Entwicklung der Geschäftsfelder

Entwicklungen auf den relevanten Märkten

Nachdem ab März 2022 die Corona-Restriktionen in den einzelnen europäischen Ländern nach und nach aufgehoben wurden, stieg die Nachfrage im Personenverkehr wieder an. Der Nachholbedarf bei Reisen wirkte sich v. a. im Fernverkehr und bei grenzüberschreitenden Verkehren positiv aus. Temporäre Angebotseinschränkungen wurden zurückgenommen und gleichzeitig erfolgte in einigen Ländern eine sukzessive Angebotsausweitung, v. a. bei Freizeit­verkehren zu touristischen Zielen. Im Sommer 2022 lag die Nachfrage im Fernverkehr bei vielen Verbindungen wieder über dem Vor-Corona-Niveau. Der Schienenpersonennahverkehr hat in weiten Teilen das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder ganz erreicht.

Der übergreifend in Europa bestehende Inflationsdruck, auch getrieben durch Auswirkungen der Energiekrise, führte zu Druck auf die Löhne. 2022 kam es daher zu Herausforderungen durch Streikmaßnahmen, u. a. auch im Vereinigten Königreich und in den Niederlanden.

Vereinigtes Königreich

  • Entsprechend dem Williams-Shapps-Plan für den Schienen­verkehr schafft die britische Regierung eine neue öffentliche Einrichtung, Great British Railways (GBR), die das Schienennetz betreiben und entwickeln, die Eisenbahninfrastruktur besitzen und die Umsätze aus den Fahrgeldern erhalten soll. Der Privatsektor wird durch die Entwicklung und die Umsetzung von Verkehrsverträgen für den Personenverkehr weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Das Verkehrsministerium hat eine Konsultation veröffentlicht, um die erforderlichen Gesetzesänderungen zu prüfen und um Stellungnahmen einzuholen.
  • Seit Juni 2022 ist der britische Eisenbahnsektor im Rahmen einer Auseinandersetzung über Löhne, Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen von branchenweiten Streiks betroffen. Gewerkschaftsmitglieder haben an mehreren Streik­­­tagen teilgenommen, um auf die Vorschläge der bri­tischen Regierung zur Reform des Bahnsektors zu reagie­­ren. In der zweiten Jahreshälfte 2022 wurden schwierige Lohnverhandlungen als Reaktion auf die steigenden Lebenshaltungskosten zum Hauptgrund für den Tarifkonflikt.
  • Die Bus Recovery Grants (BRG), ein staatlicher Finanzierungsmechanismus für private Busunternehmen in England zum Ausgleich der anhaltenden Corona-Auswirkungen, wurden 2022 zweimal verlängert. Ursprünglich sollte die BRG-Finanzierung im Oktober 2022 auslaufen, doch die britische Regierung verlängerte die Maßnahme, um der Busbranche bis Ende März 2023 weitere 130 Mio. GBP zur Verfügung zu stellen. Eine Voraussetzung für den Erhalt der BRG-Finanzierung ist die Durchführung von Netzüberprüfungen in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden.
  • Im April 2022 kündigte die britische Regierung Finanzierungspakete für Regionen in England an, um die Umsetzung der Pläne zur Verbesserung des Busangebots (Bus Service Improvements Plans; BSIP) im Rahmen der nationalen Busstrategie zu unterstützen und die Umgestaltung des Busverkehrs zu fördern. Betreiber und lokale Behörden arbeiteten bei der Beantragung der BSIP-Mittel zusammen.
  • Am 3. September 2022 kündigte die britische Regierung an, dass sie 60 Mio. GBP investieren wird, um eine Fahrpreisobergrenze von 2 GBP für einen Einzelfahrschein im Busverkehr in England außerhalb Londons einzuführen. Die Obergrenze gilt ab dem 1. Januar 2023 für drei Monate.

Frankreich

  • DB Arriva verfolgt die Entwicklung der Marktöffnung in Frankreich weiterhin sehr genau. Der Rahmen, in dem die Betreiber in Zukunft Schienenverkehrsleistungen erbringen müssen, wurde 2020/2021 geschaffen. Der erste regio­nale Schienenverkehrsvertrag wurde von der Region Sud im Oktober 2021 bestätigt. Andere französische Regionen sind derzeit dabei, ihre Schienennetze für den Wettbewerb zu öffnen. Die Ergebnisse mehrerer Ausschreibungen werden für 2023 erwartet wie auch weitere Ausschreibungsankündigungen.

Mainland Europe

  • Die Erholung von den Folgen der Corona-Pandemie hat sich in ganz Europa fortgesetzt. Obwohl einige Auswirkungen weiterhin bestehen, hat die Corona-Pandemie nur noch begrenzte Auswirkungen auf den Betrieb.
  • In ganz Europa gibt es aufgrund der Kraftstoffpreissteigerungen und -volatilität erhebliche Herausforderungen. Dies wird teilweise durch Hedging- und Preismaßnahmen sowie durch das Transformationsprogrammµ 157 von DB Arriva gemildert. Die Umsetzung hat zu einer Senkung der Overhead- und operativen Kosten sowie zu einer deutlich verbesserten wirtschaftlichen Steuerung bei der Auswahl von Verkehrsverträgen geführt, um das profitable Wachstum fortsetzen zu können.
  • Der Fahrer:innenmangel und der Lohndruck in ganz Euro­pa halten an, was zusammen mit der allgemeinen Inflation zu einem schwierigen Umfeld führt. Es werden weiterhin alternative Möglichkeiten zur Gewinnung von Arbeitskräften oder zur Kompensation von Kostensteigerungen geprüft.
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