Entwicklung der Infrastruktur
Im Berichtsjahr sind rund 10,6 Mrd. € in die Erneuerung und Instandhaltung des Streckennetzes, der Bahnhöfe und der Energieanlagen geflossen. Darin enthalten sind LuFV-Mittel von rund 4,3 Mrd. € sowie rund 2,3 Mrd. € für die Instandhaltung. Insgesamt sind über 50 Großprojekte in Planung und Bau. Für Großprojekte des Bundesverkehrswegeplans wurden im Berichtsjahr rund 2,3 Mrd. € investiert. Informationen über aktuelle und zukünftige Bauprojekte finden Sie in unserem BauInfoPortal.
Inbetriebnahmen
Knapp 30 Projekte wurden im Berichtsjahr fertiggestellt. Dazu gehörten unter anderem:
- Im Rahmen der 2. Ausbaustufe des Eisenbahnknotens Magdeburg erfolgte am 12. Mai 2019 die Inbetriebnahme der neuen Bahnsteige 2 – 5 sowie der dazugehörigen Eisenbahninfrastruktur.
- Im Rahmen des Vorhabens Ausbaustrecke (ABS) Hoyerswerda―Horka―Grenze D/PL erfolgte im Oktober 2019 die zweigleisige Inbetriebnahme des Streckenabschnitts Niesky―Horka.
Im Bau
Projekt Stuttgart — Ulm
Für das Teilprojekt Stuttgart 21 sind im Berichtsjahr die Bauarbeiten weiter vorangeschritten:
- Mit über 49 km Länge sind mehr als 80% der Tunnel für Stuttgart 21 vorgetrieben und ausgehoben.
- Beim Bau des künftigen Hauptbahnhofs sind fünf Vollkelche, zwei Restkelche sowie insgesamt zwölf Kelchfüße betoniert. Zudem laufen die Arbeiten an der Bodenplatte des Bahnhofs. Die Arbeiten am Nord- sowie Südkopf sind weiter fortgeschritten.
- Im Fildertunnel ist die vierte und letzte Schildfahrt der Tunnelvortriebsmaschine beendet. In den Zuführungstunneln Cannstatt, Feuerbach sowie Ober- und Untertürkheim erfolgt die Herstellung der Innenschale.
- Die Fahrbahnplatte der Neckarbrücke wird betoniert.
- Infolge einer Klage vor dem Verwaltungsgerichtshof wurde im Dezember 2018 im Flughafenbereich für den Planfeststellungsabschnitt (PFA) 1.3a die Entscheidung zur Wiedereinsetzung des Sofortvollzugs aufgehoben. Die Heilung des Planfeststellungsverfahrens und Wiederherstellung des Sofortvollzugs durch das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) erfolgte im Oktober 2019. In der Folge wurde ein Antrag auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung der Klage gegen den Änderungsplanfeststellungsbeschluss eingereicht. Eine gerichtliche Entscheidung hierzu steht noch aus.
- Bei der NBS Wendlingen―Ulm ist der Tunnelvortrieb von insgesamt 62 km weitestgehend abgeschlossen. Im Albvorlandtunnel sind die Vortriebsarbeiten mit beiden Tunnelvortriebsmaschinen abgeschlossen. Erste Abschnitte der Kleinen und Großen Wendlinger Kurve befinden sich in Bau. An der Filstalbrücke, dem Bindeglied zwischen Boßler- und Steinbühltunnel erfolgt die Betonage des Brückenoberbaus, zahlreiche Pfeiler sind fertiggestellt. Entlang der Strecke auf der Albhochfläche sowie dem Albabstiegstunnel erfolgen die eisenbahntechnische Ausrüstung und der Bau der festen Fahrbahn.
Modernisierung Stuttgarter Hauptbahnhof
Das historische Empfangsgebäude des Stuttgarter Hauptbahnhofs, der Bonatzbau, wird parallel zum Bahnprojekt Stuttgart — Ulm (S21) ab Anfang 2020 umfangreich modernisiert. Das denkmalgeschützte Bauwerk erhält ein neues Tragwerk und moderne Gebäudetechnik. Zusätzlich entstehen am Hauptbahnhof Stuttgart mehrere neue unterirdische Gebäude und neu gestaltete Bahnhofsvorplätze.
