Qualität
Kunde im Mittelpunkt unseres Handelns
Die Verbesserung der Pünktlichkeit stellt für uns den wichtigsten Hebel zur Steigerung der Produktqualität dar. Die interne Steuerung der Pünktlichkeit erfolgt auf Basis von Lost Units (Anzahl Verspätungsfälle) und wird zukünftig um weitere Kennzahlen, die die Netzauslastung mitberücksichtigen, erweitert. Für die Messung der Pünktlichkeit erfassen wir kontinuierlich für jede Zug-/Busfahrt die Ist-Ankunftszeit im Vergleich zur Soll-Ankunftszeit. Ein Halt wird als pünktlich gewertet, wenn die planmäßige Ankunftszeit im Personenverkehr um weniger als sechs bzw. im Güterverkehr um weniger als 16 Minuten überschritten wird. Die Ankunft der planmäßigen bzw. der bis zu einer definierten Maximaldauer verspäteten Züge/Busse fassen wir im Pünktlichkeitsgrad zusammen. Bei DB Regio Bus werden zudem auch mehr als eine Minute zu früh abgefahrene Busse als unpünktlich gewertet. Die Zahlen werden täglich erfasst und zusammen mit den aktuellen Störungen (Lost Units) sowie weiteren Steuerungskennzahlen den Führungskräften und Mitarbeitenden online zur Verfügung gestellt, sodass Steuerungsmaßnahmen ergriffen werden können. Außerdem werden die Pünktlichkeitswerte mitsamt den dazugehörigen Indikatoren regelmäßig aufbereitet und mit dem Vorstand die aktuellen Handlungs- und Entscheidungsbedarfe abgeleitet. Die Pünktlichkeit ist einer der wesentlichen Indikatoren für die Produktqualität im Rahmen der Strategie Starke Schiene und fließt mit in die Ermittlung der Höhe der variablen Vergütung der Führungskräfte im DB-Konzern ein.
Pünktlichkeit
PÜNKTLICHKEIT / in % | 2021 | 2020 | 2019 | |
Schiene DB-Konzern in Deutschland | 93,7 | 95,1 | 93,7 | |
DB-Schienenpersonenverkehr in Deutschland | 93,8 | 95,2 | 93,9 | |
DB Fernverkehr | 75,2 | 81,8 | 75,9 | |
DB Regio | 94,3 | 95,6 | 94,3 | |
DB Cargo (Deutschland) | 69,8 | 77,6 | 73,8 | |
DB Arriva (Schiene: Vereinigtes Königreich, Dänemark, | 93,5 | 92,3 | 87,6 | |
DB Regio (Bus) | 83,9 | 83,4 | 81,6 | |
DB Cargo | 69,5 | 76,9 | 74,0 |
Für die Messung der Pünktlichkeit erfassen wir kontinuierlich für jede Zug-/Busfahrt die Ist-Zeit im Vergleich zur Soll-Ankunftszeit. Die Ankunft der planmäßigen bzw. bis zu einer definierten Maximaldauer verspäteten Züge/Busse fassen wir im Pünktlichkeitsgrad zusammen.
1) Methodenänderung in der Sparte UK Trains in 2021 mit rückwirkender Anpassung in den Vorjahren.
Die Pünktlichkeit im Schienenverkehr in Deutschland lag 2021 unter dem hohen Niveau des Vorjahres. Hauptgrund ist der Wegfall des kapazitätsentlastenden und damit pünktlichkeitssteigernden Effekts durch die coronabedingt niedrige Betriebsleistung in 2020.
- Positive Effekte resultierten aus einer weiteren Reduktion der primären Störungen durch Verbesserung der Anlagenverfügbarkeit.
- Große strukturelle und extern bedingte Herausforderungen haben die Pünktlichkeit gegenläufig stark belastet. Strukturell führte das starke Verkehrswachstum v.a. bei den bereits vorhandenen Engpässen (Top-Verkehrsknoten und Strecken) in Verbindung mit einer Ausweitung des Bauvolumens in diesen Bereichen zu angespannten Kapazitätssituationen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurden Maßnahmen beschlossen, die zu einer Qualitätssteigerung in den kommenden Jahren beitragen soll.
