Zurück auf Kurs

Der DB-Konzern hat ein Programm zur strukturellen Sanierung innerhalb der nächsten drei Jahre gestartet. S3 bedeutet, dass wir bis Ende 2027 den DB-Konzern in den drei zentralen Handlungsfeldern sanieren werden: der Infrastruktur, dem Eisenbahnbetrieb und der Wirtschaftlichkeit. Ziel ist, die Leistungsfähigkeit der Schiene wiederherzustellen, das Kundenerlebnis deutlich zu verbessern und die finanzielle Tragfähigkeit des DB-Konzerns abzusichern. Kurz: Wir wollen pünktlicher, verlässlicher und profitabler werden.

Mit S3 zurück auf Kurs

Den Erfolg von S3 messen wir an klar definierten Zielen

1.Sanierung
Infrastruktur

Trendwende in der Infrastruktur

  • Schnelle Sanierung des Bestands (ins­beson­dere Anlagen­erneu­erung, Redu­zierung Langsam­fahrstellen, General­sanierungen, Stellwerks­programme, kleine und mittlere Maßnahmen, Zukunfts­bahnhöfe).
Ziel 2027
<4.800
Infrastrukturbedingte Verspätungen/Tag

2024: 5.998

2.Sanierung
Betrieb

Stabilisierung der Pünktlichkeit

  • Einführung ver­tak­tetes Bau­system zur Fahr­plan­sanierung.
  • Reduzierung über­lasteter Strecken und Knoten zur Stabi­lisierung des Betriebs.
  • Verbesserung der Fahrzeug­qualität.
Ziel 2027
75–80%
Pünktlichkeit im Fernverkehr

2024: 62,5%

3.Sanierung
Wirtschaftlichkeit

Absicherung der finan­ziellen Trag­fähig­keit

  • Verbesserung der Personalproduktivität.
  • Anpassung der Investitionshochläufe.
  • Geschäfts­modell­trans­formation DB Fernverkehr und DB Cargo.
  • Steigerung Profitabilität DB Regio.
Ziel 2027
~2 Mrd. €
EBIT bereinigt

2024: –0,3 Mrd.€

1. Sanierung
Infrastruktur

Die Trendwende in der Infrastruktur schaffen

Der Fokus der Säule Infrastruktur liegt auf der Sanierung der bestehenden Infrastruktur – mit der Sanierung der Hochleistungskorridore und der Modernisierungen im Flächennetz sowie von Stellwerken. Zudem werden wir von 2025 bis 2027 300 weitere Bahnhöfe kundenfreundlicher und zukunftsfähig gestalten. In 2024 wurden bereits über 100 Bahnhöfe umgesetzt. Darüber hinaus sorgen sogenannte kleine und mittlere Maßnahmen wie etwa zusätzliche Überleitstellen für mehr Kapazität. Dies trägt dazu bei, dass der DB-Konzern binnen drei Jahren wieder seine infrastrukturelle Leistungsfähigkeit zurückgewinnt und auf den Wachstumspfad zurückkehren kann.

Unsere Top-Kennzahl
0%
Reduzierung von infrastruktur­bedingten Verspätungen bis 2027

Wie wollen wir das erreichen?

  • Die General­sanierungen weiter vorantreiben.
  • Die stör­anfällig­sten Kom­po­nen­ten ersetzen und damit Lang­samfahr­stellen redu­zieren.
  • Ablösung er­neuerungs­bedürf­tiger und per­sonal­inten­siver Stell­werks­tech­nik.
  • Schnelle Kapazitäts­gewinne realisieren.

Highlight 2024Mit der Riedbahn die erste Generalsanierung umgesetzt

Mit der Riedbahn ist die erste Generalsanierung im hochbelasteten Schienennetz 2024 im Zeitplan abgeschlossen worden. Mit weit mehr als 300 Fern-, Nah- und Güterverkehrszügen täglich zählt die Riedbahn zu den meistgenutzten Strecken im deutschen Schienennetz. Innerhalb einer Sperrpause von fünf Monaten modernisierte DB InfraGO die Anlagen an der 74 km langen Strecke zwischen Frankfurt am Main und Mannheim. Neue Gleise, Weichen, Signale und Stellwerkstechnik sorgen künftig für einen stabilen Betrieb, Reisende profitieren von modernen und attraktiven Zukunftsbahnhöfen. Umleiter- und Ersatzverkehre brachten Kund:innen des Personen- und Güterverkehrs während der Bauarbeiten verlässlich an ihr Ziel. Durch die Sanierung können die betrieblichen Störungen um bis zu 80% gesenkt werden. Aufgrund der zentralen Lage und sehr hohen Auslastung der Riedbahn ergeben sich damit positive Effekte für das gesamte Schienennetz in Deutschland.

