Entwicklung der Geschäftsfelder

Entwicklung im Berichtsjahr

  • Abschwächung negativer Corona-Effekte, neue Verkehrsverträge und 9-Euro-Ticket prägen Entwicklung.
  • Energiepreissteigerungen wurden durch Preisgleitklauseln kompensiert.
  • Operative Ergebnisentwicklung deutlich besser.

DB Regio

2022

2021

Verände­rung

2019

absolut

%

Pünktlichkeit Schiene in %

91,8

94,3

–2,5

94,3

Pünktlichkeit Bus in %

86,0

83,9

+2,1

81,6

Kundenzufriedenheit Schiene in ZI

70,1

71,6

–1,5

66,1

Kundenzufrie­denheit Bus 1) in ZI

74

75

–1

73

Reisende in Mio.

2.072

1.540

+532

+34,5

2.507

davon Schiene

1.605

1.121

+484

+43,2

1.972

Verkehrsleistung in Mio. Pkm

39.804

25.921

+13.883

+53,6

47.908

davon Schiene

34.754

21.407

+13.347

+62,3

41.633

Betriebsleistung Schiene in Mio. Trkm

433,7

426,7

+7,0

+1,6

452,5

Betriebsleistung Bus in Mio. Buskm

502,1

482,8

+19,3

+4,0

479,8

Gesamtumsatz in Mio. €

9.039

8.043

+996

+12,4

8.945

Außenumsatz in Mio. €

8.921

7.929

+992

+12,5

8.830

Bestellerentgelte Schiene in Mio. €

6.508

5.824

+684

+11,7

5.627

EBITDA bereinigt in Mio. €

619

218

+401

1.056

EBIT bereinigt in Mio. €

–31

–417

+386

–92,6

408

Brutto-Investitionen in Mio. €

716

480

+236

+49,2

560

Mitarbeitende per 31.12. in VZP

37.738

37.220

+518

+1,4

36.374

Mitarbeitende im Jahresdurchschnitt in VZP

37.599

37.337

+262

+0,7

36.285

Mitarbeitendenzufriedenheit in ZI

3,7

Frauenanteil per 31.12. in %

16,9

17,0

–0,1

16,8

Spezifischer Endenergieverbrauch Schiene im Vergleich zu 2006 (bezogen auf Pkm) in %

–23,8

+26,3

–50,1

‒30,0

Spezifischer Endenergieverbrauch Bus im Vergleich zu 2006 (bezogen auf Buskm) in %

–0,4

–2,5

+2,1

+1,7

Methodenänderung seit 2020.

Die Pünktlichkeit im Schienenverkehr hat sich verringert. Wesentliche Treiber waren die hohe Netzauslastung, Kapazitätseinschränkungen durch das hohe Bauvolumen sowie Infrastrukturstörungen. Zwischen Juni und August 2022 hat zudem die Einführung des 9-Euro-Tickets zu einer deutlichen Erhöhung von Haltezeitüberschreitungen auf touristischen Strecken sowie am Wochenende im Gesamtnetz geführt. In diesen drei Monaten waren die größten Pünktlichkeitsrückgänge zu verzeichnen. Die Kapazitätsengpässe in Verbin­­­dung mit einem hohen Primärstörniveau führten zudem zu einem deutlichen Anstieg der Zugfolgeverspätungen. Die angespann­­te Personalsituation durch hohe Krankenstände bei betriebskritischen Schlüsselfunktionen hatte ebenfalls einen negativen Einfluss. Die Pünktlichkeit im Busverkehr hingegen hat sich verbessert.

Für die jährliche Erfassung der Kundenzufriedenheit wurden rund 26.000 Kund:innen (Schiene) bzw. rund 2.300 Kund:innen (Bus) in zwei Wellen befragt:

  • DB Regio Schiene: Die Gesamtzufriedenheit der Fahrgäste ist 2022 leicht gesunken. Während sich die Zufrieden­heitswerte der S-Bahnen (ZI von 70) stabil entwickelten, ist ein deutlicher Rückgang bei den Regio­nalverkehren (ZI von 70) zu beobachten. Die Zufriedenheit mit der letzten Fahrt ist leicht auf einen ZI von 77 gesunken (Regional­verkehre ZI von 77 und S-Bahnen ZI von 78). Kerntreiber der Verschlechterung ist die Entwicklung der Pünktlichkeit bzw. der Zuverlässigkeit des Systems.
  • DB Regio Bus: Die Kundenzufriedenheit liegt bei der Zufriedenheit mit der Busgesellschaft (ZI von 74) und mit der aktuellen Fahrt (ZI von 77) leicht unter Vorjahr, aber weiterhin auf gutem Niveau.