Ende März 2019 wurde mit den ersten vorbereitenden Arbeiten für ein bauzeitliches Servicegebäude am Bahnsteig 1 begonnen. Dieses wird seit Ende April 2019 gebaut. Seit Juni 2019 wird zudem eine Wartehalle auf dem Kurt-Georg-Kiesinger-Platz errichtet. Die neue Halle bietet während des Umbaus des Empfangsgebäudes eine beheizte Wartefläche mit Sitzplätzen für rund 120 Reisende. Der Beginn der Hauptbauarbeiten ist für Anfang 2020 vorgesehen. Erste Teilflächen stehen den Reisenden voraussichtlich ab 2024 wieder zur Verfügung.
Ausbau Knoten Köln
Der stark frequentierte Knoten Köln soll durch insgesamt 17 Infrastrukturmaßnahmen erweitert werden. Die Baumaßnahmen zum Ausbau der S 13 von Troisdorf bis Bonn-Oberkassel laufen weitestgehend planmäßig. Für das Projekt S 11 Kernpaket mit den geplanten Ausbaumaßnahmen zwischen Köln Hauptbahnhof und Bergisch Gladbach wurde die Vorplanungsphase abgeschlossen. Für die Planung von zwei zusätzlichen Nahverkehrsgleisen zwischen Köln-Hansaring und Hürth-Kalscheuren (Westspange Köln) sowie die Elektrifizierung der Eifelstrecke zwischen Hürth-Kalscheuren und Kall wurde im Februar 2019 eine Planungsvereinbarung gezeichnet. Das Projekt Ausbau südlich Gummersbacher Straße befindet sich kurz vor dem Abschluss der Entwurfs- und Genehmigungsplanung. Im Projekt ABS 4 Köln―Aachen befinden sich die Arbeiten im PFA 1, Bf Eschweiler, und PFA 2, Aachen-Rothe Erde, in der Ausführungsphase.
ABS Oldenburg-Wilhelmshaven
Seit 2011 erfolgen der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke Oldenburg―Wilhelmshaven, um eine leistungsfähige und nachfragegerechte Schienenhinterlandanbindung des Tiefwasserhafens JadeWeserPort sicherzustellen.
- Für den PFA 1, Oldenburg―Rastede, erfolgt der Baubeginn der Hauptbauleistungen im Januar 2020 nach Verzögerungen wegen eines Gerichtsentscheids zu Eilanträgen im Zusammenhang mit laufenden Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss.
- Im PFA 4.1, Varel―Sande, werden die Bauarbeiten voraussichtlich planmäßig im April 2020 abgeschlossen.
- Im PFA 4.2 ist der Baubeginn im August 2019 erfolgt.
- Im PFA 5, Sande―Wilhelmshaven, laufen die Bauarbeiten in allen Bereichen planmäßig. Das elektronische Stellwerk (ESTW) Sande wird voraussichtlich im März 2020 in Betrieb genommen.
- Im PFA 6, Weißer Floh―JadeWeserPort, wurden im Dezember 2019 geänderte Planunterlagen ausgelegt.
Ausbau Knoten Frankfurt
Frankfurt am Main ist einer der am stärksten frequentierten Knoten in unserem Netz. Mit dem Infrastrukturausbauprogramm Frankfurt RheinMain plus sichern wir den Kapazitätsausbau im Knoten und eine gute Vernetzung zwischen Personennah- und -fernverkehr. Für den Knoten Frankfurt Hauptbahnhof neu hinzugekommen ist im Berichtsjahr unter anderem ein Fernbahntunnel, für dessen Machbarkeitsstudie im Herbst 2019 der Startschuss gegeben wurde.
Wiederaufbau der Dresdner Bahn
Die Dresdner Bahn ist ein wichtiges Verbindungsstück auf der großen Verkehrsachse nach Südosteuropa, denn sie entlastet gleichzeitig die Anhalter Bahn als wichtige europäische Verkehrsachse in Richtung Süden. Im Rahmen des Projekts werden rund 16 km Strecke neu gebaut, einschließlich der Erneuerung von neun Brücken und drei Verkehrsstationen und der Beseitigung von neun Bahnübergängen.
