Mit dem Sanierungsprogramm S3 zurück auf Kurs
Die Krisen der vergangenen Jahre haben deutliche Spuren bei der Erreichung unserer Starke-Schiene-Ziele v. a. in den Bereichen Verkehrsverlagerung, Kunde und Wirtschaftlichkeit hinterlassen. Deshalb sind wir 2024 weit weg von dem, was wir uns mit der Strategie Starke Schiene 2019 vorgenommen haben. Ein wesentlicher Treiber dafür ist, dass die Infrastruktur »zu alt, zu störanfällig und zu voll« ist. Die daraus folgende schlechte Betriebsqualität gefährdet zunehmend die Umsetzung der verkehrs- und klimapolitischen Ziele und vermindert die wirtschaftliche Tragfähigkeit des DB-Konzerns. Wir haben die Strategie Starke Schiene daher um das Sanierungsprogramm S3 ergänzt, mit dem wir die Infrastruktur, den Betrieb und die Wirtschaftlichkeit bis 2027 sanieren wollen. Ziel ist,
- die Leistungsfähigkeit der Schiene wiederherzustellen,
- das Kundenerlebnis deutlich zu verbessern und
die finanzielle Tragfähigkeit des DB-Konzerns abzusichern. Kurz: Der DB-Konzern soll wieder pünktlicher, verlässlicher und profitabler werden.
Bis Ende 2027 wollen wir den DB-Konzern in drei Handlungsfeldern sanieren:
- Säule Infrastruktur: Im Fokus steht die schnelle Bestandssanierung. Dies umfasst die Generalsanierung aller kommunizierten Korridore bis 2027 sowie weitere umfangreiche Maßnahmen wie das Ersetzen störanfälliger Anlagen in der gesamten Infrastruktur, den Austausch von alten, störanfälligen Stellwerken oder die Modernisierung von Bahnhöfen.
- Säule Betrieb: Im Betrieb hat die Stabilisierung des Fahrplans höchste Priorität. Dazu wird das gesamte Bau- und Instandhaltungssystem in ein sog. vertaktetes System überführt, wodurch die Baubetroffenheit der Züge reduziert werden soll. Ein Schwerpunkt liegt auch auf der punktuellen Entlastung der fünf wichtigsten Knoten (Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt, München). Zusätzlich sollen die Verfügbarkeit und die Qualität der Fahrzeuge verbessert werden.
- Säule Wirtschaftlichkeit: Mit Blick auf die wirtschaftliche Lage soll eine Reihe von Maßnahmen dazu beitragen, den DB-Konzern wieder effizienter aufzustellen. Die Personalaufwandsquote soll gesenkt werden. Prioritär wird dafür der Personalbedarf in den Bereichen Verwaltung, Vertrieb und indirekt operativen Funktionen reduziert. Ziel ist eine Reduzierung des Personalbestands um über 10.000 Mitarbeitende bis 2027.Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht vorgesehen, die Regelungen zur Beschäftigungssicherung gelten weiter. Wir wollen dabei sicherstellen, dass das notwendige Personal für das operative Eisenbahngeschäft zur Verfügung steht. Deshalb haben wir das Ziel, in vielen Betriebsfunktionen unverändert einzustellen. Als weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit wollen wir die Investitionshochläufe insbesondere in den Transportbereichen gegenüber den bisherigen Planungen reduzieren und die Ertragskraft deutlich erhöhen.
Mit dem Bund hat der DB-Konzern eine regelmäßige Berichterstattung zum Sanierungsfortschritt verabredet. Wir werden künftig regelmäßig ein Kennzahlen-Set an den Aufsichtsrat und das BMDV übermitteln, um den Fortschritt – oder die Bereiche, in denen es Gegensteuerungsbedarf gibt – zu dokumentieren.