Zusätzliche Kennzahlen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG / in Mrd. € | 2021 | 2022 | |
Umsatz bereinigt | 47,3 | >48 | |
EBIT bereinigt | – 1,6 | >0 | |
Brutto-Investitionen | 15,4 | >16 | |
Netto-Investitionen | 6,3 | >6,5 | |
Fälligkeiten | 2,2 | 2,2 | |
Anleiheemissionen (Senior) | 4,9 | <5 | |
Netto-Finanzschulden per 31.12. | 29,1 | >30 |
Die ökonomische Entwicklung des DB-Konzerns wird auch 2022 ganz wesentlich durch die Dynamik der Fortsetzung der Nachfrageerholung im Personenverkehr geprägt werden. Wir erwarten daher zwar wieder eine deutlich positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung, das Ausmaß ist aber sehr stark mit Unsicherheiten v.a. bezogen auf die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie behaftet. In der Entwicklung des Jahresergebnisses wird sich ein deutlich geringerer Sondereffekt aus coronabedingten Trassenpreisförderungen dämpfend auswirken.
Unsere Qualitäts- und Investitionsoffensive für den Systemverbund Bahn wollen wir mit hohen Investitionen weiter fortführen. Wir wollen damit unsere Qualität und die Kundenzufriedenheit verbessern, die Digitalisierung (inkl. Verbesserung der IT-Sicherheit) vorantreiben und unsere Leistungsfähigkeit steigern. Die Investitionen werden 2022 voraussichtlich oberhalb des Niveaus von 2021 liegen. Hier machen sich v.a. höhere Fahrzeuginvestitionen bei DB Fernverkehr und DB Regio sowie höhere Investitionen in die Schieneninfrastruktur im Rahmen der LuFV III bemerkbar.
Ein effizientes Liquiditätsmanagement hat auch 2022 eine hohe Priorität für uns. Wir konzentrieren uns darauf, den Mittelfluss aus der betrieblichen Tätigkeit kontinuierlich zu prognostizieren, da dieser die Hauptquelle für liquide Mittel darstellt. Die Liquiditätsprognose erfolgt monatsweise rollierend anhand eines Liquiditätsplans für zwölf Monate. 2022 haben wir fällig werdende Finanzverbindlichkeiten (ohne Commercial Paper und kurzfristige Bankverbindlichkeiten) in vergleichbarer Höhe zu 2021 zu tilgen. Der Finanzmittelbedarf daraus wird durch die Emission von öffentlichen und nicht öffentlichen Anleihen gedeckt. Emissionsbegleitend sind Roadshows in Europa und Asien geplant.
Für unsere Kapitalmarktaktivitäten verfügen wir unverändert über einen angemessenen Finanzierungsspielraum aus unseren Debt-Issuance-Programmen sowie unserem Commercial-Paper-Programm. Die garantierten Kreditfazilitäten dienen als Rückfallebene im Fall einer Störung des Kapitalmarktzugangs. Zu Jahresbeginn 2022 haben wir über DB Finance drei Senioranleihen emittiert. Die kurz- und mittelfristige Liquiditätsversorgung ist auch 2022 sichergestellt.
Die Brutto-Investitionen werden auch 2022 zum überwiegenden Teil durch Investitionszuschüsse abgedeckt. Zudem ist eine weitere Eigenkapitalmaßnahme des Bundes im Rahmen des Klimaschutzprogramms vorgesehen. Die vom DB-Konzern zu finanzierenden Netto-Investitionen werden voraussichtlich auch 2022 nicht vollständig aus der Innenfinanzierung abgedeckt werden können.
Es ist unverändert geplant, DB Arriva mittelfristig zu desinvestieren. Wir gehen davon aus, dass dies nach 2022 erfolgt.
Die Netto-Finanzschulden dürften per 31. Dezember 2022 unter Berücksichtigung der noch höheren Netto-Investitionen und der noch anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie wieder ansteigen. Positiv wird sich dabei gegenläufig auswirken, dass die DB AG auch 2022 keine Dividendenzahlung an den Bund leisten wird.
Unsere M&A-Aktivitäten werden wir auch 2022 selektiv und fokussiert fortführen.