Entwicklung der Geschäftsfelder

Entwicklung im Berichtsjahr

  • Spürbare Nachfrageerholung nach Corona-Einschränkungen führt zu deutlich positiver Umsatzentwicklung.
  • Pünktlichkeit durch steigende Betriebsleistung und baubedingte Kapazitätseinschränkungen in der Infrastruktur stark beeinträchtigt; dadurch auch die Kundenzufriedenheit deutlich unter Druck.
  • Anhaltend hohe Investitionen in Fahrzeugflotte.

DB Fernverkehr

2022

2021

Verände­rung

2019

absolut

%

Pünktlichkeit Schiene in %

65,2

75,2

–10,0

75,9

Kundenzufriedenheit in ZI 

74,8

77,8

–3,0

76,5

BahnCards in Tsd.

5.107

4.558

+549

+12,0

5.292

Reisende Schiene in Mio.

132,0

81,9

+50,1

+61,2

150,7

Verkehrsleistung Schiene in Mio. Pkm

41.720

24.762

+16.958

+68,5

44.151

Betriebsleistung in Mio. Trkm

158,9

144,4

+14,5

+10,0

145,7

Auslastung in %

45,9

31,4

+14,5

56,1

Gesamtumsatz in Mio. €

4.980

2.911

+2.069

+71,1

4.985

Außenumsatz in Mio. €

4.845

2.792

+2.053

+73,5

4.824

EBITDA bereinigt in Mio. €

389

–1.434

+1.823

789

EBIT bereinigt in Mio. €

–39

–1.790

+1.751

–97,8

485

Brutto-Investitionen in Mio. €

1.667

1.507

+160

+10,6

1.241

Mitarbeitende per 31.12. in VZP

19.139

18.790

+349

+1,9

17.289

Mitarbeitende im Jahresdurchschnitt in VZP

18.931

18.961

–30

–0,2

17.036

Mitarbeitendenzufriedenheit in ZI

3,6

Frauenanteil per 31.12. in %

26,7

26,9

–0,2

27,2

Spezifischer Endenergieverbrauch im Vergleich zu 2006 (bezogen auf Pkm) in %

–23,1

+16,8

–39,9

‒31,5

Die Pünktlichkeit von DB Fernverkehr hat sich 2022 deutlich schwächer entwickelt. Ursächlich waren v. a. Kapazitätseinschränkungen durch Baumaßnahmen (u. a. auf der Riedbahn) bei gleichzeitig steigender Betriebsleistung sowie zunehmende Infrastrukturstörungen als Folge von überalterten und störanfälligen Anlagen (u. a. schadhafte Betonschwellen). Zudem führten insbesondere Störungen auf den hochbelasteten Schienenverbindungen zu überproportional hohen Staueffekten, die auf das gesamte Streckennetz ausstrahlten. Darüber hinaus wirkten sich die Sturmserie im Februar, eine Vielzahl von Hitzetagen zwischen Juni und August, die Streckensperrung infolge des Güterzugunfalls in Gifhorn im November sowie weitere externe Einzelereignisse negativ auf die Pünktlichkeit aus. Zudem hatten die zum Teil sehr hohen Krankenstände Auswirkungen auf die Betriebsqualität. Positiv hingegen wirkten die gesteigerte ICE-Fahrzeugverfügbar­keit sowie die Reduzierung von Zugausfällen.

Für die Erfassung der Kundenzufriedenheit wurden 2022 rund 11.000 Kund:innen in sechs Wellen an Bord der Züge zu ihrer Zufriedenheit mit der aktuellen Fahrt befragt. Die Kundenzufriedenheit ist 2022 aufgrund der betrieblichen Rahmenbedingungen gesunken. Insbesondere hat sich die Pünktlichkeit zur Jahresmitte deutlich verschlechtert. Hinzu kommt, dass sich das stark gewachsene Reisendenauf­kommen auf die Auslastung und die Kundenzufriedenheit ausgewirkt hat.

Nach coronabedingten Rückgängen ist der BahnCard-Bestand wieder gestiegen. Dies betrifft alle BahnCard-Modelle.

Der positive Trend hat sich 2022 fortgesetzt, die Leistungsentwicklung erholte sich deutlich und hat seit April 2022 das Vor-Corona-Niveau weitgehend erreicht:

  • Reisendenzahl und Verkehrsleistung: V. a. die weitgehende Aufhebung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie führte zu einem deutlichen Anstieg insbesondere bei den Privatkunden.
  • Betriebsleistung: Positive Effekte aus geringeren coronabedingten Einschränkungen und Angebotsausweitungen überstiegen Belastungen aus Bauaktivitäten im Netz.
  • Auslastung: wieder merkliche Verbesserung infolge der gestiegenen Reisendenzahl.

