Integrierter Bericht 2018 – Auf dem Weg zu einer besseren Bahn

Sicherheit

Sicherheit

Sicherheit für Kunden und Mitarbeiter

Sicherheit ist ein hohes Gut und ein Grundbedürfnis unserer Kunden und Mitarbeiter. Wir tragen eine große Verantwortung für viele Menschen und Güter – und das rund um die Uhr. Unsere Sicherheitsbereiche stehen im ständigen Dialog mit den Sicherheitsbehörden. Im gemeinsamen Sicherheitszentrum Bahn erfolgt rund um die Uhr ein konstanter Lageaustausch der Konzernsicherheit mit dem Bundespolizeipräsidium. Die sechs im Vorjahr eingerichteten Lage- und Einsatzzentralen in den Regionalbereichen der DB Sicherheit koordinieren erfolgreich alle regionalen Sicherheitsthemen und sind rund um die Uhr Ansprechpartner für unsere Geschäftsfelder. Insgesamt sind bundesweit mehr als 5.000 Bundespolizisten und rund 4.000 Sicherheitskräfte der DB Sicherheit im Einsatz. Nachdem im Vorjahr bereits 185 junge Menschen ihre Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit im DB-Konzern begonnen haben, waren es im Berichtsjahr 160. Zusammen mit den in diesem Jahr auslernenden Auszubildenden befinden sich damit über 400 junge Menschen in der Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit im DB-Konzern.

Sicherheit im DB-Konzern

Der DB-Konzern gibt jährlich mehr als 170 Mio. € für die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern aus. Im Rahmen der Ordnungspartnerschaft gehen mehr als 5.000 Beamte der Bundespolizei und rund 4.000 DB-­Sicherheitskräfte mit technischer Unterstützung gemeinsam gegen Straftäter und Störer vor, um die Sicherheit der Kunden und Mit­arbeiter zu erhöhen. Vor allem in Zügen und Bahnhöfen sorgen Sicherheitskräfte dafür, dass sich alle Bahnkunden und Bahnhofsbesucher sicher fühlen können. So konnte im Berichtsjahr die Zahl der Taschen- und Gepäckdiebstähle in Zügen und Bahnhöfen erneut um 25% reduziert werden. Die im Berichtsjahr ergriffenen Maßnahmen führten zu einem deutlich geringeren Anstieg von Angriffen gegen unsere Mitarbeiter in Zügen und auf Bahnhöfen. Die mit den Interessenvertretungen abge­stimm­­ten Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter und unserer Kun­den zeigen erste Erfolge. Darin enthalten sind eine verbesserte Ausbildung der Mitarbeiter, eine bessere Ausrüstung, die Unterstützung durch Sicherheits­technik, die Anpassung von Personalkonzepten sowie der Ein­­satz von Schutzhunden und Bodycams. Bereits im Vorjahr waren Bodycams regelmäßig in Berlin und Köln im Einsatz. Im Berichtsjahr kamen sieben weitere Einsatzstandorte hinzu. Der Praxiseinsatz bestätigt die Er­­­­­­fah­rungen aus den Trageversuchen in den Vorjahren: Mitarbeiter mit Body­cams werden nicht angegriffen. Erstmals verbindlich für alle 40.000 Mitarbeiter im Kundenkontakt haben wir im Berichtsjahr regel­mäßige Deeskalations- und Eigensicherungstrainings durchgeführt. Darüber hinaus prüfen wir gemeinsam mit den Sicherheitsbehörden weitere neue Technologien für die Sicherheit unserer Kunden und Mitarbeiter und modernisieren und erweitern die Videotechnik in Zügen und Bahnhöfen.

Ausbau und Erweiterung von Videotechnik

Die Zahl der Videokameras auf Bahnhöfen hat sich im Berichtsjahr von rund 7.000 auf rund 7.400 erhöht. Die Zahl der Bahnhöfe mit Videotechnik stieg auf über 1.000. Schwerpunkt im Berichtsjahr war der Ersatz von bestehender Technik an großen und mittleren Bahnhöfen. Daher ist der zahlenmäßige Anstieg nicht so groß wie im Vorjahr ausgefallen. Damit setzen wir kontinuierlich das gemeinsam mit dem Bund beschlossene Programm zum Videoausbau fort. Die eingesetzten Kameras zeichnen in Full HD auf. So werden auch bei schwierigen Lichtverhältnissen mehr Details sichtbar. Die Bundespolizei, die alleinigen Zugriff auf die aufgezeichneten Bilder hat, konnte so die Zahl der Täterstellungen zu Straftaten in Bahnhöfen deutlich erhöhen. Im Bahnhof Berlin-Südkreuz beendeten das Bundesministerium des Innern und die Bundespolizei im Juli den Test für biometrische Gesichtserkennung. Mit 300 freiwilligen Testpersonen wurde zwölf Monate lang getestet, ob Software einen zuverlässigen Abgleich von Videobildern aus dem Bahnhof mit Bildern aus einer Datenbank liefern kann. Der Versuch fand in alleiniger Verantwortung der Sicherheitsbehörden statt. Die Videobilder stammten von den bereits im Bahnhof vorhandenen Kameras.

Mehr Präsenz und schnellere Erreichbarkeit

Im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg entwickelte die S-Bahn Berlin ein neues Sicherheitskonzept. S-Bahn-Wachen auf fünf Kreuzungsbahnhöfen bieten künftig rund um die Uhr ständig Ansprechpartner in Sachen Service und Sicherheit. Hier kommen Sicherheitskräfte als Doppelstreifen mit Schutzhunden zum Einsatz. Diese sind auf den Bahnhöfen präsent, stehen als Ansprechpartner für Service- und Sicherheitsaufgaben zur Verfügung, leisten aktive Präventionsarbeit und intervenieren bei Sicherheitsstörungen auf dem Bahnsteig und in S-Bahnen.

Übergriffe gegen DB-Mitarbeiter

Die überwiegende Anzahl von Übergriffen auf Mitarbeiter geht zulas­­ten des Sicherheitspersonals. Mitarbeiter des DB-Konzerns sind im Be­­­­richts-jahr bundesweit mehr als 2.600-mal (im Vorjahr: mehr als 2.500; 2016: mehr als 2.300) angegriffen worden. Die Anzahl der schweren Verletzungen ist dabei rückläufig, das Schutzkonzept greift. Der DB-Konzern hat mit verbesserter Ausbildung für Sicherheitskräfte und Zugbeglei-ter, mehr Sicherheitskräften und verbesserter Ausrüstung reagiert.