Integrierter Bericht 2018 – Auf dem Weg zu einer besseren Bahn

Ziele und Strategie

Agenda für eine bessere Bahn

Im Systemverbund Bahn hatten wir uns mit dem Programm Zukunft Bahn vorgenommen, zentrale Ärgernisse für unsere Kunden zu beseitigen und die Qualität unserer Leistungen deutlich zu verbessern. Das betrifft die Pünktlichkeit, die Reisendeninformation, aber auch die Sauberkeit an Bahnhöfen. Unsere Bestandsaufnahme im Berichtsjahr hat gezeigt, dass wir dabei in wesentlichen Bereichen nicht die angestrebten Fortschritte erzielen konnten. Wir haben zwar seit 2015 Verbesserungen in kundenrelevanten Dimensionen – wie zum Beispiel Störungen, Gleiswechselinformationen und Beginnplanmäßigkeit – erzielt, blieben aber hinter den Zielen zurück. Das gilt insbesondere für unsere Qualitäts- und Pünktlichkeitsziele. Unsere Erfolge werden dabei auch durch Kapazitätsprobleme bei Infrastruktur, Fahrzeugen und Personal überlagert. Daher haben wir im Berichtsjahr die Agenda für eine bessere Bahn entwickelt, um die Themen aus Zukunft Bahn fortzuführen und an wesentlichen Stellen zu ergänzen. Der Systemverbund Bahn steht dabei weiter im Mittelpunkt. Wir fokussieren unsere Aktivitäten auf die erfolgskritischen Themen und stellen die Umsetzung der Maßnahmen sicher. Wir stärken dazu die Linienorganisationen und die übergreifende Prozessverantwortung.

Die Agenda für eine bessere Bahn gliedert sich in drei Themenbereiche:

  • In der Infrastruktur gilt es, den stetig zunehmenden Verkehr auf einem in vielen Teilen stark ausgelasteten Netz mit stabiler Betriebsqualität zu fahren. Dafür muss zum einen die Investitionsoffensive in Erhalt sowie Neu- und Ausbau des Schienennetzes fortgesetzt und verstärkt werden. Zum anderen werden ein intelligenteres Baustellenmanagement und die organisatorische Neuaufstellung von DB Netze Fahrweg einen positiven Beitrag zu mehr Pünktlichkeit und Qualität leisten. Wesentlicher Faktor für den künftigen Erfolg des ge­samten Systems wird zudem die Digitale Schiene Deutschland sein. Mit umfangreichen Investitionen in neue Züge schaffen wir weitere Voraussetzungen für Wachstum und mehr Service. Wir erhöhen die Verfügbarkeit unse­­rer Flotte durch eine Verbesserung der Instandhaltung. Hierfür bauen wir unsere Werkstatt­kapazitäten weiter aus, indem wir die Chancen der Digitalisierung nutzen, um beispielsweise Fahrzeugschäden frühzeitig erkennen zu können. Zudem decken wir den sich ergebenden Personalbedarf.
  • Zum Erreichen unserer Wachstumsziele erhöhen wir die Attraktivität unseres Produktportfolios. Im Vordergrund steht dabei die Steigerung der Basisqualität. Wir stellen die Verbesserung des Kundenerlebnisses in den Mittelpunkt. Wir haben es uns im Personenverkehr zum Ziel gesetzt, das Mobilitätsportfolio auszuweiten und ein nahtloses, digitales Kundenerlebnis von Tür zu Tür zu schaffen. Unsere Anstrengungen sind vor allem darauf gerichtet, das Reiseerlebnis für unsere Kunden zu steigern, die Reisendenpünktlichkeit Schritt für Schritt weiter zu erhöhen, den Kunden entlang der Reisekette zuverlässiger zu informieren und reisebegleitende Services zur Verfügung zu stellen. Im Güterverkehr stehen die kontinuierliche Verbesserung der Transportqualität und die Stärkung der Vorteile des Systems Schiene im Vordergrund. Wandelnden Kundenanforderungen be­­gegnen wir mit Produkten eines umfassenden logistischen Lösungsanbieters.
  • Zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit werden Prozessdesign, Steuerungslogik und Führungsmodell an der Verbundproduktion im integrierten Eisenbahnsystem ausgerichtet. Im Vordergrund steht dabei eine stärkere Kundenorientierung in der Leistungserstellung. Weil unsere Leistung von einer Vielzahl von Geschäftsfeldern abhängt, schaffen wir durchgängige Prozesse mit klarer Ergebnisverantwortung, steuern mittels kundenrelevanter Kennzahlen und befähigen unsere Führungsmannschaft für diese Transformation.

Zur Umsetzung der Agenda für eine bessere Bahn verfolgen wir 2019 einen Fünf-Punkte-Plan:

  • Pünktlicher werden: Wir wollen Verspätungen reduzieren, die durch Engpässe bei der Fahrzeugverfügbarkeit verursacht werden. Dazu bauen wir die Fernverkehrsflotte konsequent weiter aus und ertüchtigen zusätzlich die vorhandenen Fahrzeuge. Durch eine verbesserte Instandhaltung wollen wir ebenfalls vorankommen. Ein besseres Management unserer Baustellen ist auch entscheidend für mehr Pünktlichkeit. Darüber hinaus hilft uns das Lagezentrum Bau.
  • Investieren: Wir wollen 2019 zusammen mit dem Bund so viel wie noch nie in das Schienennetz investieren und die Kapazitäten der Infrastruktur und der Fahrzeuge er­­hö­­hen. Darüber hinaus investieren wir zusätzlich in die Digitalisierung. Rund 22.000 Mitarbeiter sollen ein­gestellt werden. Die bereits bestehenden PlanStart-Teams werden verdoppelt. In den sogenannten Plankorridoren wollen wir Staueffekte neuralgischer Ab­­schnitte auf das gesamte System möglichst gering halten.
  • Information: Mit mehr digitalen Services bieten wir verlässlichere Informationen und einen besseren Komfort. Wir wollen Komfortstörungen deutlich abbauen. Wir bauen das WLAN im IC, im öffentlichen Nahverkehr und auf unseren Bahnhöfen aus.
  • Angebotserweiterung: Seit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2018 haben wir im Fernverkehr unser An­ge­­bot um 4% ausgeweitet. Die S-Bahnen in München und Hamburg modernisieren weiter ihre Flotten, um der wachsenden Zahl von Fahrgästen gerecht zu werden. Auch im Regionalverkehr werden wir neue Fahrzeuge beschaffen.
  • Klimaschutz: Wir werden in diesem Jahr unseren Vorsprung als umweltfreundlichstes Verkehrsmittel weiter ausbauen. 2019 wird der Anteil erneuerbarer Energien am DB-Bahnstrommix erneut steigen. Um einen Beitrag zur Klimawende in Deutschland zu leisten, werden wir unsere Volumina im Schienengüterverkehr ausbauen.