Entwicklung im Berichtsjahr
- Beeinträchtigungen vor allem in Deutschland durch weiterhin angespannte Transportqualität (Ressourcenprobleme).
- Streiks in Frankreich beeinträchtigten Entwicklung.
- Positive Geschäftsentwicklung in Osteuropa.
DB Cargo | 2018 | 2017 | Veränderung | 2016 | ||
absolut | % | |||||
Pünktlichkeit in % | 72,8 | 72,7 | – | – | 75,6 | |
Kundenzufriedenheit in ZI | 60 | 67 | – | – | – | |
Beförderte Güter in Mio. t | 255,5 | 271,0 | – 15,5 | – 5,7 | 277,4 | |
Verkehrsleistung in Mio. tkm | 88.237 | 92.651 | – 4.414 | – 4,8 | 94.698 | |
Betriebsleistung in Mio. Trkm | 165,8 | 175,6 | – 9,8 | – 5,6 | 179,1 | |
Auslastung in t pro Zug | 532,3 | 527,5 | +4,8 | +0,9 | 528,8 | |
Gesamtumsatz in Mio. € | 4.460 | 4.528 | – 68 | – 1,5 | 4.560 | |
Außenumsatz in Mio. € | 4.177 | 4.209 | – 32 | – 0,8 | 4.230 | |
EBITDA bereinigt in Mio. € | 54 | 130 | – 76 | – 58,5 | 108 | |
EBIT bereinigt in Mio. € | – 190 | – 90 | – 100 | + 111 | –81 | |
EBIT-Marge (bereinigt) in % | – 4,3 | – 2,0 | – | – | –1,8 | |
Brutto-Investitionen in Mio. € | 587 | 328 | + 259 | + 79,0 | 304 | |
Mitarbeiter per 31.12. in VZP | 28.842 | 28.257 | + 585 | + 2,1 | 29.671 | |
Mitarbeiterzufriedenheit in ZI | 3,5 | – | – | – | 3,4 | |
Mitarbeiterzufriedenheit – Durchführungsquote Folgeworkshops in % | – | 96,5 | – | – | – | |
Frauenanteil in Deutschland per 31.12. in % | 11,3 | 10,6 | – | – | 11,2 | |
Spezifischer Endenergieverbrauch im Vergleich zu 2006 (bezogen auf tkm) in % | –20,4 | –17,1 | – | – | –17,1 | |
Leise Güterwagen in Deutschland per 31.12. | 50.409 | 39.604 | +10.805 | +27,3 | 32.396 |
Die Pünktlichkeit im Schienengüterverkehr lag auf Vorjahresniveau. Verbesserte Pünktlichkeiten unter anderem in Großbritannien und den Niederlanden kompensierten den Pünktlichkeitsrückgang in Deutschland, der eine Folge der stark ausgelasteten Infrastruktur war. Zudem haben sich im Berichtsjahr erneut externe Störereignisse negativ auf die Pünktlichkeitsentwicklung ausgewirkt.
Die Kundenzufriedenheit verschlechterte sich erheblich, aufgrund von Problemen im Bereich der Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Für die Erfassung der Kundenzufriedenheit werden seit 2017 jährlich rund 1.000 Kunden befragt.
Auch die Leistungsentwicklung war spürbar rückläufig. Getrieben wurde sie vor allem durch Western Europe und Central Europe. Die Menge der beförderten Güter und die Verkehrsleistung sowie die Betriebsleistung gingen zurück. Gegenläufig entwickelte sich die Auslastung pro Zug leicht positiv.
Die wirtschaftliche Entwicklung bleibt angespannt. Die rückläufigen Erträge, verbunden mit leicht gestiegenen Aufwendungen, führten zu deutlichen Rückgängen der operativen Ergebnisgrößen.
- Die Umsätze wurden zu 83% in Central Europe, zu 12% in Western Europe und zu 5% in Eastern Europe generiert. Der Umsatz ging im Wesentlichen aufgrund von Ressourcenengpässen und Streiks in Frankreich leicht zurück. Währungskurseffekte machten sich zusätzlich negativ bemerkbar. Gegenläufig wirkten sich die abrechnungstechnischen Umstellungseffekte vom Verfahren des Frachtausgleichs mit ausländischen Bahnen auf ein Leistungseinkaufsmodell positiv auf die Umsatzerlöse aus.
