Entwicklung im Berichtsjahr
- Leistungsentwicklung zu Jahresbeginn weiterhin erheblich durch Corona-Effekte beeinflusst.
- Umsatzrückgang, teilweise abgeschwächt durch staatliche Unterstützungsleistungen.
- Beendigung des Rail-North-Franchise (ARN-Effekt).
DB ARRIVA | 2021 | 2020 | Veränderung | 2019 | ||
absolut | % | |||||
Pünktlichkeit Schiene (Vereinigtes Königreich, Dänemark, Schweden, | 93,5 | 92,3 | +1,2 | – | 87,6 | |
Kundenzufriedenheit Bus und Schiene im Vereinigten Königreich in ZI | 77 | 80 | –3 | – | 78 | |
Reisende Bus und Schiene in Mio. | 1.308 | 1.179 | +129 | +10,9 | 2.214 | |
Verkehrsleistung Schiene in Mio. Pkm | 4.663 | 4.494 | +169 | +3,8 | 12.617 | |
Betriebsleistung Bus in Mio. Buskm | 947,6 | 927,7 | +19,9 | +2,1 | 1.065 | |
Betriebsleistung Schiene in Mio. Trkm | 109,2 | 111,3 | –2,1 | –1,9 | 168,9 | |
Gesamtumsatz in Mio. € | 4.069 | 3.990 | +79 | +2,0 | 5.410 | |
Außenumsatz in Mio. € | 4.067 | 3.988 | +79 | +2,0 | 5.405 | |
EBITDA bereinigt in Mio. € | 359 | 51 | +308 | – | 752 | |
EBIT bereinigt in Mio. € | –73 | –431 | +358 | –83,1 | 289 | |
Brutto-Investitionen in Mio. € | 267 | 457 | –190 | –41,6 | 718 | |
Mitarbeitende per 31.12. in VZP | 43.189 | 46.008 | –2.819 | –6,1 | 52.331 | |
Mitarbeitende im Jahresdurchschnitt in VZP | 44.187 | 47.180 | –2.993 | –6,3 | 52.855 | |
Mitarbeitendenzufriedenheit in ZI | – | 3,8 | – | – | – | |
Frauenanteil per 31.12. in % | 13,6 | 14,7 | –1,1 | – | 14,9 | |
Spezifische Treibhausgasemissionen Schiene im Vergleich zu 2006 (bezogen auf Wageneinheiten) in % | –17,3 | –12,2 | –5,1 | – | –9,7 | |
Spezifische Treibhausgasemissionen Bus im Vergleich zu 2006 (bezogen auf Buskm) in % | –14,9 | –16,2 | +1,3 | – | –10,1 |
1) Methodenänderung in der Sparte UK Trains in 2021 mit rückwirkender Anpassung in den Vorjahren.
Die Pünktlichkeit im Schienenpersonenverkehr stieg v.a. infolge des Rail-North-Effekts sowie aufgrund der geringeren Haltezeiten an Bahnhöfen, bedingt durch die geringeren Fahrgastzahlen.
Im Vereinigten Königreich wurde wegen der Corona-Pandemie die Erhebung der Kundenzufriedenheit ausgesetzt und erst im vierten Quartal 2021 wieder aufgenommen. Die Aktivitäten von DB Arriva erzielten dabei gute Ergebnisse, insbesondere Arriva London Overground und Chiltern Railways zeigten gute Verbesserungen der Gesamtzufriedenheit. Bei UK Bus ist die Kundenzufriedenheit infolge eines coronabedingt geringeren Angebots und einer niedrigeren Pünktlichkeit leicht zurückgegangen.
Die Leistungsentwicklung erholt sich nur langsam und blieb auf einem niedrigen Niveau. Insgesamt führten Erholungseffekte und Neuverkehre zu einem Anstieg der Reisendenzahl (Bus und Schiene). Dämpfende Effekte resultierten aus der Corona-Pandemie, insbesondere zu Jahresanfang 2021, und dem ARN-Effekt. Die Betriebsleistung im Schienenverkehr ist in der Folge zurückgegangen.
Die wirtschaftliche Entwicklung zeigt sich zwar verbessert, im Wesentlichen infolge von zusätzlichen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, blieb aber angespannt.
Die Ertragsentwicklung war insgesamt leicht positiv:
- Der Umsatz stieg, v.a. infolge von staatlichen Unterstützungsleistungen, Neuverkehren, Erholungseffekten in Mainland Europe und durch Währungskurseffekte. Der ARN-Effekt und Corona-Effekte insbesondere im Vereinigten Königreich wirkten gegenläufig.