Die Leistungsentwicklung war sehr erfreulich – im Zeitraum Juni bis August 2022 wurde das Vor-Corona-Niveau infolge zusätzlicher Impulse durch die Einführung des 9-Euro-Tickets deutlich überschritten:

  • DB Regio Schiene: Die Zahl der Reisenden und die Verkehrsleistung entwickelten sich v.  a. infolge der Erholung der Nachfrage nach Aufhebung der meisten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in der ersten Jahreshälfte 2022 deutlich positiv. Effekte aus neu aufgenommenen Verkehrsverträgen zudem Effekte aus abgegebenen Verkehren.
  • DB Regio Bus: Auch hier schwächten sich die negativen Coro­na-­Effekte weiter ab. Unterstützend wirkten Leistungsgewinne, sodass die Leistungsentwicklung eben­­falls deutlich positiv war.

Die wirtschaftliche Entwicklung von DB Regio blieb insbesondere in der Sparte Bus durch Belastungen wie Dieselpreissteigerungen unter Druck, auch wenn sich die operativen Ergebnisgrößen insgesamt wieder verbesserten.

Angesichts der im Vor-Corona-Vergleich insgesamt immer noch niedrigeren Reisendenzahlen bleiben die Fahrgast­erlöse unverändert hinter dem Jahr 2019 zurück. Aufgrund des hohen Anteils an Bruttoverträgen liegt das Um­satzrisiko überwiegend bei den Aufgabenträgern.

Die Ertragsentwicklung war positiv:

  • Umsatz: Der Anstieg resultierte v. a. aus höheren Bestellerentgelten im Schienenverkehr, nachfragebedingt gestiegenen Fahrgelderlösen sowie aus Leis­tungsgewinnen. Der Wegfall von Fahrgelderlösen im Zusammenhang mit der temporären Einführung des 9-Euro-Tickets wirkte teilweise gegenläufig. Die Kompensation für die entfallenen Fahrgelderlöse ist in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten.
  • Sonstige betriebliche Erträge: Zunahme (+4,0%/+37 Mio. €) v. a. durch Effekte aus einer geänderten Leistungsverrechnung infolge der Einführung des Deutschland­tarifverbunds (Gegeneffekt im Materialaufwand) sowie höhere Erträge aus Schadenersatz u. a. im Zusammenhang mit verspäteten Fahrzeuglieferungen. Gegenläufig gingen u. a. die staatlichen Zuschüsse zurück. Hier überstieg ein Rückgang u. a. von Corona-Unterstützungsleistungen infolge der Nachfrageerholung positive Effekte v. a. aus Kompensationszahlungen für das 9-Euro-Ticket.

Auf der Aufwandsseite kam es zu zusätzlichen Belastungen v. a. infolge von nachfrage- und preisbedingten Steigerungen des Materialaufwands sowie eines u. a. tarifbedingt höheren Personalaufwands:

  • Materialaufwand: deutliche Zunahme (+8,8%/+500 Mio. €) im Wesentlichen durch Kostensteigerungen v. a. für Energie sowie infolge von u. a. volumenbedingt höheren Kosten für die Nutzung von Trassen und Stationen im Schienenverkehr. Zudem führten preis- und leistungsbedingt höhere Aufwendungen für eingekaufte Transportleistungen zu zusätzlichen Belastungen.
  • Personalaufwand: spürbarer Anstieg (+4,7%/+106 Mio. €) v. a. tarif­be­dingt sowie infolge einer höheren durch­­­schnitt­lichen Mitarbeitendenzahl.
  • Sonstige betriebliche Aufwendungen: leichte Erhöhung (+3,5%/+31 Mio. €), getrieben durch die Sparte Schiene.
  • Abschreibungen: ebenfalls leichte Zunahme (+2,4%/+15 Mio. €).

Die Investitionstätigkeit entwickelte sich entsprechend den Anforderungen aus gewonnenen Verkehrsverträgen und stieg deutlich.

Die Zahl der Mitarbeitenden stieg per 31. Dezember 2022, getrieben durch die Übernahme der Abellio-Verkehre.

Die Mitarbeitendenzufriedenheit ist im Vergleich zu 2020 leicht gesunken. Dies resultierte u. a. aus den betrieblichen Herausforderungen.

Der Frauenanteil lag nahezu auf dem Niveau des Vorjahresendes.

