Integrierter Bericht 2018 – Auf dem Weg zu einer besseren Bahn

Ziele und Strategie

Neues Ökosystem-Management für mehr Innovationskraft

Digitalisierung und neue Technologien verändern unser Kerngeschäft. Durch stark verkürzte Innovationszyklen entwickeln sich neue Märkte schneller und der Innovationsdruck steigt. Um Wachstumspotenziale zu erschließen und die langfristige Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des DB-Konzerns sicherzustellen, ist ein Ökosystem-Ansatz erforderlich.

Um ein effektives Ökosystem-Management (OKM) im DB-Konzern zu ermöglichen, erfolgt die Gründung einer zentralen, geschäftsleitenden und steuernden Ökosystem-­Holding. Oberstes Ziel des OKM ist es, das Kerngeschäft des DB-Konzerns langfristig weiterzuentwickeln, neue Ge­­schäfts­­modelle zu entwickeln und durch Innovationen das klassische Kerngeschäft anzureichern. Innerhalb dieser Holding werden Ökosysteme zu spezifischen Themenfeldern, jedoch organisatorisch unabhängig vom Kerngeschäft, aufgebaut. Ein Ökosystem besteht aus einem Port­­­folio an

  • Eigen- und Gemeinschaftsentwicklungen,
  • Beteiligungen durch Anteilsübernahmen an externen Unternehmen (Mehrheits- und Minderheitsbeteiligun­­gen inklusive Wagniskapitalfinanzierungen) und
  • strategischen Partnerschaften mit und ohne Eigenkapitalbeteiligung.

Jedes Ökosystem steht im Austausch mit dem Kerngeschäft, so profitieren Portfoliounternehmen von Kundenzugang, Netzwerk und sonstigen DB-Ressourcen. Dies führt zu Wissenstransfer, einer schnellen Skalierung sowie Zugang zu neuen Technologien und Märkten. Opportunitäten werden geschaffen und die Innovationskraft wird erhöht. Der Wert jeweiliger Beteiligungen wird durch ein aktives Management gesteigert. Vor dem Hintergrund aktueller Dynamiken in unserem Marktumfeld sowie der strategischen Ausrichtung definieren wir relevante Ökosysteme. 2019 starten wir die Ökosysteme New Mobility und Smart Production.

  • New Mobility: Um auch in Zukunft der größte Mobilitätsdienstleister Deutschlands und einer der führenden Europas zu sein, gründen wir für dieses Ökosystem die DB New Mobility Partner GmbH, die organisatorisch dem Ressort Personenverkehr zugeordnet ist. Zentrale Aufgabe der Gesellschaft sind die kontinuierliche For­­mu­lierung des strategischen Ansatzes des DB-Konzerns im Marktsegment New Mobility sowie die Umsetzung die­ser Strategie durch den Aufbau eines Portfolios an neuen Mobilitätsgeschäften. Dies bietet die Chance, Be­standsgeschäft mit neuen Mobilitätsformen zu verknüpfen, um für unsere Endkunden und Partner, wie Verkehrsverbünde und Städte, zum Anbieter eines in­tegrierten Angebots zu werden. Das Portfolio umfasst Eigen­­­gründungen wie ioki und Mobimeo, so­­­wie unsere Beteiligungen an GoKid, Ridecell und verimi.
  • Smart Production: Mit diesem Ökosystem wollen wir die konzernübergreifende Digitalisierung fokussieren und Betriebsabläufe in unseren Kernmärkten Mobilität, Infra­­struktur und Logistik flexibilisieren. Die Digitali­sierung von Produktionsprozessen und Verknüpfung von Fahrzeugen oder der Schieneninfrastruktur ermöglicht eine Steigerung der Wertschöpfungseffizienz von Betriebsabläufen durch Kosteneinsparungen, Kapazitätssteigerungen und Qualitätsverbesserungen.

Ein Ökosystem kann als eigenständige Führungsgesellschaft ausgegründet werden, in ein bestehendes Geschäftsfeld übertragen werden oder langfristig in der Ökosystem-Holding verbleiben. Bei einer Ausgründung zu einer eigenständigen Führungsgesellschaft bleibt die Ökosystem-Holding für die Exekution sämtlicher Beteiligungsformen verantwortlich und es erfolgt weiterhin eine enge Abstimmung.

DB Digital Ventures mit fünf neuen Beteiligungen

Die Deutsche Bahn Digital Ventures GmbH (DB Digital Ventures) ist Teil unseres OKM und investiert in datengetriebene Geschäftsmodelle, um die Chancen der Digitali­sierung zu nut­zen. Mit ihr sollen Start-­up-Ko­­ope­rationen in­­ten­si­viert und Unter­neh­mens­­betei­li­gungen vereinfacht werden. Außer­­­dem erhalten DB-Mitarbeiter die Möglichkeit, ihre eige­­nen Geschäftsideen unter idealen Rahmen­­­be­din­gun­g­­­en als eigene Start-up-Gründer zu verwirklichen. Im Be­­richts­jahr ist das Portfolio um weitere fünf auf zehn Invest­ments gewachsen:

  • GoKid ist eine Plattform für (Mit-)Fahrgemeinschaften für Kinder zur Schule oder zu Freizeitaktivitäten.
  • Ridecell bietet eine intelligente Softwareplattform für den Betrieb von Carsharing, Fahrgemeinschaften sowie autonomes Flottenmanagement.
  • Trillium entwickelt Cybersecurity-Software, die vernetzte Fahrzeuge vor Hackerangriffen schützen soll.
  • Coord schafft eine cloudbasierte Plattform für unterschiedlichste Mobilitätsdaten und bietet Entwicklern von Mobilitätsunternehmen Zugriff auf diese Daten.
  • Kepler ist ein Satellitenkommunikationsunternehmen, das ein Satellitennetz aufbaut, um standardisierte Echtzeitkonnektivität für jedes Internt-of-Things-(IoT-)Gerät zu ermöglichen.