- Die sonstigen betrieblichen Erträge (+8,8%/+35 Mio. €) stiegen ebenfalls. Höhere coronabezogene staatliche Unterstützungsmaßnahmen und positive Währungskurseffekte wurden teilweise durch den ARN-Effekt ausgeglichen.
Auf der Aufwandsseite gab es einen spürbaren Rückgang:
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (–30,1%/–242 Mio. €) gingen deutlich zurück, v.a. infolge des ARN-Effekts und niedrigerer Franchisezahlungen. Währungskurseffekte hatten eine gegenläufige Wirkung.
- Die Abschreibungen (–10,4%/–50 Mio. €) sanken durch den Entfall von Einmaleffekten und den ARN-Effekt. Gegenläufig wirkten ein Anstieg infolge von Neuverkehren in Mainland Europe und Währungskurseffekte.
Der Anstieg der weiteren Aufwandspositionen wirkte teilweise kompensierend:
- Die Zunahme des Personalaufwands (+1,4%/+30 Mio. €) resultierte im Wesentlichen aus Währungskurseffekten sowie Einmaleffekten aus der Schließung von Pensionsplänen, teilweise ausgeglichen durch den ARN-Effekt. Bereinigt um Währungskurseffekte ist der Personalaufwand leicht gesunken.
- Der Anstieg des Materialaufwands (+1,0%/+15 Mio. €) ist ebenfalls weitestgehend auf Währungskurseffekte zurückzuführen sowie gestiegene Energie- und Instandhaltungskosten. Der ARN-Effekt wirkte dämpfend.
DB Arriva verhielt sich zurückhaltend bezogen auf die Investitionstätigkeit, die in der Folge signifikant zurückging. Dazu trugen auch der ARN-Effekt und der Abschluss von Projekten für Neuverkehre in Mainland Europe bei.
Infolge des reduzierten Leistungsvolumens sowie der Fahrer:innenfluktuation bei UK Bus reduzierte sich die Anzahl der Mitarbeitenden.
Der Frauenanteil ist leicht gesunken.
Die spezifischen CO₂-Emissionen bezogen auf das Referenzjahr 2006 sind im Schienenverkehr weiter zurückgegangen. Im Busverkehr hat sich das Niveau leicht verschlechtert. Die Unterstützung durch Telematiksysteme ist ein wesentlicher Hebel für die Reduzierung von Emissionen, da dadurch sowohl im Bus- als auch im Schienenverkehr starke Beschleunigungs- und Bremsvorgänge reduziert werden. Die Busflotte wird durch einen zunehmenden Anteil an Euro-VI-Motoren immer effizienter und umweltfreundlicher.
- Erholung hat begonnen, anhaltende Corona-Effekte.
- Weitere staatliche Unterstützungsmaßnahmen.
SPARTE UK BUS | 2021 | 2020 | Veränderung | 2019 | ||
absolut | % | |||||
Reisende in Mio. | 402,3 | 366,9 | +35,4 | +9,6 | 716,5 | |
Betriebsleistung in Mio. Buskm | 304,9 | 298,0 | +6,9 | +2,3 | 345,9 | |
Gesamtumsatz in Mio. € | 861 | 838 | +23 | +2,7 | 1.076 | |
Außenumsatz in Mio. € | 861 | 837 | +24 | +2,9 | 1.074 | |
EBITDA bereinigt in Mio. € | 48 | 29 | +19 | +65,5 | 134 | |
EBIT bereinigt in Mio. € | –48 | –69 | +21 | –30,4 | 44 | |
Brutto-Investitionen in Mio. € | 50 | 36 | +14 | +38,9 | 64 | |
Mitarbeitende per 31.12. in VZP | 13.398 | 14.806 | –1.408 | –9,5 | 15.130 |
Die Zahl der Reisenden bei UK Bus stieg infolge von Corona-Erholungseffekten an. Nach einem Nachfragerückgang zu Jahresbeginn 2021 hat sich die Nachfrage seit März wieder erholt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die ersten Monate 2020 noch nicht von Corona-Effekten betroffen waren.
Die Betriebsleistung stieg wieder an, da weniger Verkehre coronabedingt ausfielen.
Die wirtschaftliche Entwicklung war besser. Steigende Umsätze und höhere Unterstützungsleistungen führten zu einer Verbesserung der operativen Ergebnisgrößen.
Die Entwicklung der Erträge war leicht positiv:
- Die Umsatzentwicklung verbesserte sich, insbesondere angetrieben durch Wechselkurseffekte und die Nachfrageerholung. Die Einstellung des Busverkaufsgeschäfts von Arriva Bus and Coach wirkte sich dämpfend aus.
- Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen ebenfalls, was v.a. aus höheren Corona-Unterstützungsmaßnahmen wie staatlichen Bus Service Support Grants sowie positiven Wechselkurseffekten resultierte.
Auf der Aufwandsseite führten u.a. negative Wechselkurseffekte zu einer Erhöhung:
- Der Personalaufwand stieg. Negative Wechselkurseffekte sowie Einmaleffekte aus der Schließung von Pensionsplänen wurden teilweise durch coronabedingt gesunkene Fahrer:innenaufwendungen kompensiert.
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen insbesondere durch Wechselkurseffekte. Nach Bereinigung dieser Effekte blieben die sonstigen betrieblichen Aufwendungen nahezu unverändert.
Der Rückgang der übrigen Aufwandspositionen wirkte gegenläufig teilweise kompensierend:
- Der Materialaufwand sank im Wesentlichen aufgrund geringerer Aufwendungen im Zusammenhang mit der Einstellung des Busverkaufsgeschäfts von Arriva Bus and Coach. Teilweise wurde dies ausgeglichen durch negative Wechselkurseffekte.
- Die Abschreibungen stiegen infolge niedrigerer Investitionen im Vorjahr leicht an.
- Die Investitionen stiegen aufgrund von im Vorjahr coronabedingt verschobener Fahrzeugprojekte.
Die Anzahl der Mitarbeitenden ging spürbar zurück, v.a. infolge der Fluktuation bei den Fahrer:innen als Folge des Brexits und aufgrund des coronabedingt reduzierten Angebots.
- Weiterhin negative Corona-Effekte, abgemildert durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen.
- Services von Grand Central vorübergehend ausgesetzt, während des Lockdowns bis März 2021.
- Beendigung des ARN-Franchise am 1. März 2020.
SPARTE UK TRAINS | 2021 | 2020 | Veränderung | 2019 | ||
absolut | % | |||||
Reisende in Mio. | 118,6 | 120,5 | ‒1,9 | ‒1,6 | 354,8 | |
Verkehrsleistung in Mio. Pkm | 2.863 | 2.943 | ‒80 | ‒2,7 | 10.264 | |
Betriebsleistung in Mio. Trkm | 48,0 | 57,7 | –9,7 | –16,8 | 115,8 | |
Gesamtumsatz in Mio. € | 1.141 | 1.286 | –145 | –11,3 | 2.190 | |
Außenumsatz in Mio. € | 1.107 | 1.255 | –148 | –11,8 | 2.137 | |
EBITDA bereinigt in Mio. € | 34 | 38 | –4 | –10,5 | 220 | |
EBIT bereinigt in Mio. € | 0 | –36 | +36 | – | 80 | |
Brutto-Investitionen in Mio. € | 6 | 47 | –41 | –87,2 | 277 | |
Mitarbeitende per 31.12. in VZP | 4.844 | 4.948 | –104 | –2,1 | 11.215 |
Die Leistungsentwicklung bei UK Trains wurde durch den ARN-Effekt beeinflusst. Zudem ist zu berücksichtigen, dass der Jahresanfang 2020 noch nicht durch Corona-Effekte beeinflusst war.
Die wirtschaftliche Entwicklung wurde weiter durch Corona-Effekte geprägt. Aufgrund des deutlichen Aufwandsrückgangs verbesserten sich die operativen Ergebnisgrößen.
Die Ertragsentwicklung war signifikant schwächer:
- Der Umsatz sank v.a. infolge des ARN-Effekts und des Fahrgastrückgangs stark. Staatliche Corona-Unterstützungsmaßnahmen und positive Währungskurseffekte wirkten teilweise kompensierend.
- Die sonstigen betrieblichen Erträge waren v.a. infolge des ARN-Effekts ebenfalls stark rückläufig.
Auf der Aufwandsseite führten der ARN-Effekt und Änderungen bei der Behandlung von Leasingaufwendungen bei CrossCountry zu einem deutlichen Rückgang:
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken deutlich, im Wesentlichen infolge des ARN-Effekts, niedrigerer Franchisezahlungen durch staatliche Unterstützung, reduzierter Mietaufwendungen aufgrund der geänderten Behandlung von Leasinggegenständen bei CrossCountry und des Wegfalls eines negativen Einmaleffekts bei Grand Central.
- Der Rückgang des Personalaufwands resultierte hauptsächlich aus dem ARN-Effekt, teilweise kompensiert durch Währungskurseffekte.
- Der Materialaufwand sank ebenfalls deutlich, v.a. durch den ARN-Effekt. Negative Währungskurseffekte wirkten teilweise kompensierend.
- Die Abschreibungen gingen v.a. aufgrund des ARN-Effekts sowie einer Änderung der Behandlung von geleasten Vermögenswerten bei Chiltern Railways deutlich zurück.
