Deutsche Bahn AG (HGB)

Ergebnisentwicklung

Änderungen im Vorjahresvergleich

Wesentliche rechnungslegungsbezogene Veränderungen mit einschränkenden Auswirkungen auf den Vorjahresvergleich ergaben sich für die DB AG 2024 nicht.

Die DB Gastronomie GmbH wurde im Juli 2024 rückwirkend per 1. Januar 2024 auf die DB AG verschmolzen. Die Vergleichbarkeit zum Vorjahr ist dadurch nur bedingt eingeschränkt.

Ergebnisentwicklung

Gewinn- und Verlustrechnung DB AG (HGB)/ in Mio.€20242023Verände­rung
absolut%
Umsatzerlöse1.9771.858+119+6,4
Andere aktivierte Eigenleistungen21+1+100
Sonstige betriebliche Erträge407404+3+0,7
Materialaufwand‒622‒575‒47+8,2
Personalaufwand‒996‒1.112+116‒10,4
Abschreibungen‒32‒1.096+1.064‒97,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen‒1.197‒1.465+268‒18,3
Beteiligungsergebnis‒1.710‒2.311+601‒26,0
Zinsergebnis‒5936‒95
Ergebnis vor Steuern‒2.230‒4.260+2.030‒47,7
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag‒2‒1‒1+100
Jahresfehlbetrag‒2.232‒4.261+2.029‒47,6

Die wirtschaftliche Entwicklung der DB AG wurde 2024 durch das verbesserte, aber immer noch deutlich negative Beteiligungsergebnis getrieben. Die Ergebnisverbesserung wurde zudem unterstützt durch

  • den Wegfall von negativen Effekten im Zusammenhang mit dem Verkauf von DB Arriva, die die Ergebnisentwick­lung der DB AG im Vorjahr deutlich belastet hatten, und
  • die Umsetzung von Maßnahmen zur kurz- und mittelfristi­gen Ergebnisverbesserung (u. a. eine qualifizierte Ausgaben­steuerung).

Insgesamt blieb das Jahresergebnis allerdings deutlich negativ.

Der Ertragszuwachs der DB AG wurde v. a. getrieben durch höhere Umsatzerlöse:

  • Umsatzerlöse (+6,4%/+119 Mio. €): deutlicher Anstieg v. a. infolge eines Zuwachses bei zentralen Dienstleis­tungen für DB-Gesellschaften, der Verschmelzung der DB Gastronomie GmbH auf die DB AG sowie gestiegener Vermietungserlöse.
  • Sonstige betriebliche Erträge (+0,7%/+3 Mio. €): Entwicklung auf dem Niveau des Vorjahres. Höhere Erträge insbesondere aus der Auflösung von Rückstellungen wurden durch gegenläufige Effekte im Wesentlichen im Zusammenhang mit Sicherungsgeschäften für Energie (Gegenposition in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen) nahezu vollständig kompensiert.

Auf der Aufwandsseite kam es gleichzeitig insgesamt zu einem deutlichen Rückgang:

  • Abschreibungen (–97,1%/–1.064 Mio. €): sehr deutlicher Rückgang infolge des Wegfalls von außerplanmäßigen Wertberich­tigungen auf konzerninterne Ausleihungen an Gesellschaften von DB Arriva im Vorjahr.
  • Sonstige betriebliche Aufwendungen (–18,3%/–268 Mio. €): Rückgang resultierte insbesondere aus Kosteneinsparungen u. a. im Zusammenhang mit der qualifizier­ten Ausgabensteuerung sowie aus dem Wegfall von negativen Effekten im Vorjahr im Zusammenhang mit dem Verkauf von DB Arriva (Rückstellungszuführungen für drohende Verluste).
  • Personalaufwand (–10,4%/–116 Mio. €): Rückgang v. a. infolge des Wegfalls belastender Effekte im Vorjahr, die aus dem Anstieg der Aufwendungen für die Altersvor­sorge (Zuführung zu Pensionsrückstellungen) resultierten. Tarifeffekte und ein höherer durchschnittlicher Mitarbeitendenbestand wirkten teilweise kompensierend.

