Integrierter Bericht 2018 – Auf dem Weg zu einer besseren Bahn

Chancen- und Risikobericht

Sonstige Themen

Projektrisiken

Mit unseren Maßnahmen sind teilweise hohe Investitionsvolumina sowie eine Vielzahl hochkomplexer Projekte verbunden. Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedin­gun­­gen, Verzögerungen in der Umsetzung (unter anderem durch umfangreichere Bürgerbeteiligungen), notwendige An­­pas­­sungen während der häufig mehrjährigen Laufzeiten, Ab­­weichungen von der mit dem Bund vereinbarten Hochlaufkurve der In­ves­­titionsmittel oder Veränderungen der Ein­­kaufspreise können zu Projekt- und Liquiditätsrisiken füh­­ren. Diese haben aufgrund der vernetzten Produktionsstrukturen auch geschäfts­feld­über­greifende Auswirkungen. So sind zum Beispiel geplante Verkehrsverlagerungen von der Straße auf die Schiene dann nicht realisierbar. Wir tra­­gen dem durch ein intensives Monitoring der Projekte Rechnung. Dies gilt insbesondere für die zentralen Großprojekte.

Bei der Realisierung von geplanten Maßnahmen aus verschiedenen Programmen, wie zum Beispiel der Agenda für eine bessere Bahn. für den Systemverbund Bahn oder Primus bei DB Schenker, besteht das Risiko, dass die geplanten Effekte entweder gar nicht oder nur in ge­­ringerem Umfang realisiert werden können und/oder verzögert eintreten. Gleichzeitig besteht allerdings auch die Chance, die ge­­planten Effekte zu übertreffen.

Infrastrukturfinanzierung

Als eine wesentliche Regelung der deutschen Bahn­reform hat der Bund eine gesetzliche Verpflichtung zur Finanzierung der Investitionen in die Infrastruktur. Entscheidend ist eine ausreichende Höhe, aber auch die Planbarkeit der zur Verfügung stehenden Mittel für das Bestandsnetz sowie den Neu- und Ausbau (Bedarfsplaninvestitionen). Eine feh­len­­de Verfügbarkeit kann zu zu geringen Mitteln für die Instandhaltung des Bestandsnetzes oder die Beseitigung von Engpässen und damit zu Einschränkungen der Wett­bewerbsfähigkeit des Verkehrs­trägers Schiene führen.

Für das Bestandsnetz haben wir mit dem Bund eine Vereinbarung abgeschlossen, die die Finanzierung bis zum Jahr 2019 festschreibt. Die LuFV II. und die damit verbundene langfristige Sicherung von Infra­struk­turqualität und -verfügbarkeit verbessern die Attrak­tivität des Ver­kehrs­­­­­trägers Schiene, die auch zu höheren Erlösen bei den In­­fra­struktur­gesell­schaf­­ten füh­rt. Die Verhandlungen über eine Folgevereinbarung (LuFV III) laufen noch.

Die Gewinne der Infrastrukturgesellschaften kommen über den Finanzie­rungs­kreislauf wiede­­rum der Infrastruktur zugute. Risiken resultieren aus einer möglichen Nichterreichung der in der LuFV II fest­­­ge­legten Vertragsziele und aus einer möglichen Rück­for­derung des Bundes durch die Prüfung der zweckentsprechenden Mittelverwendung.

Die wirtschaftliche Tragfähigkeit von aus Eigenmitteln geleisteten Investitionen oder Finanzierungsbeiträgen zu In­­vestitionsprojekten ist essenziell, um die Investitions­fähig­­keit des DB-Konzerns langfristig zu sichern.

Politische Risiken

Der DB-Konzern ist mit DB Arriva, DB Schenker und DB Cargo in Großbritannien aktiv. Aus der anhaltenden Un­­sicherheit über die Modalitäten des Ausscheidens Groß­britanniens aus der Europäischen Union (Brexit) resultieren Risiken für unsere Aktivitäten. Hier können sich im Wesentlichen eine Abschwächung der britischen Wirtschaft und neue Handelsbarrieren, die den Güterverkehr behindern, negativ auswirken. Der DB-Konzern begegnet diesem Risiko durch eine bestmögliche Vorbereitung auch auf einen sogenannten ungeordneten Brexit (Brexit ohne eine vertragliche Vereinbarung).

Die EUROFIMA hat auch Darlehen an Staatsbahnen mit mittlerweile schlechten Bonitätseinstufungen der garantieren­den Staaten ausgereicht. Sollten diese Staatsbahnen ihren finanziellen Verpflichtungen gegenüber der EUROFIMA nicht nachkommen, könnte dies Auswirkungen auf den Betei­­­ligungsbuchwert haben und unter bestimmten Umständen Nachschusspflichten auslösen.

Umweltrisiken

Ökologische Alleinstellungsmerkmale wie klimaneutrale Verkehre im Personen- und Güterverkehr auf Basis erneuer­­barer Energien führen zu einer Steigerung der positiven Wahrnehmung durch unsere Kunden und verbessern die ex­­­­terne Wahrnehmung. Daraus resultieren erhebliche Chancen. Unsere Aktivitäten wirken sich positiv auf die Re­­duktion von Treibhausgasen aus und können auch einen positiven Einfluss auf die Kundenzu­frie­denheit und Markt­­­position haben. Unsere Mobilitätsan­gebote müssen durchgehend CO₂-frei werden, um den Klima­vorteil zu sichern.

Aus Verschärfungen der Umweltschutzgesetze resultie­­ren für den DB-Konzern Chancen und Risiken. Chancen ergeben sich vor allem für den ÖPNV und dabei insbesondere den Schienenverkehr. Allerdings können Maßnahmen wie Dieselfahrverbote auch negative Auswirkungen auf unsere Aktivitäten im Busverkehr haben.