastruktur und Fahrzeuge sowie Investitionen in die Infrastruktur aus. Z. B. entwickeln wir aktuell eine datengetriebene Empfehlungssoftware (Recommender), die zur auslastungsbasierten Bewertung von Baumaßnahmen und Identifizierung von optimalen Umleitungen für baubetroffene Streckenabschnitte genutzt werden soll. Ziel ist es, dadurch Energie einzusparen. Nachdem der Prototyp erfolgreich getestet und weiterentwickelt wurde, ist der Recommender seit November 2023 in zwei Regionen in der Baubetriebsplanung im Rahmen einer Pilotphase im operativen Einsatz. 2024 soll der Recommender auch in weiteren Fahrplanphasen eingesetzt werden.
Auch DB Schenker leistet einen wichtigen Beitrag, um das Ziel Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Dafür setzt DB Schenker mehrere Maßnahmen zur Dekarbonisierung um, dazu gehören der Einsatz von Sustainable Aviation Fuel (SAF), marinen Biokraftstoffen, HVO- und Wasserstoff-Lkw für den Landverkehr, die Einführung alternativer Antriebe und die Erweiterung der Elektrofahrzeugflotte. Indem DB Schenker die Umweltauswirkungen seiner Produkte und Betriebsabläufe reduziert, ermöglicht es seinen Kunden den Übergang zu nachhaltigeren Transportmethoden und unterstützt sie so bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele.
Auf unserem Weg hin zur Klimaneutralität stehen wir auch in einem Austausch mit unseren Stakeholdern und kooperieren bspw. mit ausländischen Eisenbahnverkehrsunternehmen, u. a. im Rahmen der Initiative Europe’s-Rail und in Arbeitsgruppen der Gemeinschaft der Europäischen Bahnen (CER).