Grüne Transformation

Ausstieg aus dem Diesel

Ein wichtiger Hebel, um bis 2040 klimaneutral zu werden, ist der Ausstieg aus dem Diesel. Die weitere Elektrifizierung unseres Streckennetzes ist eine zentrale Maßnahme dafür. Bereits heute werden in Deutschland mehr als 90% aller Verkehrsleistungen auf der Schiene elektrisch erbracht (basierend auf Leistungstonnen-km; Ltkm). Diesen Anteil wollen wir gemeinsam mit dem Bund weiter steigern.

Elektrifizierungsgrade in Deutschland / in %202420232022
Elektrifizierung Schieneninfrastruktur (Betriebslänge)62,362,361,7
Elektrifizierung Hochleistungsnetz 1)99,199,0
Elektrisch durchgeführte Transporte des DB-Konzerns im Schienen­personen- und -güterverkehr (basierend auf Ltkm) 2)93,293,092,7

1) Noch nicht abgeschlossene Elektrifizierung der Fehmarnbeltquerung entspricht rund 1% des Hochleistungsnetzes.
2) Umfasst von DB Cargo nur die DB Cargo AG. Ohne Start Deutschland GmbH, ohne Rangierfahrten.

2024 wurden die Vorplanungen für die Elektrifizierung von 55 km der Strecke Landshut — Mühldorf abgeschlossen. Nach der parlamentarischen Befassung im Bundestag wird mit einem Ergebnis Mitte 2025 gerechnet, wonach die Planung in den nächsten Leistungsphasen weiter konkretisiert werden kann.

Für den weiteren Ausstieg aus dem Diesel setzen wir auf einen technologieoffenen Ansatz mit alternativen Kraftstoffen und Antrieben.

Im Programm Dieselausstieg Schiene (DaS) arbeiten wir im DB-Konzern geschäftsfeldübergreifend zusammen. Dabei geht es neben der Bündelung und Koordinierung des Hochlaufs des Biokraftstoffs HVO Nr. 164 (Hydrotreated Vegetable Oil) als Brückentechnologie und Klimaschutzsofortmaßnahme auch um die Erprobung und den Roll-out von alternativen Antrieben im DB-Konzern. Ziel ist es, durch HVO kurz­fristig bilanziellmerklicheEinsparungen bei Treibhausgasemissionen zu generieren und mit alternativen Antrieben langfristig emissionsarme Schienenverkehre zu realisieren.

Unsere Maßnahmen sowie Untersuchungen und Erprobungen im Bereich »grüne« Technologien schließen auch alternative Antriebe mit ein. Das sind emissionsarme Alternativen zu reinen Dieselantrieben. In unserem advanced TrainLab Nr. 159 erproben wir auch neue Technologien und Kraftstoffe für den Eisenbahnverkehr. In zahlreichen Projekten und Initiativen testen wir, teilweise zusammen mit Partnern, mögliche Umsetzungsvarianten auf ihre Praxistauglichkeit:

  • H2goesRail: Im Projekt H2goesRail Nr. 53 erprobt der DB-Konzern Lösungen für den Einsatz von grünem Wasserstoff und arbeitet zusammen mit Siemens Mobility an einem innovativen Wasserstoff-Gesamtsystem aus Versorgungsinfrastruktur, Zug und Instandhaltungsinfrastruktur. 2024 wurde der neue Antrieb im Wasserstoffzug Mireo Plus H sowie die H2-Versorgung durch DB Energie im Betriebsalltag getestet. Das Erprobungsprogramm lieferte bereits wichtige Erkenntnisse für eine mögliche flottenweite Anwendung der Technologie und wurde Ende 2024 abgeschlossen.
  • Emissionsärmere Arbeitsmotoren: Neben alternativen Traktionsantrieben setzen wir auch bei Arbeitsmotoren auf alternative Antriebstechniken Nr. 11, die z. B. Kräne und Hebebühnen auf Gleisarbeitsfahrzeugen antreiben. Dazu wurde bei DB InfraGO ein Projekt gestartet, das die Dieselaggregate auf Oberleitungsbauwagen durch lokal emissionsfreie Technologien wie z. B. Brennstoffzellen oder Batterien ersetzen soll. Dazu wurden energetische Anforderungen der Nebenverbraucher der Bauwagen wie z. B. Kräne oder Hebebühnen ermittelt und die Fahrzeuge vermessen, um die neue Antriebstechnik zu dimensionieren. Der Umbau startet in 2025.
  • Oberleitungsinseln für Akkuzüge: Seit Ende 2024 sind in Schleswig-Holstein an drei Standorten die ersten Oberleitungsinselanlagen (OLIA) Nr. 45 zum Nachladen von Akkuzügen in Betrieb. Statt der durchgängigen Elektrifizierung jedes Gleiskilometers ist in Kombination mit den neuen batterieelektrischen Triebzügen lediglich die Elektrifizierung kurzer Streckenabschnitte nötig, um die Traktionsbatterien der Fahrzeuge zu laden.
  • Biokraftstoff HVO: Wir investieren auch in alternative Kraftstoffe, etwa in den verstärkten Einsatz des Biokraftstoffs HVO Nr. 164. Das im DB-Konzern eingesetzte HVO wird ausschließlich aus biologischen Rest- und Abfallstoffen hergestellt. Im Vergleich zum herkömmlichen Diesel werden je nach Rohstoffzusammensetzung bilanziell rund 90% weniger Treibhausgasemissionen verursacht. 2024 haben wir den HVO-Hochlauf weiter beschleunigt. Sechs zusätzliche Schienentankstellen von DB Energie wurden zur Abgabe von HVO umgestellt, insgesamt sind es somit 21 Tankstellen in Deutschland. Die vertankte HVO-Menge im DB-Schienenverkehr in Deutschland beläuft sich auf rund 19 Mio. l (im Vorjahr: rund 14 Mio. l), was 9,6% (im Vorjahr: 6,7%) des Gesamtkraftstoffverbrauchs in diesem Bereich entspricht. Durch Tests und Auswertungen sind bereits 94% der dieselbetriebenenDB-Schienenfahrzeuge für den klimafreundlichen Kraftstoff HVO freigegeben.

Nachhaltigkeitsindizes

Bericht filtern nach: