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Ergebnisentwicklung
Die wirtschaftliche Entwicklung war geprägt durch die Erholung im Personenverkehr und die starke Entwicklung unserer Transport- und Logistikaktivitäten. Die operativen Ergebnisgrößen entwickelten sich wieder spürbar besser. Im Personen- und Schienengüterverkehr blieb die Situation aber angespannt:
- Im Systemverbund Bahn überstiegen Ertragszuwächse v. a. infolge der Nachfrageerholung im Personenverkehr sowie höherer Bestellerentgelte und neuer Verkehre bei DB Regio zusätzliche Belastungen aus höheren Auf-wendungen insbesondere für Material (u. a. preisbedingt gestiegene Energiekosten sowie Maßnahmen zur Qualitätssicherung) und Personal (Kapazitätsausbau und Tarifsteigerungen).
- Die operative Ergebnisentwicklung bei DB Schenker war erneut außergewöhnlich stark, v. a. getrieben durch die Entwicklung in der Luft- und der Seefracht.
- Auch bei DB Arriva war eine deutliche Erholung der operativen Ergebnisgrößen zu verzeichnen.
Weitere Informationen im Abschnitt Entwicklung der Geschäftsfelder.
- In der bereinigten Ergebnisdarstellung werden Sondersachverhalte eliminiert – die Überleitung auf die bereinigte Ergebnisdarstellung erfolgt in zwei Schritten: Erst werden standardmäßige Umgliederungen vorgenommen und dann einzelfallbezogene Sondereffekte bereinigt.
- Die Umgliederungen umfassen im Wesentlichen zwei Sachverhalte:
- Aus dem Zinsergebnis werden die Bestandteile umgegliedert, die nicht mit den Netto-Finanzschulden oder Pensionsrückstellungen zusammenhängen: vorwiegend Auf- und Abzinsungseffekte von langfristigen Rückstellungen (ohne Pensionsverpflichtungen) und langfristigen Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden). Der nicht operative Charakter dieser Bestandteile zeigt sich auch daran, dass der Einfluss auf das Zinsergebnis sehr stark vom jeweiligen Zinssatz am Abschlussstichtag abhängt.
- Die zweite wesentliche Umgliederung betrifft Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, die im Zuge der Kaufpreisallokation von Akquisitionen (Purchase Price Allocation; PPA) bei der Bewertung langfristiger Kundenverträge aktiviert wurden. V. a. im Personenverkehr sind die bestehenden Verkehrsverträge ein wesentlicher Bestandteil der Kaufpreisbewertung. Um eine operative Beurteilung sicherzustellen und eine Ungleichbehandlung gegenüber anderen Verkehrsverträgen zu verhindern, werden diese Abschreibungsbestandteile aus dem operativen Ergebnis eliminiert. Der umgegliederte Betrag resultiert im Wesentlichen aus Akquisitionen im Geschäftsfeld DB Arriva.
- Bei der Bereinigung von Sondereffekten handelt es sich grundsätzlich um Sachverhalte, die dem Grunde und/oder der Höhe nach als außerordentlich gelten und die die operative Entwicklung im Zeitablauf wesentlich verändern würden. Unabhängig von der Höhe werden Buchgewinne und -verluste aus Transaktionen mit Beteiligungen/Finanzanlagen bereinigt. Einzelsachverhalte werden bereinigt, sofern sie außerordentlichen Charakter haben, buchhalterisch genau abgegrenzt und bewertet werden können und ihrer Höhe nach wesentlich sind.
Entwicklung im Berichtsjahr
Die Ertragsentwicklung war insgesamt sehr positiv:
- Der Umsatz legte deutlich zu.
- Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen ebenfalls. Hier wirkten u. a. höhere Erträge aus der Veräußerung von Immobilien bei DB Netze Fahrweg sowie Veränderungen von Rückstellungen. Die Zuschüsse lagen in etwa auf Vorjahresniveau: Rückläufige Effekte v. a. bei DB Netze Personenbahnhöfe (im Vorjahr: Förderprogramm des Bundes für die Renovierung von Stationen) sowie DB Arriva (v. a. bei UK Bus und in den Niederlanden) wurden durch höhere Zuschüsse bei DB Fernverkehr (teilweise Einbeziehung der coronabedingten Trassenpreisförderung) nahezu vollständig kompensiert. Bei DB Regio überstieg zudem ein Rückgang u. a. von Corona-Unterstützungsleistungen positive Effekte v. a. aus Kompensationszahlungen für das 9-Euro-Ticket.
Auch der Aufwand erhöhte sich v. a. infolge der Geschäftsentwicklung bei DB Schenker sowie gestiegener Energiekosten und höherer Personalaufwendungen im Systemverbund Bahn deutlich, aber im Verhältnis zu den Erträgen insgesamt unterproportional:
- Der Materialaufwand erhöhte sich spürbar, primär getrieben durch höhere Frachtraten bei DB Schenker. Im Systemverbund Bahn wirkten v. a. preis- und leistungsbedingt höhere Aufwendungen für Energie und für Instandhaltung. Bei DB Arriva wirkten höhere Aufwendungen v. a. für Energie belastend.
- Der Personalaufwand stieg ebenfalls an. Im Systemverbund Bahn wirkte sich neben Tarifeffekten auch die höhere Mitarbeitendenzahl aus. Zusätzliche Effekte resultierten bei DB Schenker aus der positiven Entwicklung der Geschäftstätigkeit. Bei DB Arriva wurden aufwandsmindernde Effekte u. a. aus der Veräußerung von Aktivitäten teilweise durch Maßnahmen zur Begrenzung der Auswirkungen des Fahrer:innenmangels kompensiert.
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen u. a. infolge eines höheren Bedarfs an IT-Dienstleistungen. Zudem wirkten u. a. eine wieder steigende Reisetätigkeit sowie höhere Mietaufwendungen insbesondere für Güterwagen und im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Verkehren aufwandserhöhend.
- Die Abschreibungen stiegen investitionsbedingt leicht.
Das bereinigte EBIT und das bereinigte EBITDA verbesserten sich entsprechend spürbar. Das bereinigte EBIT war wieder positiv.
- Der leicht schwächere operative Zinssaldo resultierte aus der Entwicklung des Zinsniveaus. V. a. wurden höhere Aufwendungen im Zusammenhang mit Pensionen durch höhere Zinserträge größtenteils kompensiert.
Auch das operative Ergebnis nach Zinsen verbesserte sich spürbar und war wieder positiv.
- Das Beteiligungsergebnis blieb auf einem sehr niedrigen Niveau, die Veränderung war maßgeblich getrieben durch geringere Verluste der GHT Mobility GmbH sowie Ergebnisverbesserungen bei Aquabus BV.
- Der deutliche Anstieg des übrigen Finanzergebnisses ergab sich im Wesentlichen aus positiven Effekten aus der Auf- und Abzinsung von Rückstellungen. Gegenläufig wirkten Effekte aus abgeschlossenen Sicherungsgeschäften, die im Saldo einen Aufwand ergaben (im Vorjahr: Ertrag) sowie negative Währungskurseffekte.
- Das außerordentliche Ergebnis war deutlich rückläufig und wurde maßgeblich durch die deutliche Reduzierung der umgesetzten coronabedingten Trassenpreisförderung (Integrierter Bericht 2021) getrieben. Die außerordentlichen Effekte resultierten 2022 darüber hinaus v. a. aus Restrukturierungsmaßnahmen, der Neubewertung von Rückstellungen sowie Transaktionen mit Beteiligungen.
Außerordentliches Ergebnis / in Mio. € | 2022 | davon | 2021 | davon |
DB Fernverkehr | 337 | 337 | 1.826 | 1.826 |
DB Regio | 0 | 0 | 2 | 2 |
DB Cargo | –20 | –20 | 237 | 237 |
DB Netze Fahrweg | –9 | –2 | –243 | –201 |
DB Netze Personenbahnhöfe | – | – | – | – |
DB Netze Energie | – | – | –19 | –19 |
Sonstige/Konsolidierung Systemverbund Bahn | –90 | –90 | –639 | –639 |
Systemverbund Bahn | 218 | 225 | 1.164 | 1.206 |
DB Arriva | –177 | –177 | 1 | 1 |
DB Schenker | –6 | –6 | 75 | 75 |
Konsolidierung Übrige | 1 | 1 | 11 | 11 |
DB-Konzern | 36 | 43 | 1.251 | 1.293 |
davon Trassenpreiserstattungen | 316 | 316 | 2.098 | 2.098 |
davon Abschreibungen auf zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | –198 | –198 | – | – |
davon Restrukturierungsmaßnahmen | –89 | –89 | –133 | –133 |
davon Rückstellungszuführung ökologische Altlasten | – | – | –515 | –515 |
Auch das Ergebnis vor Ertragsteuern war wieder positiv. Die Entwicklung der Ertragsteuerposition belastete die Entwicklung jedoch sehr deutlich:
- Die tatsächlichen Ertragsteuern stiegen aufgrund höherer Ergebnisse bei einigen ausländischen Konzerngesellschaften (v. a. bei DB Schenker).
- Der hohe latente Steueraufwand (im Vorjahr: latenter Steuerertrag) resultierte aus veränderten Einschätzungen hinsichtlich der zukünftigen Nutzung von Verlustvorträgen (u. a. wegen erwarteter hoher Ergebnisbelastungen) bei der DB AG. Die Berücksichtigung eines kürzeren Planungshorizonts wirkte zusätzlich aufwandssteigernd.
Das Jahresergebnis (Ergebnis nach Ertragsteuern) erholte sich spürbar, blieb aber negativ.