Erstmalig in Deutschland wurde bereits vor Beginn der Bauhauptleistungen eine Schallschutzwand in Endlage errichtet, um so die Anwohner effektiv vor Baulärm zu schützen.
Die Baumaßnahmen im Abschnitt Berlin verlaufen weiterhin planmäßig. Im August 2019 wurde nach rund 22 Jahren Verfahrensdauer für den Abschnitt Blankenfelde — Mahlow im Vorhaben Dresdner Bahn der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt Brandenburg erteilt.
Gegen den Beschluss wurde Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht erhoben sowie vorläufiger Rechtsschutz beantragt. Damit sind weitere Vergaben für die Bauhauptleistungen im Abschnitt Blankenfelde — Mahlow risikobehaftet.
ABS 48 München — Lindau
Die Elektrifizierung und der Ausbau der Strecke München — Lindau — Grenze D / A ermöglicht ein zeitgemäßes Fernverkehrsangebot zwischen den europäischen Metropolen München und Zürich.
Die Baurechtsverfahren wurden im Berichtsjahr für alle Abschnitte abgeschlossen. Bis 2020 werden nun die Hauptbauphasen mit umfangreichen abschnittsweisen Streckensperrungen durchgeführt.
Modernisierung Dortmunder Hauptbahnhof
Am Dortmunder Hauptbahnhof begannen im Juni 2018 die Hauptbaumaßnahmen zur Modernisierung der Verkehrsstation. Nach Abschluss der Arbeiten, voraussichtlich 2024, wird der Bahnhof komplett barrierefrei sein und eine barrierefreie Vernetzung aller Verkehrsträger ermöglichen. Die Arbeiten der ersten Baustufe sind bereits abgeschlossen und der Bahnsteig 26/31 wurde im Berichtsjahr in Betrieb genommen.
MegaHub Lehrte
Die wesentliche bauliche Infrastruktur des MegaHub Lehrte ist im Berichtsjahr fertiggestellt worden. Der Test- und Probebetrieb hat mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 begonnen. Für April 2020 ist der Start des Probebetriebs mit öffentlichen Verkehren geplant. Auch die Gesamtinbetriebnahme der Umschlaganlage ist für 2020 vorgesehen.
In Planung
ABS/NBS Karlsruhe — Basel
Die 182 km lange ABS/NBS Karlsruhe — Basel hat aufgrund ihrer geografischen Lage eine wichtige Funktion für den überregionalen und internationalen Schienenverkehr. Sie gilt als Herzstück des europäischen Güterkorridors zwischen Rotterdam und Genua.
Nach der Havarie in der Oströhre des Tunnels Rastatt laufen seit März 2018 Arbeiten zur Sanierung des Tunnels. Die DB Netz AG hat am 11. April 2019 mit der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Tunnel Rastatt eine Vereinbarung zur Planung der Sanierung beziehungsweise Fertigstellung der havarierten Oströhre abgeschlossen. Am 7. August 2019 wurde das Konzept zum Weiterbau des Tunnels Rastatt vorgestellt.
In den Abschnitten südlich von Offenburg werden nach den Entscheidungen des Deutschen Bundestags und des Landtags Baden-Württemberg zur Finanzierung von Lärmschutzmaßnahmen über dem gesetzlichen Maß die Planungen fortgesetzt. In der Planung gehen die in den Sitzungen des Projektbeirats behandelten Kernforderungen der Region auf.
Im Streckenabschnitt 7 werden zwischen Appenweier und Kenzingen rund 40 km viergleisige Strecke komplett neu beplant. Für 2020 sind mehrere frühe Öffentlichkeitsbeteiligungen angedacht. Im Streckenabschnitt 8A (Güterumfahrung Freiburg) fand im Berichtsjahr die erste Erörterung unter Berücksichtigung der neuen Rahmenbedingungen für den Lärmschutz statt. Die Planungen zum Ausbau der Freiburger Bucht auf 200 km/h (Abschnitt 8B) nehmen nach erfolgter Vergabe an den Generalplaner an Fahrt auf. Dieser Projektteil wird nach der BIM-Methode µ136 geplant. Im Streckenabschnitt 9 wurde ein Bürgerdialog mit Architektenwerkstatt zur Gestaltung von Schallschutzwänden veranstaltet, dessen Ergebnisse ab 2020 in die Umsetzung kommen werden.
