Geschäftsverlauf

Ergebnisentwicklung

Überleitung auf die bereinigte Ergebnisrechnung

  • In der bereinigten Ergebnisdarstellung werden Sondersachverhalte eliminiert – die Überleitung auf die bereinig­te Ergebnisdarstellung erfolgt in zwei Schritten: Erst werden standardmäßige Um­­gliederungen vorgenom­­men und dann einzelfallbe­zogene Sondereffekte bereinigt.
  • Die Umgliederungen umfassen im Wesentlichen zwei Sach­­verhalte:
    • Aus dem Zins­ergebnis werden die Be­­stand­­teile um­gegliedert, die nicht mit den Netto-­Finanz­­­schul­­­den und Pensionsrückstellungen zusammenhängen: vorwiegend Auf- und Abzinsungseffekte von langfristi­­gen Rückstellungen (ohne Pensionsverpflichtun­­gen) und langfristigen Verbindlichkeiten (ohne Finanz­schul­­den). Der nicht operative Charak­­­ter dieser Be­­standteile zeigt sich auch daran, dass der Einfluss auf das Zins­ergeb­­nis sehr stark vom je­­­weiligen Zinssatz am Ab­­­schluss­stichtag abhängt.
    • Die zweite wesentliche Umgliederung betrifft Ab­­schrei­­bun­­gen auf immaterielle Vermögenswerte, die im Zuge der Kaufpreisallokation von Akquisitionen (Pur­chase Price Allocation; PPA) bei der Bewertung lang­fristiger Kundenverträge aktiviert wur­den. Vor allem im Perso­nenverkehr sind die bestehenden Ver­­­kehrsverträge ein wesent­­licher Bestandteil der Kaufpreisbewertung. Um eine operative Beurteilung sicher­­zustellen und eine Ungleichbehandlung ge­genüber ande­­ren Ver­kehrs­­verträgen zu verhindern, werden diese Abschrei­bungs­­­be­standteile aus dem operativen Ergebnis eli­­miniert. Der im Berichtsjahr umgegliederte Betrag re­­sultiert fast vollständig aus der Akquisition von Arriva.
  • Bei der Bereinigung von Sonder­effekten handelt es sich um Sachverhalte, die dem Grunde und/oder der Höhe nach als außerordentlich gelten und die die operative Entwicklung im Zeitablauf wesentlich beeinträchtigen würden. Unabhängig von der Höhe werden Buchgewinne und -verluste aus Transaktionen mit Beteiligungen/Fi­nanz­­­anlagen bereinigt. Einzelsachverhalte werden be­­reinigt, so­­fern sie außerordentlichen Charakter haben, buchhalte­risch genau abgegrenzt und bewertet werden können und ihrer Höhe nach wesentlich sind.

Operative Ergebnisgrößen

Die im Folgenden dargestellte Entwicklung beschreibt die um Sondereffekte bereinigten Veränderungen der wesentlichen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung. Die Auswirkun­­gen der Veränderungen im Konsolidie­rungs­­kreis und aus Wäh­­rungskurseffekten sind in der nachfolgenden Ta­­­belle dargestellt und werden im Folgenden nicht mehr erläutert.

Im Berichtsjahr wirkten Währungskurseffekte insgesamt un­we­sentlich ertrags- und aufwandserhöhend. Effekte aus Ver­än­de­run­­gen im Kon­­solidierungskreis waren ebenfalls nicht wesentlich.

Überleitung auf die bereinigte
Gewinn- und Verlustrechnung
in Mio. €

2019

Umgliederungen

Bereinigung Sondereffekte

2019
bereinigt

Auf-/ Ab-
zinsung IFRS

Beteili-
gungs-
ergebnis

PPA-
Amorti-
sation

Droh-
verluste

Restruktu-
rierung

Vorsorge für Rück-
bauver-
pflichtung

Sonstige

 

