Umweltmaßnahmen
Ausbau erneuerbarer Energien im Bahnstrommix
Der Aufbau eines durchmischten Portfolios für die sichere Energieversorgung bei wachsendem Anteil erneuerbarer Energien (EE) unter wirtschaftlich tragbaren Rahmenbedingungen ist Kernelement unserer Vergrünungsstrategie:
- DB Netze Energie hat 2021 einen weiteren 15-Jahres-Vertrag über Strombezug aus dem Offshore-WindparkNr. 47 Amrumbank-West vor Helgoland geschlossen. Ab 2025 sollen zusätzlich rund 190 GWh im Jahr bezogen werden. Jedes vierte Windrad auf der Amrumbank wird sich für den DB-Konzern drehen. Im Vergleich zum Bezug aus einem Kohlekraftwerk werden bis zu 153.000 t CO₂e p.a. eingespart. Das ist das 17.000-Fache des jährlichen Pro-Kopf-Ausstoßes an CO₂ in Deutschland.
- Mit RWE wurde ein Bezugsvertrag aus dem Wasserkraftwerkskomplex Schluchsee finalisiert. Es handelt sich um ein Pumpspeicherkraftwerk, das aufgrund des natürlichen Zulaufs auch Strom aus erneuerbaren Energien (EE-Strom) aus WasserkraftNr. 16 liefern kann. Der 10-Jahres-Vertrag umfasst eine jährliche Lieferung von 93 GWh ab 2023. Bei Verdrängung eines Kohlekraftwerks können bis zu 72.500 t CO₂e p.a. eingespart werden. Das ist das 8.000-Fache des jährlichen Pro-Kopf-Ausstoßes an CO₂ in Deutschland.
- DB Netze Energie sichert den Weiterbetrieb von zwei über 20 Jahre alten Windparks in Niedersachsen, wodurch rund 50.000 t CO₂e p.a. im Vergleich zur Stromlieferung aus Kohlekraft eingespart werden. Die beiden Windparks liefern ab 2022 jährlich rund 90 GWh Strom. Damit werden Windkraftanlagen an Land in das Ökostromportfolio von DB Netze Energie aufgenommen. Bislang gibt es kaum Erfahrungswerte über die Zuverlässigkeit von Windkraftanlagen nach 20-jährigem Betrieb. Die Vertragslaufzeiten sind kurz, damit zunächst Erfahrungen gesammelt werden können.
- Der SolarstromparkNr. 30 in Gaarz bei Plau am See ging am 31. Mai 2021 in Betrieb. DB Netze Energie bezieht jährlich rund 80 GWh Ökostrom aus der Anlage von Enerparc. Die Stromlieferung ist auf 30 Jahre angelegt. Im Vergleich zum Graustrombezug aus den 50-Hz-Märkten werden bis zu 40.000 t CO₂ p.a. bei Verdrängung eines Kohlekraftwerks bis zu 60.000 t CO₂e p.a. eingespart. Das ist das 4.500-Fache des jährlichen Pro-Kopf-Ausstoßes an CO₂ in Deutschland.
- Für zehn Jahre ab 2023 wird das Wasserkraftwerk Mågeli in Norwegen fast 190 GWh p.a Ökostrom liefern. Die Menge deckt für etwa eine Woche den Energiebedarf der täglich rund 40.000 Züge in Deutschland. Damit wurde der erste grenzüberschreitende, langlaufende Ökostrom-vertrag (Cross-Border-PPA) abgeschlossen. Partner ist das staatliche norwegische Energieunternehmen Statkraft. Im Vergleich zu Strom aus Kohle werden durch die Wasserkraft aus Norwegen bis zu 146.000 t CO₂e p.a. gespart. Das ist das 16.000-Fache des jährlichen Pro-Kopf-Ausstoßes an CO₂ in Deutschland.
Energieversorgung für alternative Antriebe
Ergänzend zur weiteren Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken realisiert DB Netze Energie Versorgungslösungen für Schienenfahrzeuge mit alternativen Antrieben. Hierbei verfolgt DB Netze Energie verschiedene Technologieansätze:
- Hinsichtlich der Energieversorgung von AkkuzügenNr. 45 wurden 2021 gemeinsam mit DB Netze Fahrweg Planungsleistungen zur Errichtung von entsprechender Nachladeinfrastruktur in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz weiter vorangebracht. Seit Frühjahr 2021 erfolgt die Planung zur Errichtung von Nachladeinfrastruktur im Niederrhein-Münsterland-Netz in Nordrhein-Westfalen.
- DB Netze Energie ist Projektpartner in einem durch das BMDV geförderten Verbundprojekt zwischen dem DB-Konzern und Siemens Mobility zur Zulassung und Erprobung des von Siemens Mobility neu entwickelten Brennstoffzellentriebzugs Mireo Plus H für den Schienenpersonennahverkehr. Bei diesem Projekt ist DB Netze Energie für die Entwicklung einer innovativen Versorgungsinfrastruktur für WasserstoffNr. 53 verantwortlich. Zudem errichtet DB Netze Energie für die erprobungsweise Versorgung von Brennstoffzellen-Straßenfahrzeugen eine Wasserstoff-Straßentankstelle in Frankfurt am Main als Pilotanlage. Die Fertigstellung dieser Anlage, bei der neben der Abgabe auch eine Vor-Ort-Erzeugung von Wasserstoff vorgesehen ist, ist für das zweite Quartal 2022 geplant. Nicht zuletzt engagiert sich DB Netze Energie in Schienenpersonennahverkehr-Ausschreibungen in verschiedenen Bundesländern mit der Planung und Realisierung von Versorgungslösungen für den dort geforderten Einsatz von Brennstoffzellentriebzügen.
- Darüber hinaus unterstützt DB Netze Energie die Erprobung und den Regelbetriebseinsatz von alternativen Kraftstoffen im DB-Konzern. Dazu zählt ein Feldversuch des advanced TrainLabNr. 159, bei dem die Versorgung mit 100% HVO-Kraftstoff (besteht vollständig aus hydrierten Pflanzenölen auf Basis von Pflanzen- und Abfallreststoffen) über einen mobilen Tankcontainer erfolgt. Die testweise Versorgung und der Betrieb des mobilen Tankcontainers wurden um ein weiteres Jahr bis mindestens Mitte 2022 verlängert.