Neue Produkt- und Servicekonzepte
Neue Partnerschaft für einheitliche Log-in-Lösung
Der DB-Konzern ist neuer Gesellschafter bei verimi. Die branchenübergreifende Identitäts- und Datenplattform vereint einen bequemen und zentralen Log-in (Single Sign-on), höchste Sicherheits- und Datenschutzstandards nach europäischem Recht und die Selbstbestimmung der Nutzer über die Verwendung der persönlichen Daten. Der DB-Konzern schafft zurzeit die IT-seitigen Voraussetzungen für einen einheitlichen Log-in zu DB-Angeboten. Eine Integration ist für 2019 vorgesehen.
Neue digitale Services im Nahverkehr
DB Regio installiert in Absprache mit zahlreichen Bestellern schrittweise WLAN-Technik im Zug. Außerdem wurde ein Informationsportal entwickelt, das Nachrichten, Unterhaltungsangebote, Informationen zur Reise und touristische Auskünfte bietet. Neben zahlreichen Pilotprojekten, wie bei der S-Bahn München, wurden nun bereits einige Nahverkehrsnetze mit WLAN ausgestattet: Unter anderem die Elbe-Saale-Bahn, das Expresskreuz Bremen, der Main-Neckar-Ried-Express, das RE-Netz Südwest (SÜWEX), die S-Bahnen Rhein-Main, Stuttgart und Mitteldeutschland sowie diverse Netze in Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. Mit weiteren Aufgabenträgern werden Gespräche geführt. Aktuell werden bei der S-Bahn Hamburg die Bahnhöfe mit WLAN ausgerüstet.
Weiterentwicklung des Ideenzuges
DB Regio entwickelte mit dem Ideenzug ein neues und einzigartiges Reiseerlebnis im Regionalverkehr und verknüpft neue Produkt- und Servicekonzepte für den Regionalverkehr mit visionären technologischen Anwendungen. Um zum Innovationsführer der Branche zu werden, will DB Regio selbst die Entwicklung von Fahrzeuginnenräumen mitgestalten.
Im Berichtsjahr wurden neue Komponenten eingebaut oder umgestaltet. Einzelne Themenwelten sollen in die Realität umgesetzt werden. Eine entsprechende Erklärung haben der Freistaat Bayern und der DB-Konzern auf der Innotrans 2018 in Berlin unterschrieben. Neun Themenwelten sollen beim Redesign eines Doppelstockwagens der Südostbayernbahn bis 2020 realisiert werden.
Mit Siemens Mobility hat der DB-Konzern eine Zusammenarbeit beim Ideenzug beschlossen. Der Zug wird als Entwicklungsträger für die Erprobung von Komponenten und Prototypen für Partner aus der Fahrzeugindustrie geöffnet. Siemens Mobility ist der erste Systemhersteller, der sich an der Kooperation beteiligt. Ziel ist es, weitere Besteller und Aufgabenträger im Regionalverkehr zu überzeugen, innovative und kundenorientierte Ideen in zukünftigen Ausschreibungen mitzudenken.
ioki baut Angebote aus
Mit ioki bringen wir On-Demand-Mobilität und autonomes Fahren in den öffentlichen Verkehr. Unser Angebot haben wir weiter ausgebaut:
- ioki kooperiert beim autonomen Fahren mit der BVG. Im Rahmen eines Pilotprojekts war zwischen April und Dezember 2018 ein selbstfahrender Kleinbus Nr. 41 auf dem EUREF-Campus in Berlin unterwegs. Innerhalb des Testbetriebs wurde erstmals die Verknüpfung von autonomem Fahren mit einem On-Demand-Angebot durch eine eigens entwickelte App getestet. Für 2019 ist geplant, den Testbetrieb auf öffentliche Straßen auszuweiten.
ioki Hamburg - On-Demand-Shuttle-Service
In den Hamburger Stadtteilen Lurup und Osdorf betreibt die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) in Kooperation mit ioki ein OnDemand-Angebot – ioki Hamburg. Seit Juli 2018 sind elektrisch betriebene Fahrzeuge des britischen Herstellers LEVC auf Abruf und nach Bedarf unterwegs. Der Service ist über die ioki-Hamburg-App rund um die Uhr buchbar. Der ioki Hamburg Shuttle fährt unter einer Linienbuskonzession. Die eingesetzten Fahrzeuge verfügen über sechs Sitzplätze, auch Rollstühle und Kinderwagen können problemlos befördert werden. In Abständen von nicht mehr als 200 m wurden zusätzliche ioki-Haltepunkte zur optimalen Flächenabdeckung eingerichtet.