ABS/NBS Hanau — Fulda
Mit der ABS/NBS Hanau — Würzburg/Fulda soll der bestehende Kapazitätsengpass zwischen Hanau und Fulda beseitigt werden. Zudem sollen die Reisezeiten verkürzt werden. Die Strecke ist eine der am stärksten befahrenen in Deutschland.
Im Projekt sind die Planungen für die ABS Hanau — Gelnhausen sowie die NBS Gelnhausen — Fulda vorangekommen. Bei der ABS beginnen in Kürze vorbereitende Maßnahmen wie das ESTW Gelnhausen und Brückenbauarbeiten. Mit der Region wurden zusätzliche Maßnahmen – etwa für Lärmschutz und Barrierefreiheit – erarbeitet und zur parlamentarischen Befassung an das BMVI übergeben.
Für die Trassenauswahl der NBS wurden im Untersuchungsraum aus über 1.000 Liniensegmenten 13 Varianten herausgearbeitet, verglichen und laufend in einem Dialogforum mit regionalen Interessengruppen diskutiert. Die frühe und umfassende Beteiligung der Bürger gilt als beispielhaft. Die sogenannte Variante IV wird als Antragsvariante in das Raumordnungsverfahren eingebracht. Sie kann unter anderem die Fahrzeit im Personenverkehr zwischen Frankfurt und Fulda verkürzen, das Nahverkehrsangebot verbessern und die Schallbelastung durch Zugverkehr in der Region mindern.
NBS Rhein/Main — Rhein/Neckar
Der Korridor Rhein/Main — Rhein/Neckar hat deutschlandweit eines der größten Verkehrsaufkommen. Zwischen Frankfurt und Mannheim wird deshalb eine neue zweigleisige Strecke geplant, die künftig tagsüber vom Personenfernverkehr und nachts vom Güterverkehr genutzt werden soll. Die Strecke soll den bestehenden Engpass auflösen, die Kapazität erhöhen und die Fahrzeit zwischen Frankfurt und Mannheim verkürzen. 2016 haben wir die Planungen wieder aufgenommen, die seither von einem Beteiligungsprozess begleitet werden. Derzeit werden die verschiedenen Strecken- und Anbindungsvarianten untersucht.
Neubau S4 von Hamburg nach Bad Oldesloe
Der Ausbau der S4 dient der Stärkung des Nahverkehrs zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein sowie der Qualitätssteigerung für den Fern- und Güterverkehr. Aktuell laufen für alle drei PFA die baurechtlichen Verfahren. Die Gesamtfertigstellung wird vor Inbetriebnahme der Fehmarnbeltquerung angestrebt. Die Rahmenvereinbarung zur Gesamtprojektfinanzierung wurde am 29. November 2019 von BMVI, den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein sowie der DB Netz AG unterzeichnet.
Schienenanbindung Feste Fehmarnbeltquerung
Das Projekt Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung befindet sich in der Entwurfs- und Genehmigungsplanung. Die Genehmigungsunterlagen für die PFA wurden beim EBA eingereicht. 2020 sollen die ersten öffentlichen Auslegungen erfolgen.
Parallel zu den Genehmigungsverfahren wurde eine Befassung des Deutschen Bundestages vorbereitet. Ein Bericht über das Ergebnis der Vorplanung einschließlich der Forderungen aus der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung ist am 12. April 2019 beim BMVI eingereicht und am 21. Juni 2019 dem Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur weitergeleitet worden.
Im Zusammenhang mit der Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung wird auch der Neubau einer Fehmarnsundquerung realisiert. Die Auswahl einer Vorzugsvariante wird voraussichtlich im ersten Quartal 2020 erfolgen.
Rhein-Ruhr-Express
Die Metropolregion Rhein-Ruhr soll durch den Rhein-Ruhr-Express (RRX) enger vernetzt werden. Die Realisierung dieses Verkehrskonzepts sowie der Betrieb der weiteren Nahverkehrslinien und des Fernverkehrs erfordern den umfangreichen Aus- und Umbau der Schieneninfrastruktur. Das Projekt ist in insgesamt 15 PFA unterteilt.
