Zusätzliche Kennzahlen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Voraussichtliche Entwicklung / in Mrd. € | 2022 | 2023 |
Umsatz bereinigt | 56,3 | >56 |
EBIT bereinigt | 1,3 | ~‒1 |
Brutto-Investitionen | 15,4 | >18 |
Netto-Investitionen | 6,8 | >8,5 |
Fälligkeiten | 2,2 | 2,4 |
Anleiheemissionen (Senior) | 3,1 | >3 |
Netto-Finanzschulden per 31.12. | 28,8 | >33 |
Die ökonomische Entwicklung des DB-Konzerns wird 2023 ganz wesentlich von zusätzlichen Belastungen aus der Umsetzung von zusätzlichen Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Qualitätserhöhung, höheren Energiepreisen sowie der Tarifentwicklung geprägt sein. Zudem erwarten wir eine Normalisierung des Frachtratenniveaus bei DB Schenker sowie zusätzliche Belastungen aus der Inflationsentwicklung. Eine weitere Nachfrageerholung im Schienenpersonenverkehr sowie die Umsetzung von Gegensteuerungsmaßnahmen wirken teilweise kompensierend.
Die Umsatzentwicklung dürfte daher 2023 wesentlich schwächer sein und könnte auch zu einem leichten Rückgang führen. Die Ergebnisentwicklung wird deutlich negativ sein. Unsere Qualitäts- und Investitionsoffensive für den Systemverbund Bahn wollen wir mit hohen Investitionen weiter fortführen. Wir wollen damit unsere Qualität und die Kundenzufriedenheit verbessern, die Digitalisierung (inkl. Verbesserung der IT-Sicherheit) vorantreiben und unsere Leistungsfähigkeit steigern.
Die Investitionen werden 2023 voraussichtlich deutlich oberhalb des Niveaus von 2022 liegen. Hier machen sich v. a. höhere Fahrzeuginvestitionen bei DB Fernverkehr und höhere Investitionen in die Schieneninfrastruktur sowie der Maßnahmen zur Sicherung der Qualität und Erhöhung der Kapazität bemerkbar.
Ein effizientes Liquiditätsmanagement hat auch 2023 eine hohe Priorität für uns. Wir konzentrieren uns darauf, den Mittelfluss aus der betrieblichen Tätigkeit kontinuierlich zu prognostizieren, da dieser die Hauptquelle für liquide Mittel darstellt. Die Liquiditätsprognose erfolgt monatsweise rollierend anhand eines Liquiditätsplans für zwölf Monate.
2023 haben wir fällig werdende Finanzverbindlichkeiten (ohne kurzfristige Bankverbindlichkeiten) in vergleichbarer Höhe zu 2022 zu tilgen. Der Finanzmittelbedarf daraus wird durch die Emission von öffentlichen und nicht öffentlichen Anleihen gedeckt. Emissionsbegleitend sind Roadshows in Europa und Asien geplant. Zudem werden wir in 2023 voraussichtlich auch kurzfristige Darlehen zur Vorfinanzierung der Maßnahmen zur Stabilisierung der Betriebsqualität der Infrastruktur aufnehmen. Die Gespräche mit dem Bund zur zukünftigen Finanzierung der Schieneninfrastruktur sind aktuell noch nicht abgeschlossen.
Für unsere Kapitalmarktaktivitäten verfügen wir unverändert über einen angemessenen Finanzierungsspielraum aus unseren Debt-Issuance-Programmen sowie unserem Commercial-Paper-Programm. Die garantierten Kreditfazilitäten dienen als Rückfallebene im Fall einer Störung des Kapitalmarktzugangs. Zu Jahresbeginn 2023 haben wir über die DB Finance eine Senioranleihe emittiert. Die kurz- und mittelfristige Liquiditätsversorgung ist auch 2023 sichergestellt.
Die Brutto-Investitionen werden auch 2023 zum überwiegenden Teil durch Investitionszuschüsse abgedeckt. Zudem ist eine weitere Eigenkapitalmaßnahme des Bundes im Rahmen des Klimaschutzprogramms des Bundes geplant. Die vom DB-Konzern zu finanzierenden Netto-Investitionen werden voraussichtlich auch 2023 nicht vollständig aus der Innenfinanzierung abgedeckt werden können.
Es ist unverändert geplant, DB Arriva mittelfristig zu desinvestieren.
Die Netto-Finanzschulden dürften per 31. Dezember 2023 unter Berücksichtigung der gestiegenen Netto-Investitionen und der Maßnahmen zur Sicherung der Qualität und Erhöhung der Kapazität in der Schieneninfrastruktur deutlich ansteigen.
Unsere M&A-Aktivitäten werden wir auch 2023 selektiv und fokussiert fortführen.