- Eine Vielzahl externer Sonderereignisse hat zudem zu vorübergehenden Pünktlichkeitseinbrüchen im Jahresverlauf geführt: der massive Wintereinbruch im Februar 2021, hohe Temperaturen im Juni 2021, die schweren Hochwasser im Juli 2021 sowie Sturmtiefs im Oktober 2021.
- Ebenfalls negativ wirkten die Streikmaßnahmen der GDL.
Fokus auf Digitalisierung und Technik
Unsere Digital- und Technikstrategie ist darauf ausgerichtet, bis 2030 ein hochintelligentes Mobilitätsnetzwerk zu entwickeln – vernetzt, automatisiert und kundenzentriert. Reisen sollen sich in Zukunft praktisch »wie von selbst« planen und bei Abweichungen in Echtzeit an veränderte Gegebenheiten anpassen. Dafür müssen unsere Digitalisierungsprozesse als intelligentes Gesamtsystem verstanden und gestaltet werden – eine langfristige Entwicklung, bei der sich drei Kernaufgaben der Starken Schiene benennen lassen:
- vollständige Vernetzung,
- selbstorganisierte Entwicklung und
- die einfachere Nutzung des Mobilitätsangebots für Kund:innen.
In sechs Ausbaufeldern sind Digitalisierung und Technik der Schlüssel zum Erfolg für die Starke Schiene:
- Der digitale Bahnbetrieb macht uns robuster, z.B. durch automatisierte Fahrplanung und Disposition.
- Die digitale Instandhaltung macht uns schlagkräftiger, z.B. durch Echtzeittransparenz und vorausschauende Planung.
- Das digitale Kundenerlebnis macht uns moderner, z.B. durch effizientere Reiseketten und intuitive Buchungsmöglichkeiten.
- Die hochverfügbare Bahntechnik macht uns robuster – durch eine Erhöhung der Verfügbarkeit von Infrastruktur und Fahrzeugen.
- Die flexible Bahntechnik macht uns schlagkräftiger, z.B. durch eine flächendeckende Modernisierung von Flotte und Infrastruktur.
- Die grüne Bahntechnik macht uns moderner, z.B. durch einen emissionsfreien und umweltfreundlichen Bahnbetrieb.
All diese Vorhaben tragen zur nachhaltigen Steigerung von Kapazität, Effizienz und Qualität bei. Für die Umsetzung der Digital- und Technikstrategie braucht es zudem eine Kultur, die Ideen und Pläne für eine neue Arbeitswelt unterstützt und Begeisterung für neue Technologien und Formen des (Zusammen-)Arbeitens fördert.
Die IT-Infrastruktur ist die Basis für die Entwicklung der Digitalisierung. Das Konzept einer digitalen Infrastruktur für die Starke Schiene besteht aus fünf Elementen:
- Konnektivität: ist die wichtigste Grundlage für den Datentransfer und -austausch, denn die Starke Schiene braucht Highspeed-Kommunikation.
- Cloud-Services: Mithilfe von Cloud-Services werden IT-Dienstleistungen dynamisch, nach Bedarf und skalierbar zur Verfügung gestellt, denn die Starke Schiene braucht elastische IT-Ressourcen.
- Cybersecurity: Der Bereich wird weiter professionalisiert, denn nur eine sichere Schiene ist eine starke Schiene. Cybersecurity bedeutet: umfassender Schutz aller (digitalen) Assets, Systeme, Daten und Prozesse.
- Entwicklungsplattformen: Unsere Entwicklungsplattformen bieten modulare Services zur Beschleunigung der Softwareentwicklung.
- Datenmanagement: Im Bereich Datenmanagement ist das Ziel, Werkzeuge und Standards für die übergreifende Nutzung aller Daten im Konzern bereitzustellen.
Bis 2030 sollen die Mobilitätssysteme gelernt haben, selbstständig zu erkennen, zu berechnen und zu vernetzen – und damit alles permanent auf aktuellem Stand zu halten. Den Takt dafür bestimmt künstliche Intelligenz (KI), indem sie ein neuartiges Kapazitätsmanagement ermöglicht, Barrieren beseitigt und Anforderungen erfüllt, bevor diese überhaupt erkannt und formuliert werden. Die Fahrzeuge fahren hoch automatisiert, kommunizieren miteinander, updaten sich eigenständig und melden mögliche Defekte, noch bevor sie auftreten, mit neuer Sensorik, Drohnen und Robotern.