Für die PFA 3.2, Duisburg, und 3.0a, Düsseldorf Flughafen, fand im September und Oktober 2019 die Offenlage der Planfeststellungsunterlagen statt. Die Entwurfsplanung für den Bereich PFA 2.0, Düsseldorf-Reisholz und Düsseldorf-Benrath, wird derzeit ausgeschrieben. Im PFA 4.0, Mülheim, wurden die Bauarbeiten aufgenommen. Für den PFA 1.2, Leverkusen, und PFA 1.3, Langenfeld, wurden die Klagen gegen die Planfeststellungsbeschlüsse zurückgenommen.
Damit liegt nun für 6 von 15 PFA das Baurecht vor. Die Bauarbeiten in Leverkusen und Langenfeld werden derzeit vorbereitet, der Baubeginn ist für Anfang 2020 geplant.
Ausbau und Elektrifizierung Hochrheinbahn Basel — Erzingen
Mit der Elektrifizierung der Hochrheinstrecke zwischen Basel Badischer Bahnhof und Erzingen (Baden) wird ein wichtiger Lückenschluss für die elektrische Traktion zwischen Basel und Schaffhausen (Schweiz) geschaffen. Durch die Elektrifizierung dieses Streckenabschnitts kann die derzeit vorhandene »Dieselinsel« beseitigt werden. Damit kann der Verkehr zwischen Basel Badischer Bahnhof und Singen (Hohentwiel) zukünftig durchgehend mit elektrischen anstatt mit Dieselfahrzeugen abgewickelt werden.
Für das neue Betriebsprogramm wurde bis Mai 2019 eine verkehrliche Aufgabenstellung (VAST) erstellt. Zur Umsetzung dieses Wunschfahrplans der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) werden zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen erforderlich.
Zudem sollen der Ausbau der Verkehrsstationen auf 155 m Länge und 55 cm Bahnsteighöhe sowie der barrierefreie Ausbau und der Neubau von drei zusätzlichen Haltepunkten in das Projekt aufgenommen werden.
Der Nachtrag zur Planungsvereinbarung ist abgestimmt. Die Zeichnung erfolgte am 30. September 2019.
Ausbau und Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn
Im Rahmen der Elektrifizierung der Südbahn soll die Bodenseegürtelbahn im Abschnitt Radolfzell und Friedrichshafen sowie Stahringen und Stockach-Hindelwangen ausgebaut und elektrifiziert werden.
Die Planungsvereinbarung für die Leistungsphasen (Lph) 1 und 2 wurde im Januar 2019 gezeichnet.
Derzeit laufen die Planungen für die Lph 1. Eine Betriebsprogrammstudie wird derzeit erstellt, eine VAST und eine betriebliche Aufgabenstellung (BAST) folgen. Anschließend wird die Vorplanung ausgeschrieben.
Knoten Mannheim
Das Bedarfsplanprojekt Knoten Mannheim beinhaltet mehrere Vorhaben zur Auflösung der Engpässe im Großraum Mannheim.
Im November 2018 hat das BMVI das Projekt Knoten Mannheim vom potenziellen in den vordringlichen Bedarf hochgestuft. Allerdings konnten mit der Maßnahmenkonfiguration aus der Knotenstudie Mannheim bei einem knappen Nutzen-Kosten-Verhältnis noch nicht alle Engpässe aufgelöst werden. Daher sieht das BMVI noch weiteren Optimierungsbedarf. Dieser wird aktuell im Rahmen einer Optimierungsstudie untersucht. Dabei sollen auch mögliche großräumige Umfahrungsvarianten geprüft werden. Das BMVI bezieht die betroffenen Länder, die Region und die DB Netz AG in die Erarbeitung der Studie mit ein. Ergebnis der Optimierungsstudie ist die Feststellung eines Ausbaubedarfs, der verkehrliche und volkswirtschaftliche Ziele erfüllt. Darauf aufbauend können der Planungsumfang im Bahnknoten Mannheim abgeleitet und die ersten Planungsleistungen ausgeschrieben werden. Anschließend wird die DB Netz AG im Rahmen der Planung mögliche Varianten untersuchen und bewerten sowie eine Vorzugslösung ableiten. Aus einer vorherigen Bewertung des Knotens Mannheim läuft allerdings bereits die Planung für den viergleisigen Ausbau Heidelberg - Wieblingen — Heidelberg Hauptbahnhof. Die Vergabe der Vorplanung ist erfolgt. Die Grundlagenermittlung soll bis Februar 2020 abgeschlossen sein.