0 km
in fünf Monaten generalsaniert
0 km
Gleise erneuert
0 km
Fahrdraht getauscht
0 km
Weichen erneuert
0
Bahnhöfe
modernisiert

Die Möglich­macher:
das Team Riedbahn

» Die Riedbahn hat uns gezeigt: Wir können uns Großes zutrauen. Eine Strecke in fünf Monaten komplett sanieren – etwas Vergleichbares ist bisher nicht versucht worden. Dass es gelungen ist, gibt allen Beteiligten ein großes Selbst­ver­trauen für weitere Korridore.«

Gerd-Dietrich Bolte,
Leiter Infrastrukturprojekte Mitte

Was haben wir 2024 bereits erreicht?

  • Komplette Sanierung der störanfälligen Riedbahn in nur fünf Monaten.
  • Fahrgäste und Güter mit einem Ersatzkonzept weiter ans Ziel gebracht.
  • Mit Teamgeist und starken Partnern gezeigt: Das Konzept der Generalsanierung funktioniert.

» Unsere Kund:innen haben rund um die Riedbahn ein völlig anderes Verkehrs­konzept erlebt. Wo sonst Regional­züge und S-Bahnen fahren, fuhren Ersatz­busse. Fern­verkehrs­züge wurden umgeleitet. Unser Anspruch war es, dass alle gut ankommen.«

Alina Hoffmann,
Leiterin Fahrplan Region Mitte

» Die Generalsanierung der Riedbahn war eine Riesenchance, um viele Stationen in Rekordzeit barrierefrei, moderner und schöner zu gestalten.«

Benjamin Schmidt,
Leiter Bahnhofsmanagement Darmstadt

» Als Disponent in der Betriebszentrale Frankfurt habe ich den reibungslosen Zugverkehr im Blick. Pünktliche Züge, auch auf den Umleiterstrecken, und eine bestmögliche Qualität für unsere Kund:innen sind mein täglicher Antrieb.«

Tizian Clarke, Disponent
Betriebszentrale Frankfurt am Main

» Die Generalsanierung ist ein wichtiger Hebel, damit unsere Züge wieder verlässlicher und pünktlicher werden. Das macht auch meinen Job als Zugbegleiterin im Fernverkehr wieder einfacher.«

Katja Z.,
Zugchefin DB Fernverkehr

Deutliche Reduzierung der Langsamfahr­stellen

Die Anzahl der Langsamfahrstellen soll um 30% im Vergleich zu 2024 reduziert werden. Dies soll insbesondere durch die Vermeidung des Aufwuchses von Langsamfahrstellen und eine schnelle Beseitigung sowohl im Hochleistungsnetz als auch im Flächennetz auf ein Niveau von durchschnittlich unter 200 Langsamfahrstellen im Jahr im Gesamtnetz erreicht werden. Das wird erheblich zu einer Stabilisierung des Gesamtsystems und der Betriebsqualität beitragen.

Unser Ziel
0%
Langsamfahrstellen im Hochleistungs- und Flächennetz bis 2027 im Vergleich zu 2024

Was haben wir 2024 bereits erreicht?

  • Eine Trendumkehr bei den Langsamfahrstellen auf den hochbelasteten Strecken.
  • Auch im Gesamtnetz sind wir unter dem Vorjahresniveau.
  • Mit zusätzlichen Präventionsprogrammen und innovativen Verfahren zur Beseitigung von Langsamfahrstellen soll sich der Trend verstetigen.