- Im Mai 2018 folgte das erste fahrerbasierte On-Demand-Angebot als Teil des öffentlichen Personennahverkehrs mit Integration in den bestehenden Tarif im rheinland-pfälzischen Wittlich. Das Wittlich Shuttle ergänzt vorhandene Verkehrsinfrastrukturen und befördert die Kunden auf flexiblen und je nach Fahrtziel unterschiedlichen Routen. Der Service ist bequem per App buchbar. Inhaber von Zeitkarten oder Einzelfahrscheinen zahlen für das neue Angebot 1,90 € Komfortzuschlag.
- Im Rahmen der Smart-City-Partnerschaft des DB-Konzerns mit der Hansestadt Hamburg setzt ioki seit Juli 2018 den fahrerbasierten On-Demand-Shuttleservice ioki Hamburg Nr. 142 mit Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr in Hamburg um.
- Bereits 20.000 Fahrgäste nutzten im ersten Jahr des Betriebs den autonomen Kleinbus Nr. 41 in Bad Birnbach.
Kooperationen zur Entwicklung selbstfahrender Lkw
DB Schenker führt in Kooperation mit MAN und der Hochschule Fresenius ein vom BMVI gefördertes Platooning-Projekt durch. Darüber hinaus erfolgten im Berichtsjahr unter anderem vorbereitende Aktivitäten für die Pilotierung autonomer Lkw-Fahrten auf Terminalgelände. Die Testfahrzeuge für das Lkw-Platooning-Projekt wurden im Februar 2018 von MAN an DB Schenker übergeben.
Platooning
Unter Platoonings versteht man ein Fahrzeugsystem für den Straßenverkehr, bei dem mindestens zwei Lkw auf der Autobahn mithilfe von technischen Fahrassistenz- und Steuersystemen in geringem Abstand hintereinander fahren können. Alle im Platoon fahrenden Fahrzeuge sind durch eine sogenannte elektronische Deichsel mittels einer Car-to-CarKommunikation miteinander verbunden. Das führende Fahrzeug gibt die Geschwindigkeit und die Richtung vor. Dabei gewährleistet die elektronische Kopplung der Fahrzeuge im Platoon die Verkehrssicherheit. Ein wesentliches Ziel von Platooning ist es, durch Windschattenfahren eine Kraftstoffeinsparung für den gesamten Platoon zu erreichen.
Im Juni 2018 begannen die regelmäßigen Testfahrten der vernetzten Lkw auf der 145 km langen Strecke zwischen München und Nürnberg. Bis Anfang August 2018 wurde noch ohne Ladung geprobt. Seit September 2018 sind die Platoons täglich mit bis zu drei Fahrten im Logistikalltag unterwegs, beladen mit Stückgut wie Maschinenteilen, Getränken oder Papier.
Erster autonomer Elektro-Lkw T-Pod
DB Schenker und Einride haben im November 2018 auf einem Gelände von DB Schenker im schwedischen Jönköping den ersten kommerziellen Einsatz eines voll-elektrischen autonomen Lkw – des sogenannten T-Pod – gestartet. Der T-Pod von Einride hat kein Fahrerhaus mehr, sondern wird fernüberwacht und kann auch aus Entfernungen von mehreren Hundert Kilometern ferngesteuert werden. Durch den Wegfall des Fahrerhauses kann das Fahrzeug dabei deutlich effizienter gestaltet werden. Gleichzeitig sind höhere Ladekapazitäten, mehr Flexibilität, niedrigere Fertigungs- und Betriebskosten sowie ein optimierter Energieverbrauch möglich. Der T-Pod wird ausschließlich mit Batterien betrieben.
Automatisiertes Fahrzeug zum Umsetzen von Wechselbrücken im Test
Als erster Logistikdienstleister weltweit testet DB Schenker an seiner Nürnberger Geschäftsstelle den Einsatz eines automatisierten »Wiesels«. Dieses von KAMAG hergestellte Fahrzeug ist für den Transport von Wechselbrücken auf Logistikhöfen bestimmt und kann diese autonom bewegen. Wechselbrücken sind Lkw-Aufbauten, die zum Be- und Entladen auf ausklappbaren Füßen abgestellt werden können.
Blockchain nutzbar machen
Blockchain gilt als eine der disruptivsten Technologien überhaupt. Der DB-Konzern erprobt verschiedene Anwendungsfälle – von Logistiklieferketten über die Verrechnung interner Dienstleistungen mittels Smart Contracts und die Erlösaufteilung im Regionalverkehr bis hin zur digitalen Identität, etwa von Zügen, aber auch von Reisenden. Das Blockchain-Team von DB Systel treibt die Umsetzung von Blockchain und Distributed Ledger Technology voran.