Gegenläufig stieg der Materialaufwand auf niedrigem Niveau:

  • Materialaufwand (+8,2%/+47 Mio. €): Erhöhung u. a. infolge höherer Aufwendungen für bezogene Dienstleistungen insbesondere im Zusammenhang mit erbrachten Vermietungsleistungen, für Instandhaltungen sowie aufgrund der Verschmelzung der DB Gastronomie GmbH auf die DB AG.

Das Beteiligungsergebnis verbesserte sich deutlich, blieb aber stark negativ.

Beteiligungsergebnis DB AG (HGB)/ in Mio.€20242023Verände­rung
absolut%
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen6711.140‒469‒41,1
davon Schenker AG93662‒569‒86,0
davon DB Energie GmbH46166‒120‒72,3
davon DB Regio AG97+97
davon DB Systel GmbH11231+81
davon DB Bahnbau Gruppe GmbH8937+52+141
Aufwendungen aus Verlustübernahme‒1.546‒2.688+1.142‒42,5
davon DB InfraGOAG‒209‒1.634+1.425‒87,2
davon DB Cargo AG‒467‒584+117‒20,0
davon DB Regio AG‒36+36‒100
davon DB JobService GmbH‒303‒91‒212
davon DB Fernverkehr AG‒427‒224‒203+90,6
Abschreibungen auf Finanzanlagen‒835‒760‒75+9,9
Sonstige0‒3+3‒ 100
Insgesamt‒ 1.710‒2.311+601‒26,0

Die Entwicklung des Beteiligungsergebnisses wurde im Wesentlichen getrieben durch

  • deutlich geringere Aufwendungen aus Verlustübernahmen, insbesondere getrieben durch die bessere Entwicklung der DB InfraGOAG v. a. infolge der Ablösung der Vorleistungen für Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität und Verfügbarkeit in 2023 und 2024 durch den Bund.
  • Gegenläufig wirkten geringere Erträge aus Ge­winn­ab­führungs­ver­trägen v. a. von der Schenker AG insbesondere infolge geringerer Dividendenausschüttungen von Tochtergesellschaften.
  • Auch der Anstieg der Abschreibungen auf Finanzanla­­gen, der aus der dauerhaften Wertminderung bei der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH resultierte, wirkte negativ. Hohe Investitionen und operative Verluste führten in Verbindung mit schwächeren Zukunftserwartungen infolge eines rückläufigen Auftragsvolumens zur Neubewertung des Beteiligungsbuchwerts der Gesellschaft. Der Wegfall negativer Effekte im Vorjahr im Zusammenhang mit dem Verkauf von DB Arriva wirkte gegenläufig teilweise kompensierend.

Die DB AG übernimmt die zentrale Finanzierungsfunk­tion für den DB-­Konzern und reicht die i. d. R. von der Deutsche Bahn Finance GmbH (DB Finance) über Anleihe­emis­sio­nen aufgenommenen und an die DB AG per Darlehen wei­ter­ge­reichten Mittel im Wesentlichen zu gleichen Kon­ditio­nen an die DB-Konzerngesellschaften wei­ter. Das Zins­er­geb­nis war deutlich schwächer. Die Zinsaufwendungen stiegen stärker als die Zinserträge.

Die Entwicklung der Steuerposition war schwächer, blieb aber unwesentlich.

Die wirtschaftliche Situation hat sich damit insgesamt 2024 wie erwartet deutlich verbessert – blieb aber angespannt. Insbesondere das deutlich bessere Beteiligungsergebnis sowie der Wegfall von außerplanmäßigen Wertminderungen im Vorjahr führten zu einer sehr deutlichen Verbesserung des allerdings weiterhin deutlich negativen Ergebnisses nach Steuern.

Abweichungen von der Prognose zur Ertragslage

Die Entwicklung der DB AG 2024 in ihrem Einzelabschluss nach HGB entspricht grundsätzlich der im Lage­bericht zum Geschäftsjahr 2023 abgegebenen Prognose für das Geschäftsjahr 2024. Der Anstieg war allerdings infolge einer schwächer als erwarteten Entwicklung des Beteiligungsergebnisses (u. a. infolge von negativen Sondereffekten [z. B. Streiks der GDL] sowie einer schwächeren konjunkturellen Entwicklung) niedriger als erwartet.

Nachhaltigkeitsindizes

Bericht filtern nach: