Entwicklung der Geschäftsfelder

Transformation in ein Hochleistungsnetz

Generalsanierungen

Im Juni 2022 haben das BMDV und der DB-Konzern Pläne für ein neues Hochleistungsnetz zur nachhaltigen Erhöhung von Qualität und Zuverlässigkeit der Infrastruktur vorgestellt. Das Hochleistungsnetz soll die am höchsten belasteten Schienenverbindungen in Deutschland umfassen. Aufgrund der prognostizierten Verkehrsentwicklung soll die Länge zum Ende des Jahrzehnts über 9.000 km umfassen.

Im September 2023 haben der Bund und der DB-Konzern auf dem Schienengipfel des Bundesministeriums für Digitalisierung und Verkehr (BMDV) ein großes Infrastrukturprogramm für das Schienennetz und die Bahnhöfe vorgelegt. Ziel ist es, den Zugverkehr nachhaltig pünktlicher zu machen und die Voraussetzungen zu schaffen, um die verkehrspoliti­schen Ziele im Personen- und Güterverkehr zu erreichen.

Ein Instrument auf dem Weg dorthin sind Generalsanierun­gen, bei denen im Rahmen einer mehrmonatigen Totalsperrung alle überalterten und störanfälligen Anlagen ersetzt, die Leistungsfähigkeit der Anlage gesteigert, Bahnhöfe ganzheitlich gestaltet werden und so im sanierten Abschnitt Baumaßnahmen für mehrere Jahre vermieden werden sollen:

  • Störungsresistente Anlagen sollen für eine zuverlässigere Infrastruktur sorgen und somit die Pünktlichkeit für unsere Kunden erhöhen.
  • Eine optimale, standardisierte Streckenausrüstung soll die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur erhöhen.
  • Verbessertes Kundenerlebnis durch attraktive und barriere­freie Bahnhöfe.
  • Reduzierung zukünftiger verkehrlicher Einschränkungen auf ein Mindestmaß und Schaffung von mehr Planbarkeit für unsere Kunden.

Das Pilotprojekt für die Generalsanierung hochbelasteter Stre­­ckenabschnitte ist die Riedbahn. Folgen werden ab 2025 der Abschnitt Emmerich — Oberhausen sowie zwischen August 2025 und April 2026 die Generalsanierung Hamburg — Berlin. Eine der meistfrequentierten Strecken im Personenverkehr sowie eine wichtige Güterverkehrsachse sollen damit künftig zu den modernsten und leistungsfähigsten Strecken Deutschlands zählen.

Die weiteren Abfolgen der Korridore bis 2028 wurden gem. europäischer Richtlinien (Annex VII) bereits veröffentlicht. DB InfraGO ist im Rahmen dieser Richtlinien verpflichtet, den Netzzugangsberechtigen Kapazitätseinschränkungen auf dem Netz vorab anzuzeigen. Einschränkungen, die in 2028 wirken, mussten somit erstmals bis zum 31. Oktober 2024 dargelegt werden.

Grundsätzliches Ziel ist es, die Auswirkungen der Bauarbeiten auf den Verkehr für alle Kunden so gering wie möglich zu halten. Neben verkehrlichen Bewertungen fließen auch Erfahrungen aus bereits erfolgten Generalsanierungen in die Planung ein.

Hochleistungsinstandhaltung

Ein weiterer integraler Baustein für die Transformation der Schieneninfrastruktur in ein Hochleistungsnetz ist eine neue Instandhaltungsstrategie (»Hochleistungsinstandhaltung«). Dabei will DB InfraGO künftig maßgeblich auf drei Säulen setzen: nachhaltige Prävention, digitale Instandhaltung und schnelle Entstörung. Ziel ist es, technische Störungen zu redu­zieren und deren Auswirkungen für Kunden im Personen- sowie Güterverkehr zu minimieren.

  • Im Rahmen einer nachhaltigen Prävention will DB InfraGO das Netz künftig mittels datenbasierter und intelligenter Lebenszyklusmodelle proaktiv und periodisch pflegen.
  • Durch den Einsatz von fahrzeug- und infrastrukturgebundener Sensorik sowie zuverlässige Prognosen von Fehlerentwicklungen soll die digitale Instandhaltung ermöglichen, Störungen bereits im Vorfeld zu erkennen und zu beseitigen, bevor sie auftreten. Die Digitalisierung soll dabei helfen, die Instandhaltung schneller, zuverlässiger und planbarer zu machen.
  • Erhöhte Lagerbestände und optimierte Bereitschaften sollen eine schnellere Entstörung bei ungeplanten Ausfäl­len ermöglichen – mit einem Schwerpunkt auf Bahnübergänge. In regionalen Steuerungszentren lassen sich Dia­gnose­meldungen zudem bestmöglich überwachen und in konkrete Handlungsempfehlungen übersetzen.

Durch den bereits in diesem Jahr begonnenen Hochlauf der Hochleistungsinstandhaltung erwarten wir spürbare Verbesserungen in der Verfügbarkeit des Hochleistungsnetzes. Für die Umsetzung der Hochleistungsinstandhaltung wurde das präventive Instandhaltungsbudget im Zeitraum von 2024 bis 2033 um 2,0 Mrd.€ erhöht.

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