Integrierter Bericht 2018 – Auf dem Weg zu einer besseren Bahn

Geschäftsverlauf

Konjunkturelles Umfeld abgeschwächt

Entwicklung wesentlicher makroökonomischer Größen im Vorjahresvergleich in %

2018

2017

2016

WELTHANDEL (real)

   

Warenhandel

+4,3

+5,9

+2,2

BIP

   

Welt 

+3,0

+3,0

+2,4

USA

+2,9

+2,2

+1,6

China

+6,6

+6,8

+6,7

Japan

+0,8

+1,9

+0,6

Europa

+2,0

+2,8

+2,0

Euro-Raum

+1,8

+2,5

+1,9

Deutschland

+1,5

+2,5

+2,2

Die preis- und kalenderbereinigten Daten für die Jahre 2016 bis 2018 entsprechen den per Februar 2019 verfügbaren Erkenntnissen und Einschätzungen.

Quelle: Oxford Economics

Divergierende Entwicklungen des Wirtschaftswachstums

Das Jahr 2018 war durch eine Entkoppelung der Entwicklungen in den wichtigsten globalen Wirtschaftsregionen gekennzeichnet. Bei teilweise großen Unterschieden zwischen einzelnen Ländern schwächte sich in Europa insgesamt gesehen das Wirtschaftswachstum leicht ab. Auch in Asien neigt sich der Konjunkturzyklus mit sinkenden, wenn auch meist im Vergleich noch relativ hohen Wachstumsraten dem Ende zu. Dagegen stieg das Wirtschaftswachs­­tum in Nordamerika – insbesondere in den USA – weiter an. Der Aufschwung ist hier bei nahezu Voll­­beschäftigung und steigenden Löhnen vor allem durch den privaten Konsum ge­­trieben, auch die Unternehmensinvestitionen legten kräftig zu. Letztere wurden zudem durch die umgesetzten Steuersenkungen angekurbelt.

Es ist das erklärte Ziel der amerikanischen Regierung, das hohe Güterhandelsdefizit der USA zu reduzieren. Hier­­zu dienen Änderungen von Zoll- und anderen Bestimmun­­gen sowie Druck auf Unternehmen, einen größeren Anteil der Wertschöpfung innerhalb der USA zu erbringen. Durch diese Politik werden Übertragungseffekte der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in den USA auf andere Länder und den Welthandel reduziert. Gleichzeitig hat die amerikanische Notenbank die Zinsen weiter angehoben, um die Inflation zu begrenzen und eine Übernachfrage zu vermeiden. Hierdurch entstand ein Aufwertungsdruck auf den Dollar, der insbesondere für viele Entwicklungs- und Schwellenländer problematisch ist, weil sie hohe Schulden in Dollar haben. Zusätzlich verteuerten sich notwendige Importgüter, die wie Erdöl in Dollar gehandelt werden. Auf Europa sind die Effekte eines stärkeren Dollars hingegen vergleichsweise geringer. Zwar stiegen auch hier die Preise insbesondere von Erdöl und damit zum Beispiel Kraftstoffen, was zu einem Anziehen der Inflation führt. Die Verteuerung amerikanischer Produkte auf den Weltmärkten und damit eine geringere relative Wettbewerbsfähigkeit führt aber auch zu Wachstumsimpulsen in Form einer steigenden Exportnachfrage für europäische Produkte.