2022 lag der auf die Verkehrsleistung normierte spezifische Endenergieverbrauch auf der Schiene niedriger als im Referenzjahr 2006. Treiber dieser Verbesserung waren zum einen die wieder stark gestiegenen Reisendenzahlen. Zum anderen konnte die Energieeffizienz der Zugfahrt mit weiteren Maßnahmen verbessert werden. In 21 Dieselnetzen wird die Software Regioenergiesparsystem (RESY) genutzt. Im Busverkehr war die Reduzierung des spezifischen Endenergieverbrauchs bezogen auf die Betriebsleistung im Vergleich zu 2006 schwächer als im Vorjahr, da das Angebot deutlich gestiegen ist.

  • Abschwächung negativer Corona-Effekte, neue Verkehrsverträge und Einführung des 9-Euro-Tickets prägen Entwicklung.
  • Höhere Kosten insbesondere für Personal belasten die Entwicklung.
  • Operative Ergebnisentwicklung deutlich verbessert.

Sparte Schiene

2022

2021

Verände­rung

2019

absolut

%

Reisende in Mio.

1.605

1.121

+484

+43,2

2.010

davon Schiene

1.605

1.121

+484

+43,2

1.972

Verkehrsleistung in Mio. Pkm

34.754

21.407

+13.347

+62,3

42.204

davon Schiene

34.754

21.407

+13.347

+62,3

41.633

Betriebsleistung in Mio. Trkm

433,7

426,7

+7,0

+1,6

452,5

Gesamtumsatz in Mio. €

7.878

6.965

+913

+13,1

7.848

Außenumsatz in Mio. €

7.769

6.859

+910

+13,3

7.740

Bestellerentgelte Schiene in Mio. €

6.508

5.824

+684

+11,7

5.626

EBITDA bereinigt in Mio. €

698

308

+390

+127

1.037

EBIT bereinigt in Mio. €

134

–247

+381

454

Brutto-Investitionen in Mio. €

589

341

+248

+72,7

496

Mitarbeitende per 31.12. in VZP

28.076

27.737

+339

+1,2

27.715

Der im Vorjahr begonnene Trend der Nachfrageerholung setzte sich mit dem fortschreitenden Wegfall der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie 2022 fort. Zudem hatten die Übernahme der Abellio-Verkehre sowie die Ein­­füh­­rung des 9-Euro-Tickets einen positiven Effekt auf die Verkehrsleistung. Die Zahl der Reisenden und die Verkehrsleistung stiegen in der Folge sehr deutlich. Die Betriebsleistung stieg leicht. Zusätzliche Verkehre in Nordrhein-Westfalen sowie der Wegfall von Streikeffekten aus dem Vorjahr wurden teilweise durch bau- und personalbedingte Redu­zierungen des Fahrplans und die Abgabe der Verkehre der S-Bahn Hannover kompensiert.

Auch die operativen Ergebnis­größen entwickelten sich deutlich positiv. Die Erholung der Leistungsent­wicklung unterstützte die positive Ertragsentwicklung:

  • Umsatz: Anstieg infolge leistungsbedingt höherer Fahrgelderlöse sowie von höheren Bestellerentgelten. Neben allgemeinen Erhöhungen durch die Aufgabenträger insbesondere im Zusammenhang mit Energiepreissteigerungen wirkten hier u. a. auch neue Verkehre. Verkehrsverluste, gestiegene Entschädigungszahlungen infolge einer schwächeren Betriebsqualität, der 9-Euro-Ticket-bedingte Entfall von Fahrgelderlösen (Kompensationszahlungen in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten) wirkten teilweise kompensierend.
  • Sonstige betriebliche Erträge: Entwicklung in etwa auf Vorjahresniveau:
    • Negative Effekte resultierten v. a. aus geringeren staatlichen Zuschüssen infolge der Nachfrageerholung. Der Rückgang überstieg den Anstieg durch Kompensations­zahlungen für das 9-Euro-Ticket. Auch eine geringere Inanspruchnahme von Drohverlustrückstellungen, die im Vorjahr coronabedingt außergewöhnlich hoch war, wirkte belastend.
    • Gegenläufig wirkten Effekte aus einer geänderten Leistungsverrechnung infolge der Einführung des Deutschlandtarifverbunds (Gegeneffekt im Materialaufwand).