Die wirtschaftliche Entwicklung verbesserte sich deutlich, bleibt aber insgesamt herausfordernd. Getrieben durch einen im Vergleich zu den Aufwendungen überproportionalen Anstieg der Erträge verbesserten sich die operativen Ergebnisgrößen signifikant. Die Erträge stiegen sehr stark:

  • Umsatz: Getrieben durch die Nachfrageerholung kam es zu einem sehr deutlichen Zuwachs.
  • Sonstige betriebliche Erträge: ebenfalls deutlicher Anstieg (+71,6%/+192 Mio. €), im Wesentlichen infolge der Tras­sen­preiserstattungen des Bundes für den partiellen Ausgleich von Schäden im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie (im Vorjahr wurden diese vollständig im außerordentlichen Ergebnis ausgewiesen). Gegenläufig wirkten u. a. geringere Erträge aus Fahrzeugverkäufen.

Der Aufwand stieg spürbar, v. a. infolge der wieder deutlich gestiegenen Verkehrs- und Betriebsleistung sowie von Preissteigerungen.

  • Materialaufwand: Der Anstieg (+8,8%/+246 Mio. €) resultierte im Wesentlichen aus mengenbedingt höheren Infrastruktur- und Energieaufwendungen. Bei den Infrastrukturaufwendungen wirkten zudem Preiseffekte belastend. Zusätzliche Aufwandserhöhungen ergaben sich aus einem umsatzbedingt höheren Wareneinsatz in der Bordgastronomie, gestiegenen Aufwendungen für Vertriebsleistungen, Fahrzeugreinigungen sowie aufgrund der Erholung bei den grenzüberschreitenden Verkehren. Die schwache Betriebs­qualität und die gestiegene Reisendenzahl führte zudem zu zusätzlichen Aufwendungen im Bereich des Kundenservice.
  • Sonstige betriebliche Aufwendungen: Der Zuwachs (+20,1%/+123 Mio. €) resultierte u. a. aus gestiegenen Mietaufwendungen im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Verkehren (Wiederaufnahme nach coronabedingten Einschränkungen). Zudem wirkten intensivere Werbemaßnahmen zur Rückgewinnung der Kund:innen, die Umsetzung von IT-Projekten und Digitalisierungsmaßnahmen sowie die positive Leistungsentwicklung aufwandserhöhend.
  • Abschreibungen: Zunahme (+20,2%/+72 Mio. €) v. a. infolge der Zugänge von ICE-4-Zügen sowie des Redesigns von ICE-1- und ICE-3-Zügen. Teilweise gegenläufige Effekte resultierten aus dem Ende der bilanziellen Nutzungsdauer von ICE-2- und Intercity-1-Zügen.
  • Personalaufwand: Die Entwicklung (+5,4%/+65 Mio. €) resultier­te überwiegend aus Tarifeffekten sowie aus Rückstellungszuführungen, v. a. für Mehrarbeit.

Die Investitionstätigkeit stieg von einem sehr hohen Niveau und resultierte v. a. aus fortgesetzten Fahrzeugprojekten.

Die Zahl der Mitarbeitenden stieg per 31. Dezember 2022 v. a. leistungsbedingt an.

Die Mitarbeitendenzufriedenheit ist im Vergleich zu 2020 gesunken. Die operativen Herausforderungen wirkten sich insbesondere auf die Zufriedenheit in den stark operativ geprägten Berufen aus.

Der Frauenanteil war nahezu unverändert.

2022 ist die Änderung des spezifischen Endenergieverbrauchs auf der Schiene im Vergleich zu 2006 (bezogen auf Personenkilometer) gesunken. Diese Verbesserung resultierte aus einer wieder steigenden Auslastung und einer deutlich höheren Energieeffizienz durch die stetige Umstellung der Fernverkehrsflotte auf neue und energieeffizientere Baureihen wie den ICE 4. Des Weiteren wurden mithilfe des Fahrassistenzsystems und der auf eine energieeffiziente Zugfahrt abgestimmten Fahrempfehlungen der Energieverbrauch gesenkt und bei 40 ICE 1 die Drehstromrichter umgestellt. Zusätzlich wurden die Triebfahrzeugführer:innen umfangreich über die energieeffiziente Fahrweise geschult, und durch eine Anpassung des Regelwerks konnte eine höhere Rückspeisequote bei der Baureihe 147 erreicht werden.

Wo würden Sie sich am ehesten einordnen?Wie gefällt Ihnen unser digitaler Bericht?Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf?

Nachhaltigkeitsindizes

Bericht filtern nach: