Umweltmaßnahmen
Ausbau erneuerbarer Energien im Bahnstrom
Der Aufbau eines diversifizierten Portfolios aus erneuerbaren Energien und Energiespeichern für die wirtschaftliche und sichere Energieversorgung bei einem wachsenden Anteil von erneuerbaren Energien ist Kernelement unserer Vergrünungsstrategie. Abschlüsse von Power Purchase Agreements (PPA) haben sich dabei zum festen Bestandteil der Beschaffungsaktivitäten etabliert. 2024 wurden 14 neue PPA abgeschlossen:
- zehn neu abgeschlossene PPA mit einer kurz- bis mittelfristigen Laufzeit, bei denen die Stromlieferung aus sechs Onshore-, einem Offshore-Windpark Nr. 47 und vier Solarparks Nr. 30 erfolgt,
- vier neu abgeschlossene PPA mit einer langfristigen Laufzeit, bei denen die Stromlieferung aus fünf Wasserkraftwerken Nr. 16 und einem Solarpark erfolgt.
Dazu zählt u. a. ein langfristiger Liefervertrag (PPA) mit Uniper über Stromlieferungen aus vier schwedischen Laufwasserkraftwerken am Fjällsjöälven. Für fünf Jahre soll ab 2028 aus den Laufwasserkraftwerken Ökostrom i. H. v. rund 88 GWh pro Jahr an den DB-Konzern geliefert werden.
Im vierten Quartal 2024 wurde ein erstes Power Storage Agreement (PSA) mit der Iqony abgeschlossen. Hierdurch kann DB Energie für fünf Jahre eine Speicherkapazität von 140 MWh aus dem neu entstehenden Batteriespeicher am Kraftwerksstandort Duisburg-Walsum ab voraussichtlich Mai 2026 nutzen. Die Strukturierung von PSAs innerhalb des PPA-Portfolios erlaubt es, die Besonderheiten der Grünstromlieferungen, bspw. unstete Erzeugung sowie Preis- und Prognoserisiken, bestmöglich zu managen. DB Energie will so die Integration der erneuerbaren Energien im deutschen Strommarkt weiter aktiv vorantreiben.
Energieversorgung für alternative Antriebe
Ergänzend zur weiteren Elektrifizierung des Streckennetzes realisiert DB Energie Versorgungslösungen für Schienenfahrzeuge mit alternativen Antrieben. Hierbei verfolgt DB Energie verschiedene Technologieansätze:
- In Schleswig-Holstein sind seit Ende 2024 die ersten Oberleitungsinselanlagen in Deutschland in Betrieb: Statt der gesamten Strecke werden nur kurze Abschnitte oder Bahnhöfe elektrifiziert, in denen Akkuzüge Nr. 45 nachladen können. An den Bahnhöfen in Heide, Husum und Tönning wurden durch DB Energie Ladeunterwerke zur Einspeisung von Bahnstrom in die durch DB InfraGO neu gebauten Oberleitungsabschnitte errichtet. Darüber hinaus sollen in verschiedenen Bundesländern Planungen zur Errichtung von Oberleitungsinselanlagen weiter vorangetrieben werden.
- Die Versorgung mit HVO Nr. 164 hat DB Energie weiter ausgebaut: Ende 2024 war HVO an 20 Schienentankstellen von DB Energie verfügbar.
- Im Innovations-Hub in Tübingen erprobt DB Energie im Rahmen des Projekts H2goesRail Nr. 53 erstmals ein innovatives Wasserstoff-Gesamtsystem. DB Energie hat für dieses Projekt eine neuartige mobile Wasserstoff-Tankstelle entwickelt. Der grüne Wasserstoff wird direkt vor Ort mit Ökostrom aus der Oberleitung hergestellt. Der so gewonnene Wasserstoff wird anschließend verdichtet, in einem mobilen Speicher gelagert und über die mobile Betankungsanlage zur Verfügung gestellt. 2024 wurde in Tübingen die Betankung mit Wasserstoff erprobt. Aufbauend auf dem H2goesRail-Projekt beschäftigt sich DB Energie am Innovationsstandort in Tübingen mit der Bahnenergieversorgung der Zukunft. Dazu sollen bis Ende des ersten Quartals 2025 am Standort weitere Technologien und Anlagen pilotiert werden. Beispiele sind die Entwicklung des sog. DB Sektorenkopplers, einer technischen Schnittstelle zur Oberleitung, um erneuerbare Energien direkt in das Bahnstromnetz einspeisen zu können, der Einsatz von Energiespeichern und die Nutzung von KI zur effizienten Energiesteuerung.
- DB Energie betreibt seit Ende 2024 in Augsburg eine Wasserstoff-Tankstelle der Bayerischen Regiobahn (BRB) und stellt darüber die Versorgung der BRB mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien sicher.