Digitalisierung und Innovation
DB Cargo positioniert sich u.a. mit folgenden Maßnahmen am Markt, um Digitalisierung und Innovation voranzutreiben:
- DB Cargo entwickelt den Rangierbahnhof München-Nord zum ersten digitalen Güterbahnhof Deutschlands. Ziel ist eine weitgehend automatisierte Zugabfertigung. Dadurch steigt die Kapazität des Rangierbahnhofs um bis zu 40%. Güterzüge können künftig schneller, flexibler und häufiger abfahren.
- DB Cargo und der Eisenbahngüterwagen-Vermieter VTG haben 2020 einen modularen und multifunktionalen Tragwagen konstruiert, der neue Möglichkeiten in der Gestaltung von Fahrzeugen eröffnet. Dies ist in Europa einzigartig. Ziel ist, die Wagen schneller und individueller an Kundenbedürfnisse anzupassen und damit mehr Flexibilität zu erreichen. Das einzelwagenfähige Güterwagensystem ist seit Juni 2021 durch DB Cargo vollständig zugelassen. Seither treibt DB Cargo die Markteinführung des Tragwagens mit unterschiedlichen Behältern und Aufbauten in vier Branchen voran und wird bei Neu- und Ersatzanschaffungen auf das innovative Güterwagensystem setzen. Ziel ist es, passgenaue Logistiklösungen für Kunden der Transport- und Logistikbranche anzubieten. Die Markteinführung einer ersten Vorserie für verschiedene Güterarten wird durch das Bundesprogramm »Zukunft Schienengüterverkehr« des BMDV anteilig gefördert.
- Die Digitale Automatische Kupplung (DAK) ist eine der wichtigsten Innovationen für eine grüne Verkehrswende. Seit Juni 2020 läuft das vom BMDV mit 13 Mio.€ finanzierte Forschungsprojekt DAC4EU. Die Entscheidung für das Scharfenberg-Design als Standard für eine einheitliche Kupplung im Güterverkehr in Europa wurde durch das European DAC Delivery Program (EDDP) im September 2021 getroffen. Mit den aktuell laufenden prozessbezogenen Tests nimmt der DAK-Demonstrationszug in der zweiten Projektphase Fahrt auf: im Rangierbetrieb unter realen Bedingungen sowie auf verschiedenen Streckenfahrten. Durch die Einführung der DAK, verbunden mit Digitalisierung und Automatisierung der Arbeitsabläufe, werden Kapazitätssteigerungen im bestehenden Schienennetz um bis zu 15% möglich. Wichtigste Voraussetzungen dafür sind ein einheitlicher europäischer Standard, eine tragfähige Förderung und Finanzierung der Einführung der DAK sowie die intensiv geplante und langfristig vorbereitete Umrüstung der Güterwagen und Triebfahrzeuge in Europa ohne größere Auswirkungen auf Kunden.