Austausch alter Stellwerkstechnik

Die Stellwerkstechnik zählt zu den qualitätskritischsten Gewerken mit der höchsten Überalterung und ist Dreh- und Angelpunkt für einen störungsfreien, effizienten und sicheren Bahnbetrieb. Daher ist es das Ziel der Stellwerksprogramme, zeitlich überholte und personalintensive Stellwerkstechnik abzulösen. Das reduziert die Personalintensität in Bedienung sowie Instandhaltung und beseitigt Engpässe in der Ersatzteilversorgung. 2025 will DB InfraGO 50 Altstellwerke ersetzen.

Unser Ziel
0
Altstellwerke werden bis 2027 abgelöst

Was haben wir 2024 bereits erreicht?

  • Projektumfang für das »Programm zum Ersatz alter Stellwerke« festgelegt.
  • Stellwerksprojekte für 2025 hinsichtlich der Menge an abzulösenden Altstellwerken bewertet und die Umsetzung gestartet.

2. Sanierung
Betrieb

Die Betriebsqualität deutlich verbessern

Um die Stabilisierung des Fahrplans auch bei steigendem Bauvolumen zu gewährleisten, wird das System Bauen und Fahren durch DB InfraGO komplett neu organisiert: In Zukunft folgt das Bauen dem Fahrplan und nicht mehr wie bisher der Fahrplan dem Bauen. Dadurch wird das Bau- und Instandhaltungssystem durch DB InfraGO in ein vertaktetes Bau- und Instandhaltungssystem überführt. Ergänzend werden wir Knoten- und Linienmaßnahmen zur Überlastungsreduzierung ergreifen und die Fahrzeugqualität verbessern.

Unsere Top-Kennzahl
75-80%
Pünktlichkeit im Fernverkehr bis 2027

Wie wollen wir das erreichen?

  • Das vertaktete Bau­system netzweit und für alle Instand­haltungs- und Inves­titions­stufen ausrollen und imple­mentieren.
  • Die Über­lastung im System durch Rea­lisierung ent­sprechender Maß­nahmen reduzieren.
  • Die Fahrzeug­qualität bei pünktlich­keits- und komfort­relevanten Eigen­schaften konsequent verbessern.

Bauen und Fahren besser harmonisieren

Bauen im Takt verfolgt den Anspruch, den Konflikt zwischen Fahren und Bauen zu lösen und trotz anhaltend hoher Baubedarfe die Stabilisierung des Betriebs zu gewährleisten. Bauen im Takt bedeutet, für Instandhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen im Bestandsnetz einen getakteten Produktionsstandard in Form von standardisierten Sperrzeiten einzuführen: der sogenannte Sperrzeit-Container-Ansatz. Er ist die Voraussetzung dafür, das erforderliche Bauvolumen mit stabilen und vor allem fristgerecht kommunizierten Fahrplanzuständen in Einklang zu bringen.

Unser Ziel
0%
baubetroffene Züge in 2027

Was haben wir 2024 bereits erreicht?

  • Die ersten Instandhaltungs-(IH-)Container sind seit Juli 2024 im Einsatz.
  • Mehr als 80% der Instandhaltungsarbeiten wurden im zweiten Halbjahr 2024 auf den Strecken mit IH-Containern taktkonform durchgeführt.

Fahrzeugqualität weiter erhöhen

Durch eine verbesserte Fahrzeugqualität reduzieren wir fahrzeugbedingte Zugausfälle, steigern die Verfügbarkeit und tragen zu einer höheren Pünktlichkeit und einem verbesserten Reisendenerlebnis bei. Durch eine »jüngere« Flotte und die Optimierung der Instandhaltung haben wir pünktlichkeitsrelevante Fahrzeugstörungen reduziert und die Fahrzeugverfügbarkeit erhöht. Auch das Reisendenerlebnis verbessert sich: Durch robuste Komponenten und eine optimierte Instandhaltung erleben unsere Reisenden weniger Komfortstörungen bei Klima, Bordgastronomie, WCs und Reservierungsanzeigen.

Wie wollen wir das erreichen?

  • Modernisierung und Verjüngung der Flotte.
  • Optimierung von Komponenten zur Lösung wiederkehrender Störungen.
  • Ausbau bestehender sowie Neubau eines weiteren ICE-Instandhaltungswerks.

