Soziales

Arbeitsschutz und Gesundheitsmanagement

Systematischer Arbeits- und Gesundheitsschutz stellt einen wichtigen Beitrag für die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter sowie den langfristigen unternehmerischen Erfolg dar. Unsere Arbeitsschutz­politik ist deswegen darauf ausgerichtet, die Zahl der Unfallereignisse und die Schwere der Unfälle kontinuierlich zu vermindern. Hierbei liegt ein besonderer Fokus auf schweren Arbeitsunfällen – auch von Auftragnehmern und insbesondere bei Arbeiten im Gleisbereich. Dazu hat DB Netze Fahrweg im Berichtsjahr unter anderem Funktionsausbildungen und FIT-Unterricht (fachliche Information und Training) mit über 1.100 Teilnehmern aus den für den Bahnbetrieb zuständigen Stellen, deren Aufgabe die Erstellung von Sicherungsplänen für Arbeiten im Gleisbereich ist, durchgeführt.

Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung im DB-Konzern wurden neue Arbeitsschutzmaßnahmen wie die Inkraftsetzung einer Betriebs­anweisung zur Nutzung von mobilen Endgeräten festgelegt. In der betrieblichen Gesundheitsförderung standen die beiden Schwerpunkte demografischer Wandel und psychische Gesundheit im Fokus.

Während der Gesundheitsstand sich bei den älteren Mitarbeitern gut stabilisiert hat und insgesamt besser als im Vorjahr war, sehen wir überproportional steigende Fehlzeiten bei jungen und neu eingestellten Mitarbeitern. Hier haben wir Maßnahmen speziell für diese Mitarbeitergruppe, zum Beispiel ein besseres Onboarding, eingeführt.

Im Bereich der psychischen Gesundheit haben wir mit peers at work ein größeres Pilotprojekt zur betrieblichen Selbsthilfe bei Depression entwickelt und eingeführt, um Mitarbeiter mit Depression auch auf diesem Weg besser zu unterstützen. Die deutsche Psychiatriegesellschaft DGPPN hat das Projekt mit ihrem Antistigmapreis 2019 ausgezeichnet. Vollständig überarbeitet sind inzwischen die medizinischen und psychologischen Anforderungen an Mitarbeiter im Eisenbahnbetrieb, sowohl hinsichtlich der betroffenen Mitarbeiter als auch ihrer Inhalte. Dies reflektiert den Wandel der Arbeitswelt und -organisation sowie der Sicherheitssysteme im DB-Konzern. Zusammen mit der Bahn-Betriebskrankenkasse wurden verschiedene Betriebe des DB-Konzerns mit gutem Ergebnis hinsichtlich eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements mit dem Deutschen Siegel Unternehmensgesundheit zertifiziert. Die Unfallversicherung Bund und Bahn hat uns bei der konzernweiten Einführung eines standardisierten Verfahrens für eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen begleitet, und die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (KBS) bietet spezielle stationäre Präventionsangebote für DB-Mitarbeiter an.

Gesundheitsstand auf Basis Stunden in %

2019

2018

2017

 

DB Fernverkehr

93,3

93,2

93,4

DB Regio

92,1

92,0

92,2

DB Cargo

92,9

92,6

92,7

DB Netze Fahrweg

94,4

94,3

94,5

DB Netze Personenbahnhöfe

93,5

93,2

93,4

DB Netze Energie

95,8

95,7

95,6

Sonstige 

93,7

93,6

93,6

DB Schenker

93,3

93,4

93,3

DB-Konzern

93,5

93,3

93,4

Deutschland (Gesellschaften mit rund 97% der inländischen Mitarbeiter).

Der Gesundheitsstand ist im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen.

Arbeitsunfälle und LTIF

2019

2018

2017

 

Tödliche Arbeitsunfälle 1)

7

6

8

     davon in Deutschland 2)

5

4

7

Lost Time Injury Frequency (LTIF) 2), 3)

25.0

24.4

25.2

1) Weltweit (Gesellschaften mit rund 98% der Mitarbeiter).
2) Deutschland (Gesellschaften mit rund 97% der inländischen Mitarbeiter).
3) Ausfalltage aufgrund von Arbeitsunfällen je 1.000.000 versicherte Arbeitsstunden. Zählung LTIF bei mehr als einem Kalendertag Abwesenheit.

Der DB-Konzern ist sich seiner Verantwortung im Arbeits- und Gesundheitsschutz bewusst. Die Einhaltung der internen Standards und der nationalen Gesetze dient dem Schutz der Mitarbeiter. Ein Beitrag für den Erfolg sind daher die sichere Arbeitsgestaltung sowie gesunde und motivierte Mit­arbeiter. Das Ziel, die Wahrnehmung der Sicherheit und das Bewusstsein für die eigene Verantwortung dafür bei Führungskräften und Mitarbeitern zu verbessern, wurde durch verschiedene Qualifikationsmaßnahmen wie Webkonferenzen, Workshops oder Fachtagungen zum Arbeitsschutz in den jeweiligen Konzernunternehmen durch die Fachstellen des Arbeitsschutzes umgesetzt. Die Plakatkampagne von DB Netze Fahrweg wurde mit zwei neuen Motiven zur Nutzung der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) und Vermeidung von SRS-Unfällen (Stolpern, Rutschen und Stürzen) weitergeführt. Zusätzlich wurde im Berichtsjahr eine grundlegende Verbesserung der Qualitätsstandards beim Einkauf von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) und des Prozesses zur Auswahl von neuer PSA in den Konzernunternehmen durch wirksame Optimierungsmaßnahmen bei der Beschaffung erreicht.

Die Arbeitsschutzkennzahl LTIF in Deutschland liegt leicht oberhalb des Vorjahresniveaus. Die Vorbereitungen für eine Berichterstattung auch des weltweiten LTIF wurden weiter vorangetrieben. Im Jahr 2020 wird die konzernweite und funktionsübergreifende Zusammenarbeit im Arbeitsschutz kontinuierlich verbessert, um die Qualität des präventiven Arbeitsschutzes im DB-Konzern sicherzustellen.

Großteil der Mitarbeiter in Arbeitsschutz­ausschüssen vertreten

In Deutschland ist der Arbeitsschutzausschuss ab einer Betriebsgröße von 20 Mitarbeitern gesetzlich verpflichtend vorgeschrieben (§11 Arbeitssicherheitsgesetz). Maßgeblich ist die Definition des Betriebs (Produktionsstätte, Niederlassung, Wahlbetrieb). Der DB-Konzern besteht in Deutschland überwiegend aus solchen Betrieben mit über 20 Mitarbeitern, sodass ein Großteil aller Mitarbeiter (über 75%) in Arbeitsschutzausschüssen vertreten ist.

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