- Die sonstigen betrieblichen Erträge (+ 15,1%) stiegen vor allem aufgrund der Trassenpreisförderung (gegenläufige Effekte in den Umsatzerlösen) und von Lokomotivverkäufen in Rumänien an. Dämpfend wirkte der Wegfall des Effekts aus der Erstattung der Kernbrennstoffsteuer im Vorjahr.
Auf der Aufwandsseite kam es zu einem leichten Anstieg, getrieben durch den Personalaufwand:
- Der Materialaufwand (– 0,2%) lag unter anderem währungskursbedingt auf Vorjahresniveau. Zudem wirkten niedrigere Trassen- und Energieaufwendungen kompensierend für gestiegene eingekaufte Transportleistungen.
- Der Personalaufwand (+ 2,2%) erhöhte sich tarifbedingt.
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (+ 4,4%) stiegen unter anderem infolge höherer Aufwendungen für Fahrzeugmieten und bezogener IT-Leistungen.
- Die Abschreibungen (+ 10,9%) stiegen vor allem investitionsbedingt sowie infolge von Wertminderungen von IT-Projekten.
Die Investitionstätigkeit nahm zu. Die Investitionen stiegen in Central Europe und Eastern Europe vor allem aufgrund höherer Investitionen in Lokomotiven und Güterwagen. Gegenläufig sanken die Investitionen in Western Europe.
66% der Mitarbeiter sind in Central Europe beschäftigt, 15% in Western Europe und 14% in Eastern Europe. Die Zahl der Mitarbeiter stieg in Central Europe und Western Europe an. Gegenläufig wirkte die Reduzierung der Mitarbeiter in Polen infolge eines rückläufigen Gleisanschluss- und Sandminengeschäfts.
Die Mitarbeiterzufriedenheit hat sich infolge der positiven Entwicklung in den Themenfeldern Arbeitszeitgestaltung und Weiterentwicklung verbessert.
Der Frauenanteil in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Der Rückgang des spezifischen Endenergieverbrauchs im Vergleich zu 2006 ist stärker geworden.
Region Central Europe
- Angespannte Transportqualität durch Ressourcenengpässe.
- Mangelnde Produktqualität führt zu Leistungsverlusten.
- Erste Effekte aus Schienengüterverkehrsoffensive.
Region Central Europe in Mio. € | 2018 | 2017 | Veränderung | ||
absolut | % | ||||
Beförderte Güter in Mio. t | 235,9 | 246,2 | – 10,3 | – 4,2 | |
Verkehrsleistung in Mio. tkm | 71.343 | 74.780 | – 3.437 | – 4,6 | |
Betriebsleistung in Mio. Trkm | 134,0 | 140,9 | – 6,9 | – 4,9 | |
Gesamtumsatz | 4.852 | 4.836 | + 16 | + 0,3 | |
Außenumsatz | 3.451 | 3.431 | + 20 | + 0,6 | |
EBITDA bereinigt | 75 | 160 | – 85 | – 53,1 | |
EBIT bereinigt | – 98 | 6 | – 104 | – | |
Brutto-Investitionen | 521 | 270 | + 251 | + 93,0 | |
Mitarbeiter per 31.12. in VZP | 18.991 | 18.494 | + 497 | + 2,7 |
Die Leistungsentwicklung in Central Europe war infolge der Auswirkungen der Streiks in Frankreich sowie durch Ressourcenprobleme bei Personal und Güterwagen rückläufig. Die Auslastung konnte hingegen leicht verbessert werden.
Die wirtschaftliche Entwicklung war negativ: Die Ertragssteigerungen konnten die Aufwandssteigerungen nicht ausgleichen, sodass die operativen Ergebnisgrößen deutlich zurückgingen.