Umsatz

44.430

1

44.431

Bestandsveränderungen und andere
aktivierte Eigenleistungen

3.166

3.166

Sonstige betriebliche Erträge

3.030

–11

–11

3.008

Materialaufwand

–‍22.262

3

0

–‍22.259

Personalaufwand

–‍18.152

118

23

–‍18.011

Sonstige betriebliche Aufwendungen

–‍5.157

146

1

71

40

–‍4.899

EBITDA/EBITDA bereinigt

5.055

146

111

71

53

5.436

Abschreibungen

–‍3.671

62

6

4

0

–‍3.599

Operatives Ergebnis (EBIT) | EBIT bereinigt

1.384

62

152

115

71

53

1.837

Zinsergebnis | Operativer Zinssaldo

–‍655

33

2

–‍620

Operatives Ergebnis nach Zinsen

729

33

62

152

115

71

55

1.217

Ergebnis aus at Equity bilanzierten
Unternehmen | Beteiligungsergebnis

–‍12

3

–‍9

Übriges Finanzergebnis

–‍36

–‍33

–‍3

–‍72

PPA-Amortisation Kundenverträge

–‍62

–‍62

Außerordentliches Ergebnis

–‍152

–‍115

–‍71

–‍55

–‍393

Ergebnis vor Ertragsteuern

681

681

Auszug bereinigte Gewinn- und Verlustrechnung in Mio. €

2019

bereinigt

2018
bereinigt

Veränderung

absolut

davon Kon-
solidierungs-
kreiseffekte

davon

Währungs-
kurseffekte

davon

IFRS-16-
Effekt

%

 

Umsatz

44.431

44.024

+⁠407

+⁠77

+⁠124

–⁠48

+⁠0,9

  Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen

3.166

3.091

+⁠75

+⁠0

+⁠2,4

  Sonstige betriebliche Erträge

3.008

2.862

+⁠146

+⁠1

+⁠2

+⁠5,1

  Materialaufwand 

–⁠22.259

–⁠22.254

–⁠5

–⁠23

–⁠64

  Personalaufwand

–⁠18.011

–⁠17.149

–⁠862

–⁠22

–⁠37

+⁠5,0

  Sonstige betriebliche Aufwendungen 

–⁠4.899

–⁠5.835

+⁠936

–⁠3

–⁠18

+⁠991

–⁠16,0

EBITDA bereinigt

5.436

4.739

+⁠697

+⁠30

+⁠7

+⁠943

+⁠14,7

  Abschreibungen

–⁠3.599

–⁠2.628

–⁠971

–⁠22

–⁠4

–⁠897

+⁠36,9

EBIT bereinigt

1.837

2.111

–⁠274

+⁠8

+⁠3

+⁠46

–⁠13,0

Operativer Zinssaldo

–⁠620

–⁠618

–⁠2

+⁠2

+⁠1

–⁠69

+⁠0,3

Operatives Ergebnis nach Zinsen

1.217

1.493

–⁠276

+⁠10

+⁠4

–⁠23

–⁠18,5

Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen | Beteiligungsergebnis

–⁠9

12

–⁠21

–⁠0

Übriges Finanzergebnis

–⁠72

–⁠41

–⁠31

+⁠3

–⁠0

+⁠75,6

PPA-Amortisation Kundenverträge

–⁠62

–⁠59

–⁠3

–⁠0

+⁠5,1

Außerordentliches Ergebnis

–⁠393

–⁠233

–⁠160

–⁠1

+⁠68,7

Ergebnis vor Ertragsteuern 

681

1.172

–⁠491

+⁠13

+⁠3

–⁠23

–⁠41,9

Die wirtschaftliche Entwicklung bleibt herausfordernd. Das bereinigte EBIT entwickelte sich im Vorjahresvergleich deutlich schwächer, getrieben durch den Systemverbund Bahn. Hier konnten Belastungen aus zusätzlichen Aufwendun­gen für Maßnah­­men zum Ausbau der Kapazität (insbeson­dere Personal), zur Verbesserung der Qualität und für die Digitalisierung sowie Faktorkostensteigerungen nur teilweise durch Umsatzsteigerungen ausgeglichen werden. DB Arriva entwickelte sich in einem herausfordernden Wettbewerbsumfeld leicht unterhalb des Vorjahresniveaus. Positiv wirkte der Anstieg des operativen Ergebnisses bei DB Schenker vor allem getrieben durch die Entwicklung im Landverkehr und in der Seefracht. Die positive Entwicklung des bereinigten EBITDA wurde geprägt durch Effekte aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16.

