Entwicklung Fahrzeugflotte
Fahrzeugverfügbarkeit angespannt
Die Fahrzeugverfügbarkeit war im Berichtsjahr stark angespannt, was sowohl am massiven Anstieg lang stehender Triebzüge nach Unfällen als auch an der außergewöhnlich langen Hitzephase im Sommer 2018 lag, die zu einem deutlichen Anstieg von Ausfällen beziehungsweise Teilausfällen geführt hat. Darüber hinaus litt die Erweiterung des ETCS-Betriebs bei ICE 1 und ICE 3 auf der Schnellfahrstrecke Berlin — München in den ersten Monaten nach dem Start im Dezember 2017 unter temporären technischen Unzulänglichkeiten.
Kompensierende positive Effekte resultierten aus:
- Kapazitätsmaßnahmen in den Werken durch OPEX,
- weitere technische Stabilisierung der Flotte, beispielsweise durch neue Radsätze für ICE 3 und ICE T sowie die
- kontinuierliche Flottenerneuerung durch Zulauf weiterer ICE-4- und IC-2-Züge.
Die Umrüstung des ICE T auf Radsätze neuer Bauart wird in 2019 abgeschlossen werden und war die Voraussetzung für die planmäßige Wiederaufnahme des bogenschnellen Betriebs (Neigetechnik) nach Wien im Dezember 2017.
Der Betrieb der IC 2 läuft weitgehend stabil und erzielt bei den Fahrgästen den höchsten Zufriedenheitswert aller Fernverkehrsflotten.
Fahrzeugprojekte fortgesetzt
- Seit Dezember 2017 ist der ICE 4 im Regelbetrieb im Einsatz. Zum kleinen Fahrplanwechsel im Juni 2018 wurde der tägliche Bedarf an ICE-4-Zügen von sechs auf neun erhöht. Neben einer weiteren Erhöhung des Bedarfs auf 19 Züge wurde ab Dezember 2018 auch der Betrieb auf den Strecken Köln–Rhein/Main und Berlin–München aufgenommen. Dafür wurden die Züge bis Ende November vorbereitet und das Zugsicherungssystem ETCS aktiviert.
- Seit Oktober 2018 werden die ICE-4-Züge neben Hamburg und München auch in Köln instand gehalten. Hierzu wurde ein Vertrag mit Siemens für zunächst neun Monate abgeschlossen. Der Test eines neuen Radprofils wurde erfolgreich beendet, sodass die in der Vergangenheit beobachteten Vibrationen nicht mehr auftreten und die vertraglich zugesicherten Laufleistungen erreicht werden können.
- Das Redesign Nr. 87 des ICE 3 wurde fortgesetzt. Nach 15 Jahren Betriebseinsatz werden 63 Züge bis 2021 fit für die Zukunft gemacht. Zudem werden 50 Züge mit ETCS ausgerüstet und sind damit auf den neuen Hochgeschwindigkeitsstrecken einsetzbar. Nach der Modernisierung können die Fahrzeuge für mindestens 15 weitere Jahre eingesetzt werden.
- Die Umrüstung der ICE-1-Triebzüge mit ETCS konnte planmäßig abgeschlossen und die Zuverlässigkeit der Zugfahrten mit ETCS insbesondere auf der Schnellfahrstrecke Berlin — München konnte erfolgreich gesteigert werden.
- Für die Strecken Nürnberg — Karlsruhe (Linie 61) und Stuttgart — Singen (Linie 87) wurden 13 von 17 im zweiten Abruf bestellten IC-2-Zügen übernommen. Drei dieser Züge sind seit Dezember 2018 im Probebetrieb mit Fahrgästen auf der Linie 61 im Einsatz.