Strategie

Kapazitätsausbau für eine starke Schiene

Der Kapazitätsausbau der Infrastruktur und Flotten stellt eine wesentliche Einflussgröße für unsere Produktqualität und auch für unsere Pünktlichkeit dar.

Ausbau Infrastruktur

Zur Umsetzung der verkehrspolitischen Sektorziele der Bundesregierung muss die Netzkapazität langfristig erhöht werden. Das Wachstum wird nach vorliegenden Prognosen überproportional auf den heute schon hochausgelasteten Schienenwegen stattfinden. Parallel zum Ausbau der Infrastruktur besteht die Notwendigkeit, auch in der Ausbauphase eine hohe Zuverlässigkeit und Kapazität des Netzes sicherzustellen. Durch den Kapazitätsausbau des Schienennetzes wird die Grundlage für nachhaltige Verkehre und wirtschaftliche Entwicklung geschaffen.

Eine hohe Leistungsfähigkeit und Wachstum im Netz können nur gemeinsam mit dem Bund erreicht werden. Hierzu besteht ein Rahmen (z. B. durch die LuFV oder das BSWAG), in dem der DB-Konzern operiert und an dessen Zielvorgaben er gemessen wird. Es findet ein regelmäßiger Austausch mit den wesentlichen Interessengruppen über die Wirksamkeit der Maßnahmen statt, mögliche Umwelteinflüsse werden im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben fortlaufend bewertet (z. B. Umwelt-, Arten-, Natur- und Gewässerschutz) und Präventiv- und Gegenmaßnahmen zur Minimierung der Umwelteinflüsse laufend weiterentwickelt (z. B. Lärmschutz, Ausgleichsflächen). Die Ergebnisse werden kontinuierlich auf Zielerreichung überprüft.

Mit der LuFV III soll die Finanzierung des Bestandsnetzes grundsätzlich gewährleistet werden. Seit Inkrafttreten der LuFVIII sind massive Preissteigerungen zu verzeichnen, die es den EIU unmöglich gemacht haben, ihre vertraglichen Verpflichtungen aus der LuFVIII vollumfänglich zu erfüllen. Vor diesem Hintergrund wurde die Bestandsnetzfinanzierung für 2024 durch den Abschluss des ersten Nachtrags zur LuFV III signifikant erhöht. Durch die Verabschiedung der BSWAG-Novelle wurde die Voraussetzung geschaffen, dass in einem weiteren Nachtrag zur bestehenden LuFV III auch eine Förderung von Instandhaltungsaufwänden sowie Projektaufwand (insbesondere für Bahnhöfe) für 2023 und 2024 vereinbart werden kann. Auch dieser Nachtrag wurde gezeichnet und im Haushaltsausschuss freigegeben. Zusätzlich soll in einem dritten Nachtrag in 2025 dem gestiegenen Mittelbedarf für den Erhalt und die Modernisierung des Bestandsnetzes Rechnung getragen werden.

Darüber hinaus gibt es für die Steigerung der Kapazität des Schienennetzes drei wesentliche Hebel:

  • Neu- und Ausbau: Die Realisierung von Neu- und Ausbau­maßnahmen ist ein wesentlicher Faktor für zusätzliche Netzkapazität. Notwendige Projekte hierfür sind im vordringlichen Bedarf des Bedarfsplans des Bundes enthalten und sollen sukzessive nach Mittelverfügbarkeit umgesetzt werden. Daneben sind auch kleine und mittlere Maßnahmen wie das 740-m-Netz, das Strecken für längere Güterzüge ermöglicht, ein wesentlicher Hebel für Robustheit und Wachstum.
  • Digitale Schiene Deutschland (DSD): Mit dem Ausrollen des europäischen Zugbeeinflussungssystems European Train Control System (ETCS) in Verbindung mit elektronischen (ESTW) und digitalen (DSTW) Stellwerken sowie dem digitalen Bahnbetrieb können wir ein Potenzial von zusätzlichen Trassenkilometern heben – ohne neue Gleise zu bauen. 2024 haben wir die DSD-Strategie adjustiert und an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasst.
  • Kapazitätsmanagement und kundenfreundliches Bauen: Mit weiteren Zusatzmaßnahmen wollen wir die Betriebsleistung steigern. Ein wesentlicher Baustein hierfür ist ein verbessertes Kapazitätsmanagement. Darunter sind die Koordinierung der Kapazitätssteigerung, das kundenfreundliche Bauen, die verkehrliche Optimierung und die Reduzierung der Störungen zu verstehen. In der LuFV III existiert darüber hinaus erstmalig eine vertragliche Bezuschussung des kapazitätsschonenden Bauens in Form des Zusatzbedarfs »kundenfreundliches Bauen«.

Ausbau Flotte und Werke

Wir investieren kontinuierlich in die Modernisierung und den Ausbau unserer Zugflotte sowie in die Instandhaltungswerke. Wir investieren weiter in wesentliche Zukunftsthemen wie den Ausbau der Instandhaltung von DB Fernverkehr, um Fahrzeugqualität und Pünktlichkeit zu verbessern. Neue Standorte, größere Hallen und erweiterte Werkstätten an Bestandsstandorten sowie neue Wartungseinrichtungen an dezentralen Stützpunkten sollen dafür sorgen, dass die Züge künftig schneller und besser instand gehalten werden können. Bei der Planung der neuen Standorte ist die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange wie auch der Menschen vor Ort für uns selbstverständlich.

2024 begannen die Bauarbeiten für das neue, durch u. a. Geothermie- und Photovoltaikanlagen besonders klimafreundliche ICE-Werk  Nr. 48 Dortmund-Hafen. Ergänzend zum Ausbau der Werke wollen wir unsere Prozesse optimieren und die Chancen der Digitalisierung und Automatisierung auch für die betriebsnahe Instandhaltung nutzen.

Auch im Regionalverkehr investieren wir zusammen mit den Aufgabenträgern weiter in Flotten und Werke. Diese Aktivitäten setzen wir in den nächsten Jahren mit zum Teil umfangreichen Modernisierungen an weiteren Fahrzeugen fort. So wollen wir den Fahrgästen neben der Verbesserung der technischen Zuverlässigkeit insbesondere verbesserte Fahrgastinformation und angenehmeren Komfort bieten. Zur Erhöhung der Zugkapazitäten im bestehenden Streckennetz werden Fahrzeuge mit ETCS ausgerüstet. Die Kommunikation zur Umsetzung der Maßnahmen erfolgt über die üblichen Wege, wie bspw. über Presseinformationen.

Nachhaltigkeitsindizes

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