  • Die Umsatzentwicklung war leicht positiv.
  • Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen. Im Systemverbund Bahn wirkten im Wesentlichen die ganzjährigen Effekte aus der Trassenpreisförderung im Schienengü­terverkehr (gegenläufige Effekte in den Umsatzerlösen) po­sitiv. Bei DB Arriva lag der Anstieg vor allem an der In­an­spruchnahme von Drohverlustrückstellungen.

Auf der Aufwandsseite kam es zu spürbaren Zusatzbelastungen, insbesondere beim Personalaufwand:

  • Der Materialaufwand lag auf Vorjahresniveau. Im Systemverbund Bahn wurden unter anderem leistungsbedingt niedrigere Aufwendungen für Energie durch höhere eingekaufte Transportleistungen im Wesentlichen bei DB Cargo kompensiert. Höhere Aufwendungen für die Infrastrukturnutzung in Großbritannien bei DB Arriva wurden durch geringere eingekaufte Transportleistungen bei DB Schenker infolge von Volumenrückgängen und von gesunkenen Frachtraten ausgeglichen.
  • Der Personalaufwand legte deutlich zu. Neben Tarif­effekten vor allem im Systemverbund Bahn wirkte sich auch die höhere Mitarbeiterzahl aus.
  • Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen im Systemverbund Bahn, bei DB Arriva und bei DB Schenker deutlich zurück. Hier wirkte vor allem der Wegfall der Leasingaufwendungen als operative Aufwendungen durch die erstmalige Anwendung des IFRS 16 (gegenläufiger Effekt in den Abschreibungen).
  • Die Abschreibungen stiegen ins­besondere in Folge des IFRS-16-Effekts. Zudem wirkten sich vor allem im Systemverbund Bahn investitionsbedingt höhere Abschreibungen auf Fahrzeuge aus.

Der operative Zinssaldo lag in etwa auf Vorjahresniveau, sodass auch das operative Ergebnis nach Zinsen zurückging. Effekte aus höheren Zinsen für Leasing infolge der Aktivierung von vormals als Operate Lease behandelten Mietverträgen (IFRS-16-Effekt) wurden im Wesentlichen durch niedrigere Zinsaufwendungen kompensiert. Hier wirkte das grundsächlich niedrigere Zinsniveau.

Das Beteiligungsergebnis entwickelte sich deutlich schwächer. Wesentlich dafür ist die seit dem Berichtsjahr als At-­Equity-Gesellschaft in den Konzernabschluss einbezogene GHT Mobility GmbH.

Der Rückgang des übrigen Finanzergebnisses ergab sich im Wesentlichen aus Effekten aus Sicherungsgeschäften.

Die außerordentlichen Belastungen stiegen deutlich.

Außerordentliches Ergebnisin Mio. €

2019

davon EBIT-
wirksam

2018

davon
EBIT-
wirksam

 

DB Fernverkehr

5

5

DB Regio

0

0

–⁠0

–⁠0

DB Cargo

–⁠12

–⁠12

–⁠13

–⁠13

DB Netze Fahrweg

–⁠77

–⁠75

67

67

DB Netze Personenbahnhöfe

3

3

7

7

DB Netze Energie

Sonstige/Konsolidierung
Systemverbund Bahn

–⁠109

–⁠109

–⁠82

–⁠82

Systemverbund Bahn

–⁠195

–⁠193

–⁠16

–⁠16

DB Arriva

–⁠182

–⁠182

–⁠204

–⁠204

DB Schenker

–⁠2

–⁠2

–⁠7

–⁠7

Konsolidierung Übrige

–⁠14

–⁠14

–⁠6

–⁠6

DB-Konzern

–⁠393

–⁠391

–⁠233

–⁠233

Das außerordentliche Ergebnis setzte sich im Berichtsjahr unter anderem aus folgen­­den Sonder­effekten zusam­­­men:

  • Effekten aus Drohverlusten (DB Arriva),
  • Effekten im Rahmen von Restrukturierungsmaßnah­men (im Wesentlichen Bereich Sonstige),
  • Effekten aus Rückstellungsanpassungen für Rückbauverpflichtungen (DB Netze Fahrweg) und
  • Effekten aus der Anpassung von Pensionsrückstellungen infolge der pflichtmäßigen Aufhebung geschlechts­spezi­fi­scher Ungleichbehandlungen bei garantierten Mindest­renten in Großbritannien (DB Arriva).

