Ausblick
Prognose
Das Umfeld des DB-Konzerns ist weiter durch die schwache wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und in Europa geprägt. Diese wirtschaftliche Schwäche zeigt sich in einem zurückhaltenden Konsumverhalten der privaten Haushalte und v. a. in geringen Investitionen der Unternehmen. Eine wichtige Ursache hierfür ist die gestiegene Unsicherheit, die u. a. durch geopolitische Krisen verursacht wird. Sich normalisierende Inflationsraten und sinkende Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) nähren aber die Hoffnung, dass es 2025 zu einer wirtschaftlichen Erholung kommt. Drohende Handelskonflikte wirken diesem positiven Effekt jedoch entgegen.
Entwicklung des DB-Konzerns
- Spürbare Fortschritte bei Umsetzung des Sanierungsprogramms S3 erwartet.
- Investitionstätigkeit weiter auf sehr hohem Niveau.
- Umsatz- und Ergebnisentwicklung voraussichtlich positiv.
- Erlöse aus dem Verkauf von DB Schenker haben spürbaren Effekt auf Verschuldungsentwicklung.
Unsere Prognosen für die Entwicklung des DB-Konzerns und der Geschäftsfelder im Geschäftsjahr 2025 basieren auf unseren Erwartungen zu Markt-, Wettbewerbs- und Umfeldentwicklungen sowie dem Umsetzungserfolg von geplanten Maßnahmen insbesondere im Rahmen unseres Sanierungsprogramms S3.
Die Geschäftsentwicklung des DB-Konzerns dürfte 2025 weiterhin von Belastungen infolge des hohen Niveaus bei Energie-, Einkaufs- und Personalkosten geprägt sein. Zusätzlich wirken sich Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Qualitätserhöhung insbesondere in der Schieneninfrastruktur auf die Entwicklung des DB-Konzerns aus. Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und Europa dürfte den Tiefpunkt überwunden haben, sodass leichte unterstützende Effekte erwartet werden. Gegensteuerungsmaßnahmen aus dem Sanierungsprogramm S3 sollten positiv wirken.
Sanierungsprogramm S3
Voraussichtliche Entwicklung | 2024 | 2025 |
---|---|---|
Säule Infrastruktur | ||
Infrastrukturbedingte Verspätungen in Lost Units / Tag | 5.998 | 5.640 |
Generalsanierte Streckenkilometer in km | 74 | 147 |
Anzahl Langsamfahrstellen Gesamtnetz in Ø/Tag | 279 | 230 |
Ersatz alter Stellwerke in Anzahl per 31.12. | – | 50 |
Säule Betrieb | ||
Pünktlichkeit (betrieblich) DB Fernverkehr in % | 62,5 | 65–70 |
Pünktlichkeit DB Regio (Schiene) in % | 90,7 | 90–92 |
Pünktlichkeit DB Cargo (Deutschland) in % | 68,0 | 66,5–71,5 |
Baubetroffenheit in tausend Züge/ Jahr | 2.787 | 2.350 |
Säule Wirtschaftlichkeit | ||
EBIT bereinigt in Mrd. € | –0,3 | >0 |
Personalaufwandsquote in% | 51,6 | <53 |
- Infrastruktur:
- Die infrastrukturbedingten Verspätungen sollen bis Ende 2025 deutlich reduziert werden durch die Umsetzung entsprechender Maßnahmen. U. a. wirken hierauf die Umsetzung der Generalsanierungen, die eine direkte Wirkung auf die Qualität im Bahnbetrieb haben.
- 2025 wird der Korridor Emmerich — Oberhausen vom 15. Februar bis zum 14. Dezember generalsaniert.
- Die Reduzierung der Langsamfahrstellen ist ein weiteres Element zur Erhöhung der betrieblichen Qualität. Dies wird erreicht durch die Vermeidung des Aufwuchses und eine schnelle Beseitigung sowohl im Hochleistungsnetz als auch im Flächennetz.
- Der Ersatz alter Stellwerke reduziert zudem die Störanfälligkeit im System systematisch.
- Betrieb:
- Für 2025 wird eine Verbesserung der Pünktlichkeit angestrebt. Die Erreichung der Pünktlichkeitsziele bleibt aufgrund des weiterhin geplanten Anstiegs des Verkehrsvolumens sowie der bestehenden Kapazitäts- und Überalterungsprobleme in der Infrastruktur jedoch eine hohe Herausforderung. Aus diesem Grund werden die Qualitätsmaßnahmen insbesondere im Hinblick auf strukturell nachhaltige Verbesserungen weiter vorangetrieben und intensiviert.
- Es wird zudem angestrebt, die Baubetroffenheit zu reduzieren. Durch die deutlich reduzierte Baubetroffenheit sinkt die Anzahl unterjähriger baubetrieblicher Regelungen und steigt der Anteil an fristgerecht bereitgestellten Fahrplandokumenten.
- Wirtschaftlichkeit:
- In 2025 erwarten wir wieder ein positives operatives Ergebnis (EBIT bereinigt). Die Verbesserung wird getrieben durch eine positive Entwicklung der Transporteure und ein deutlich besseres Ergebnis von DB InfraGO.
- Die Personalaufwandsquote dürfte im Vergleich zu 2024 leicht steigen. Dies ist insbesondere auf einen steigenden Personalaufwand durch Tarifabschlüsse in der Vergangenheit zurückzuführen und auf eine erwartete moderate Umsatzentwicklung.