ABS/NBS Mannheim — Karlsruhe
In einem gemeinsamen Abstimmungstermin haben sich das BMVI und die DB Netz AG darauf verständigt, den Untersuchungsraum der ABS/NBS Molzau― Graben-Neudorf―Karlsruhe weiter nach Norden auszudehnen und künftig unter dem Vorhaben ABS/NBS Mannheim—Karlsruhe zu führen. Seit Anfang September 2019 sind hier erste Planungsleistungen im Rahmen einer Machbarkeitsstudie ausgeschrieben und sollen voraussichtlich bis Anfang 2020 vergeben werden.
In den Untersuchungen werden grundsätzliche Möglichkeiten für eine Kapazitätserhöhung im Personen- und Güterverkehr für den Ausbau der Bestandsstrecken wie auch möglicher Neubaustrecken mit Anschluss an die Eisenbahnknoten Mannheim und Karlsruhe erarbeitet. Eine Präferenzvariante kann allerdings erst ausgewählt werden, wenn die möglichen Lösungen für die gesamte Verbindung zwischen Mannheim (inklusive des Bahnknotens Mannheim) und Karlsruhe untersucht worden sind.
Dreigleisiger Ausbau Karlsruhe — Durmersheim
Das Bedarfsplanvorhaben Dreigleisiger Ausbau Karlsruhe ― Durmersheim soll zusätzliche Kapazität südlich von Karlsruhe schaffen. Im Juni 2019 wurde eine Machbarkeitsstudie abgeschlossen, die als Grundlage für die Erstellung der betrieblichen Aufgabenstellung dient.
Verlegung Fernbahnhof Hamburg-Altona
Die Maßnahme sieht den Ersatz des bestehenden Kopfbahnhofs Hamburg-Altona durch einen Neubau am Standort Diebsteich für den Fern- und Regionalverkehr inklusive des Neubaus eines Empfangsgebäudes vor. Der bisherige S-Bahnhof in Altona bleibt bestehen. Der neue Bahnhof wird sechs Fernbahn- und zwei S-Bahngleise haben.
Im Dezember 2017 wurde der Planfeststellungsbeschluss vom EBA erlassen, aber durch den Verkehrsclub Deutschland Landesverband Nord e. V. (VCD) beklagt. Hieraus resultierte eine Verfügung, die einen Baustopp für das Vorhaben bedingte.
Jedoch zeigten sich der DB-Konzern und der VCD auf Initiative der Stadt Hamburg angesichts des weiterhin noch ausstehenden Hauptsacheverfahrens bereit, im Laufe des Berichtsjahres gemeinsam einen »Faktencheck« durchzuführen, in dem unter Moderation des hamburgischen Finanzsenators Argumente für und gegen eine Bahnhofsverlegung ausgetauscht wurden.
Im Laufe des Faktenchecks konnte eine Annäherung verzeichnet werden, die in einer abschließenden gemeinsamen Erklärung am 11. Februar 2020 mündete. Hierin wurden kapazitative Verbesserungen im Projekt sowie ein künftiges gemeinsames Dialogforum verabredet. Im Gegenzug wird nun bei Gericht protokolliert, dass der VCD seine Klage zurücknimmt, sobald die neu gewählte Bürgerschaft nach der Wahl am 23. Februar 2020 der Einigung noch formell zustimmt. Damit wären keine Rechtsverfahren zu Altona mehr anhängig, der Baustopp wäre aufgehoben und die Bauvorbereitung könnte wieder aufgenommen werden.
Umgestaltung und Modernisierung Frankfurter Hauptbahnhof
Voraussichtlich ab Mitte 2020 werden am Frankfurter Hauptbahnhof die Verteilerebene sowie der Nordbau umgestaltet und modernisiert. Neben neuen Zugängen erwartet die Besucher künftig auch eine neu strukturierte unterirdische Einkaufspassage. Seit Ende Januar 2019 liegt die Baugenehmigung durch das EBA vor. Gebaut wird in mehreren Bauabschnitten. Es ist geplant, die Arbeiten voraussichtlich Ende 2024 abzuschließen.