Die Zusammensetzung des außerordentlichen Ergebnisses im Vorjahr ist im Integrierten Bericht 2018 dargestellt.

Auszug Gewinn- und
Verlustrechnung
in Mio. €

2019

2018

Verände­rung

absolut

%

 

Ergebnis vor Ertragsteuern

681

1.172

–⁠491

–⁠41,9

Ertragsteuern

–⁠1

–⁠630

+⁠629

–⁠99,8

     tatsächliche Ertragsteuern

–⁠137

–⁠192

+⁠55

–⁠28,6

     latenter Steueraufwand (–)/
-ertrag(+)

136

–⁠438

+⁠574

–⁠131

Jahresergebnis

680

542

+⁠138

+⁠25,5

     Aktionäre der DB AG

662

528

+⁠134

+⁠25,4

     Hybridkapitalgeber

5

+⁠5

     andere Gesellschafter
(nicht beherrschende Anteile)

13

14

–⁠1

–⁠7,1

Ergebnis je Aktie in €

    

     unverwässert

1,54

1,23

+⁠0,31

+⁠25,2

     verwässert

1,54

1,23

+⁠0,31

+⁠25,2

Der deutliche Rückgang des Ergebnisses vor Ertragsteuern wurde durch die Entwicklung der Ertragsteuerposition kompensiert. Treiber war die Entwicklung der latenten Steuer­position bei der DB AG infolge der Berücksichtigung eines längeren Planungshorizonts. Gleichzeitig ging der tatsäch­liche Ertragsteueraufwand infolge geminderter Ertragsteuerrisiken im Ausland zurück. Das Jahresergebnis (Ergebnis nach Ertragsteuern) stieg in der Folge deutlich.

Das Ergebnis je Aktie entwickelte sich entsprechend.

Operative Ergebnisentwicklung der Geschäftsfelder

EBIT bereinigt nach
Geschäftsfeldern
in Mio. €

2019

2018

Verände­rung

absolut

%

 

DB Fernverkehr

485

417

+⁠68

+⁠16,3

DB Regio

408

492

–⁠84

–⁠17,1

DB Cargo

–⁠308

–⁠190

–⁠118

+⁠62,1

DB Netze Fahrweg

807

840

–⁠33

–⁠3,9

DB Netze Personenbahnhöfe

210

221

–⁠11

–⁠5,0

DB Netze Energie

43

21

+⁠22

+⁠105

Sonstige/Konsolidierung

Systemverbund Bahn

–⁠622

–⁠493

–⁠129

+⁠26,2

Systemverbund Bahn

1.023

1.308

–⁠285

–⁠21,8

DB Arriva

289

300

–⁠11

–⁠3,7

DB Schenker

538

503

+⁠35

+⁠7,0

Konsolidierung Übrige

–⁠13

–⁠13

DB-Konzern

1.837

2.111

–⁠274

–⁠13,0

Die Entwicklung der bereinigten Ergebnisgrößen der Ge­­schäfts­­felder war differenziert, aber insgesamt nicht zufriedenstellend. Die Geschäftsfelder des System­verbunds Bahn entwickelten sich getrieben durch Faktor­kostensteigerungen deutlich rückläufig. Kosten­belas­tungen aus zusätzlichen Aufwendungen für Kapazitäts- und Qualitätsmaßnahmen wirkten zusätzlich belastend. Eingeleitete Gegensteuerungsmaßnahmen dämpften diese Effekte leicht. Das bereinigte EBIT von DB Schenker stieg im Wesentlichen infolge einer ­positiven Geschäftsentwicklung. DB Arriva entwickelte sich in einem herausfordernden Marktumfeld leicht unterhalb des ­Vorjahresniveaus.

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Ich bin Larissa, Ihr interaktiver Assistent. Gerne helfe ich Ihnen weiter und führe Sie durch den Bericht.

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