- Trotz des Leistungsrückgangs konnte ein leichter Umsatzzuwachs erzielt werden. Dies resultierte unter anderem aus den positiv wirkenden Umstellungseffekten von Frachtverteilung auf Leistungseinkauf.
- Die sonstigen betrieblichen Erträge (+ 23,1%) stiegen vor allem aufgrund der Trassenpreisförderung (gegenläufige Effekte in den Umsatzerlösen).
- Der Materialaufwand (+ 3,2%) erhöhte sich unter anderem infolge gestiegener eingekaufter Transportleistungen spürbar. Geringere Aufwendungen für Energie sowie ein preis- und mengenbedingter geringerer Aufwand für Trassennutzung wirkten kompensierend.
- Der Personalaufwand (+ 2,8%) stieg trotz einer geringeren durchschnittlichen Mitarbeiterzahl infolge der Tariferhöhungen.
- Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen (+ 7,2%) resultierte vorrangig aus höheren bezogenen IT-Leistungen und Aufwendungen für Schadenersatz.
- Die Abschreibungen (+ 11,7%) stiegen infolge von Wertminderungen von IT-Projekten sowie aufgrund erhöhter Investitionen in Lokomotiven und Güterwagen.
Die Brutto-Investitionen nahmen insbesondere aufgrund höherer Investitionen in Lokomotiven und Güterwagen deutlich zu.
Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich vor allem durch Einstellungen im Rahmen der Nachführung von Personal in operativen Funktionsgruppen und der Akquise von Personal im Rahmen von Neugeschäften unter anderem in Belgien und Italien.
Region Western Europe
- Streiks in Frankreich belasteten die Entwicklung.
- Portfoliobereinigungen in Großbritannien.
- Restrukturierungsmaßnahmen in Großbritannien und Frankreich schreiten voran.
Region Western Europe in Mio. € | 2018 | 2017 | Veränderung | ||
absolut | % | ||||
Beförderte Güter in Mio. t | 48,5 | 55,4 | – 6,9 | – 12,5 | |
Verkehrsleistung in Mio. tkm | 11.910 | 13.255 | – 1.345 | – 10,1 | |
Betriebsleistung in Mio. Trkm | 23,6 | 26,8 | – 3,2 | – 11,9 | |
Gesamtumsatz | 640 | 668 | – 28 | – 4,2 | |
Außenumsatz | 516 | 544 | – 28 | – 5,1 | |
EBITDA bereinigt | 48 | 41 | + 7 | + 17,1 | |
EBIT bereinigt | – 9 | – 12 | + 3 | – 25,0 | |
Brutto-Investitionen | 47 | 48 | – 1 | – 2,1 | |
Mitarbeiter per 31.12. in VZP | 4.365 | 4.207 | + 158 | + 3,8 |
In Western Europe verzeichneten die Menge der beförderten Güter, die Verkehrsleistung und die Betriebsleistung deutliche Rückgänge. Eine negative Entwicklung in Großbritannien, unter anderem durch Portfoliobereinigungen in den Segmenten Intermodal, Biomasse, Kohle und Chemie sowie in den Bereichen Bau und Verteidigung, belastete weiterhin die Leistungsentwicklung.
Die wirtschaftliche Entwicklung lag über Vorjahresniveau: Der Aufwandsrückgang konnte die gesunkenen Erträge überkompensieren, sodass sich die operativen Ergebnisgrößen verbesserten.
- Der Umsatz war leistungs- und währungskursbedingt vor allem durch die negativen Entwicklungen in Großbritannien rückläufig.
- Die sonstigen betrieblichen Erträge (– 11,8%) gingen insbesondere in Großbritannien infolge des Wegfalls von Erträgen aus einer Beteiligungstransaktion im Vorjahr und aufgrund von wegfallenden Erträgen aus Lokomotiv- sowie Güterwagenverkäufen zurück. Schadenersatzzahlungen der SNCF an die ECR infolge der Streiks in Frankreich wirkten kompensierend.
- Der Materialaufwand (– 8,0%) war aufgrund von Währungskurseffekten und des geringeren Leistungsvolumens rückläufig.