Investitionen sanken deutlich, v.a. aufgrund des ARN-Effekts. Darüber hinaus werden Investitionen bei sog. Emergency Recovery Measures Agreements (ERMA) generell durch Zuschüsse finanziert.
Die Zahl der Mitarbeitenden ging leicht zurück.
- Erholung hat begonnen, anhaltende Corona-Effekte.
- Weitere staatliche Unterstützungsmaßnahmen.
- Neue Verkehre in Tschechien mit positivem Effekt.
SPARTE MAINLAND EUROPE | 2021 | 2020 | Veränderung | 2019 | ||
absolut | % | |||||
Reisende Bus in Mio. | 696,0 | 610,2 | +85,8 | +14,1 | 1.018 | |
Reisende Schiene in Mio. | 91,2 | 81,5 | +9,7 | +11,9 | 125,4 | |
Verkehrsleistung Schiene in Mio. Pkm | 1.800 | 1.551 | +249 | +16,1 | 2.353 | |
Betriebsleistung Bus in Mio. Buskm | 642,7 | 629,7 | +13,0 | +2,1 | 719,5 | |
Betriebsleistung Schiene in Mio. Trkm | 61,2 | 53,6 | +7,6 | +14,2 | 53,2 | |
Gesamtumsatz in Mio. € | 2.258 | 2.034 | +224 | +11,0 | 2.321 | |
Außenumsatz in Mio. € | 2.098 | 1.894 | +204 | +10,8 | 2.182 | |
EBITDA bereinigt in Mio. € | 340 | 50 | +290 | – | 402 | |
EBIT bereinigt in Mio. € | 44 | –220 | +264 | –120 | 174 | |
Brutto-Investitionen in Mio. € | 210 | 370 | –160 | –43,2 | 377 | |
Mitarbeitende per 31.12. in VZP | 24.585 | 25.897 | –1.312 | –5,1 | 25.572 |
Die Leistungsentwicklung bei Mainland Europe war insgesamt positiv und wurde durch Neuverkehre und eine Nachfrageerholung sowie anhaltende Corona-Effekte, insbesondere zu Beginn des Jahres, geprägt:
- Im Schienenverkehr wurden die Corona-Effekte durch neue Verkehre in Tschechien und Erholungseffekte überkompensiert.
- Im Busverkehr war die Entwicklung regional differenziert. Die Corona-Auswirkungen waren regional unterschiedlich, je nach Ausmaß der Beschränkungen. Die Zahl der Reisenden und die Betriebsleistung stiegen insgesamt an, hauptsächlich aufgrund von Erholungseffekten und neuen Verkehren in Tschechien und Italien.
Die wirtschaftliche Entwicklung war wieder deutlich positiver, getrieben durch spürbare Ertragszuwächse:
- Der deutliche Umsatzanstieg resultierte im Wesentlichen aus der teilweisen Nachfrageerholung und neuen Verkehren in Tschechien. Zudem wirkten sich Währungskurseffekte aus.
Auch die Aufwandsseite war stark vom Wegfall coronabedingter Effekte beeinflusst:
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken deutlich, v.a. aufgrund geringerer Effekte aus der Bildung von Drohverlustrückstellungen, die 2020 coronabedingt außergewöhnlich hoch waren.
Der Anstieg der sonstigen Aufwendungen war teilweise kompensierend:
- Der Anstieg des Materialaufwands wurde insbesondere durch höhere Treibstoffaufwendungen infolge der Leistungsausweitung getrieben. Zudem wirkten Neuverkehre in Tschechien aufwandssteigernd.
- Die Abschreibungen stiegen deutlich an, hauptsächlich aufgrund der Investitionen für Neuverkehre in Tschechien sowie der Wertberichtigung von Dieselbussen im Zusammenhang mit der EU-Richtlinie über die Förderung sauberer und energieeffizienter Straßenfahrzeuge.
- Der Personalaufwand stieg infolge der Leistungsausweitung sowie währungskursbedingt.
Auch der Rückgang der Investitionen resultierte aus dem Abschluss von Investitionsmaßnahmen für Neuverkehre.
Die Zahl der Mitarbeitenden sank infolge von Verzögerungen bei der Wiedereinstellung von Zeitarbeitnehmenden nach Corona und der Auswirkungen von strategischen Entscheidungen in Nicht-Kernländern.
Die Umsatzstruktur veränderte sich nur geringfügig, was v.a. auf Effekte aus neuen Verkehren in Tschechien zurückzuführen ist. Der Umsatzanteil in Spanien ist ebenfalls gestiegen, während der Anteil der Niederlande zurückging.