3. Sanierung
Wirtschaftlichkeit

Die Effizienz deutlich steigern

In der Säule Wirtschaftlichkeit geht es darum, unsere Geschäfte zurück in die Gewinnzone zu führen und so die finanzielle Tragfähigkeit des DB-Konzerns nachhaltig abzusichern. Auch aufgrund der Qualitätskrise bei Infrastruktur und Betrieb ist der DB-Konzern in vielen Geschäftsteilen in der Verlustzone. Entlang der zentralen wirtschaftlichen Kennzahlen wie EBIT, Personalaufwand und Tilgungsdeckung wollen wir die Sanierung systematisch steuern. Die Sanierung von Infrastruktur und Betrieb ist ein wesentlicher Beitrag zur Ergebnisverbesserung.

Unsere Top-Kennzahl
~ 0 Mrd. €
operatives Ergebnis (EBIT bereinigt) in 2027

Wie wollen wir das erreichen?

  • Reduzierung Personalaufwandsquote.
  • Geschäftsmodelltransformation bei DB Fernverkehr und DB Cargo.
  • Steigerung der Profitabilität bei DB Regio.
Verschlankung des Konzernportfolios durch Reduzierung der Beteiligungen um
>0%
Bis 2027 Steigerung der Tilgungsdeckung auf
0%

Aktives Personalmanagement

Um das Sanierungsprogramm S3 erfolgreich zu machen, setzen wir konsequent auf die Modernisierung von Prozessen und Abläufen und die Erhöhung der Personalproduktivität. So wollen wir unseren Personalbedarf nachhaltig senken – insbesondere im Overhead. Um unseren Personalbestand bis 2027 um mindestens 10.000 Stellen zu reduzieren, setzen wir auf natürliche Fluktuation und auf Instrumente wie Abfindungen, Altersteilzeit und Veränderungsprämien. Als DB-Konzern müssen wir unsere Leistungsfähigkeit langfristig sichern. Hierfür werden wir weiterhin viele neue Mitarbeitende an Bord holen – gerade in den betrieblichen und kundennahen Bereichen. Als Arbeitgeber in Deutschland sind wir weiterhin sehr attraktiv, was die über 600.000 Bewerbungen auf offene Stellen in 2024 zeigen.

Was haben wir 2024 bereits erreicht?

  • Programm »Volles Funktionieren« zur Stärkung der Transformationskompetenz unserer Führungskräfte aufgesetzt.
  • Rund 6.100 Nachwuchskräfte eingestellt, die wir in 50 Berufen und 25 dualen Studiengängen ausbilden.

Digitalisierung weiter ausbauen

Digitalisierung und technische Innovationen sind wesentliche Schlüssel, um die Ziele des Sanierungsprogramms S3 zu erreichen. Sie verbessern die Wirtschaftlichkeit und sorgen für einen stabileren Betrieb. Künstliche Intelligenz (KI) wird in verschiedenen Projekten eingesetzt, um Ankunftszeiten vorherzusagen sowie den Zugverkehr intelligent zu steuern. Sensoren am Fahrzeug, an der Strecke oder den Werken sammeln automatisch Daten über den Zustand von Fahrzeugen oder Bauteilen und helfen dabei, die Aufenthaltszeit im Werk effizient zu planen. Um die Herausforderungen der IT-Landschaft zu bewältigen, werden Systeme und Anwendungen zentralisiert, standardisiert und konsolidiert. Dies senkt die Kosten und verbessert die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems. Ziel ist es, insbesondere bei Störungen, verlässliche und über alle Informationskanäle konsistente Informationen zu bieten.

Wesentliche Digitalisierungs­maßnahmen:

  • Die Reisendeninformation verlässlich und konsistent weiterentwickeln.
  • Den Betrieb mithilfe von KI stabilisieren.
  • Durch die digitale Fahrzeuginstandhaltung Züge wieder schneller auf die Strecke bringen.
  • Eine »Starke IT« für mehr Wirtschaftlichkeit.

Wir setzen bis 2027 auf ein neues Fahrgefühl: deutlich pünktlichere Züge, modernisierte Bahnhöfe und ein leistungsstarkes Schienennetz für ein erstklassiges Reiseerlebnis.

Nachhaltigkeitsindizes

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