- Der Personalaufwand (– 5,9%) sank infolge von Restrukturierungsmaßnahmen. Gegenläufig wirkten sich Neueinstellungen beim betrieblichen Personal in Großbritannien zum Jahresende aus.
- Die Abschreibungen erhöhten sich aufgrund von Wertminderungen von IT-Projekten.
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (– 6,5%) gingen aufgrund geringerer Mietaufwendungen und Rückstellungsauflösungen in Großbritannien zurück. Zudem wirkten Währungskurseffekte negativ.
Die Brutto-Investitionen gingen zurück. Dies resultierte vorrangig aus Revisionen von Lokomotiven in Großbritannien und Frankreich.
Die Mitarbeiterzahl stieg unter anderem beim betrieblichen Personal sowie in den Bereichen Maschinenbau und Infrastruktur an. Gegenläufig wirkte sich der Rückgang bei den Lokomotivführern aus.
Region Eastern Europe
- Leistungsentwicklung überwiegend positiv.
- Anpassung im Transportportfolio in Polen.
- Steigerung Personalkosten in Polen.
Region Eastern Europe in Mio. € | 2018 | 2017 | Veränderung | ||
absolut | % | ||||
Beförderte Güter in Mio. t | 16,7 | 17,3 | – 0,6 | – 3,5 | |
Verkehrsleistung in Mio. tkm | 4.984 | 4.616 | + 368 | + 8,0 | |
Betriebsleistung in Mio. Trkm | 8,1 | 8,0 | + 0,1 | + 1,3 | |
Gesamtumsatz | 309 | 314 | – 5 | – 1,6 | |
Außenumsatz | 210 | 216 | – 6 | – 2,8 | |
EBITDA bereinigt | 25 | 21 | + 4 | + 19,0 | |
EBIT bereinigt | 11 | 8 | + 3 | + 37,5 | |
Brutto-Investitionen | 19 | 10 | + 9 | + 90,0 | |
Mitarbeiter per 31.12. in VZP | 3.914 | 4.076 | – 162 | – 4,0 |
Die Leistungsentwicklung in Eastern Europe bezogen auf die Verkehrs- und Betriebsleistung entwickelte sich positiv. Die Menge der beförderten Güter sank gegenläufig unter anderem infolge eines geringeren Verkehrsaufkommens in den Bereichen Logistics und Intermodal in Polen.
Die wirtschaftliche Entwicklung war gedämpft: Die bereinigten Ergebnisgrößen EBITDA und EBIT verbesserten sich, insbesondere getrieben durch Erträge aus dem Verkauf von Lokomotiven.
- Der Umsatz entwickelte sich im Wesentlichen währungskursbedingt rückläufig. Diese Entwicklung wurde verstärkt durch einen leistungsbedingten Rückgang im Sandminengeschäft in Polen und den Wegfall von Chinaverkehren. Gegenläufig wirkten Preiseffekte teilweise kompensierend.
- Die sonstigen betrieblichen Erträge (+ 14,3%) stiegen unter anderem aufgrund von Lokomotivverkäufen in Rumänien und Schadenersatzzahlungen in Polen.
- Der Materialaufwand (– 8,7%) sank währungskursbedingt und infolge geringerer Transportleistungseinkäufe sowie niedrigerer Aufwendungen für Instandhaltung in Polen.
- Der Personalaufwand (+ 5,7%) stieg aufgrund von Tariferhöhungen, unter anderem getrieben durch eine angespannte Arbeitsmarktlage und nationale Mindestlohnpolitik in Osteuropa an.
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (+ 22,2%) stiegen. Dies resultierte unter anderem aus Veräußerungskosten im Rahmen von Lokomotivverkäufen in Rumänien.
- Die Abschreibungen lagen auf Vorjahresniveau.
Die Investitionstätigkeit ist stark gestiegen. Dies ist im Wesentlichen auf Investitionen in Instandhaltungswerkstätten und Lokomotivprojekte zurückzuführen.
Die Mitarbeiterzahl war insbesondere aufgrund von Optimierungsmaßnahmen in Polen rückläufig. Gegenläufig stieg die Zahl der Mitarbeiter in Südosteuropa.