Auf der Aufwandsseite kam es v. a. infolge von Preiseffek­­ten so­wie Mehrverkehren zu zusätzlichen Belastungen:

  • Materialaufwand: Anstieg v. a. infolge von höheren Kosten für Energie sowie volumenbedingt für die Nutzung von Trassen und Stationen.
  • Personalaufwand: Zunahme v. a. infolge einer leistungsbedingt höheren durchschnittlichen Mitarbeitendenzahl sowie tarifbedingt.
  • Sonstige betriebliche Aufwendungen: Der Anstieg resul­tierte im Wesentlichen aus der Umsetzung von Maßnahmen zur Digitalisierung und Kund:innenrückgewinnung. Geringere Zuführungen zu Drohverlustrückstellungen wirkten teilweise gegenläufig aufwandsmindernd.
  • Abschreibungen: Investitionsbedingte Erhöhung. Aufwandserhöhende Effekte aus abgeschlossenen Fahrzeugprojekten wurden teilweise durch aufwandsmindernde Effekte aus dem Erreichen des Endes der bilanziellen Nutzungsdauer von Fahrzeugen teilweise kompensiert.

Die Investitionstätigkeit entwickelte sich entsprechend den Anforderungen aus gewonnenen Verkehrsverträgen und war deutlich höher.

Die Mitarbeitendenzahl stieg infolge von Betriebsaufnahmen insbesondere der übernommenen Abellio-Verkehre. Verkehrsverluste hatten einen gegenläufigen Effekt.

  • Erholung nach coronabedingten Einbußen setzt sich fort, ist aber noch nicht abgeschlossen – Leistungsgewinne wirkten unterstützend.
  • Zusätzliche Belastungen infolge von Kostensteigerungen.
  • Corona-Unterstützungsleistungen wirken weiterhin positiv.

Sparte Bus

2022

2021

Verände­rung

2019

absolut

%

Reisende in Mio.

467,2

418,9

+48,3

+11,5

496,8

Verkehrsleistung in Mio. Pkm

5.049

4.515

+534

+11,8

5.704

Betriebsleistung in Mio. Buskm

502,1

482,8

+19,3

+4,0

452,8

Gesamtumsatz in Mio. €

1.344

1.191

+153

+12,8

1.162

Außenumsatz in Mio. €

1.152

1.069

+83

+7,8

1.090

EBITDA bereinigt in Mio. €

–79

–91

+12

–13,2

20

EBIT bereinigt in Mio. €

–165

–170

+5

–2,9

–46

Brutto-Investitionen in Mio. €

126

139

–13

–9,4

64

Mitarbeitende per 31.12. in VZP

9.661

9.483

+178

+1,9

8.659

Die deutlich positive Leistungsentwicklung in der Sparte Bus resultierte aus der Nachfrageerholung nach den coronabedingten Einschränkungen, aus Leistungsgewinnen sowie der temporären Einführung des 9-Euro-Tickets.

Die operativen Ergebnisgrößen verbesserten sich leicht. Die wirtschaftliche Situation bleibt aber herausfordernd.

Die positive Leistungsentwicklung wirkte sich auf die ­Ertragsentwicklung aus:

  • Umsatz: leistungsbedingte Erhöhung. Der Entfall von Fahrgelderlösen infolge der Einführung des 9-Euro-­Tickets (Kompensationszahlungen in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten) sowie Effekte aus Rückstellungsbildungen wirkten teilweise gegenläufig.
  • Sonstige betriebliche Erträge: Anstieg im Wesentlichen wegen der höheren Inanspruchnahme von Drohverlustrückstellungen sowie höheren staatlichen Zuschüssen (u. a. Corona-Unterstützungsleistungen im Rahmen der ÖPNV-Branchenlösung und Kompensationszahlungen für 9-Euro-­Ticket).

Auf der Aufwandsseite kam es v. a. im Material- und Personalaufwand zu zusätzlichen Belastungen:

  • Materialaufwand: Anstieg resultierte v. a. aus einem preis- und leistungsbedingt höheren Aufwand für eingekaufte Transportleistungen sowie gestiegenen Kosten für Diesel.
  • Personalaufwand: Zunahme aufgrund der höheren durchschnittlichen Mitarbeitendenzahl sowie tarifbedingt.
  • Abschreibungen: Erhöhung durch Investi­tionen im Vorjahr.

Der Rückgang der übrigen Aufwandspositionen wirkte gegenläufig dämpfend:

  • Sonstige betriebliche Aufwendungen: Rückgang v. a. infolge geringerer Zuführungen zu Drohverlustrückstellungen.

Die Brutto-Investitionen gingen aufgrund von Verzögerungen bei der Fahrzeugauslieferung zurück. Die Netto-Inves­titio­­nen gingen aufgrund von höheren erhaltenen Förderungen (Umstieg auf alternative Antriebe) noch deutlicher zurück.

Die Mitarbeitendenzahl stieg leistungsbedingt an.

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