Beurteilung der Risikosituation in 2024
Die Einschätzung der Risikosituation erfolgt auf Basis unseres RMS. Sehr wahrscheinliche Chancen und Risiken (Eintrittswahrscheinlichkeit > 70%) sind bereits in der Prognose der EBIT-Entwicklung im Geschäftsjahr 2024 verarbeitet worden. Das System ist entlang der Anforderungen des KonTraG ausgerichtet und wird kontinuierlich weiterentwickelt.
- Für die Prognose der EBIT-Entwicklung im Geschäftsjahr 2024 bestanden per 31. Dezember 2023 unter Berücksichtigung von Gegensteuerungsmaßnahmen Risiken i. H. v. 1,4 Mrd. € (davon sehr wahrscheinlich: 0,0 Mrd. €). Je nach Verlauf und Abschluss der laufenden Tarifverhandlungen mit der GDL können diese zu erheblichen zusätzlichen Belastungen führen.
- In der Risikobewertung sind keine Risiken aus den Tarifverhandlungen in 2024 enthalten.
- Die Risikoschwerpunkte (wahrscheinliche Risiken) liegen v. a. in den Kategorien »Produktion und Technik« und »Konjunktur, Markt und Wettbewerb«. Diese Risiken resultieren v. a. aus der Infrastrukturfinanzierung, der Marktentwicklung in der Logistik (insbesondere der Entwicklung der Frachtraten) und im Schienengüterverkehr sowie Kostensteigerungen bei Großprojekten. Darüber hinaus resultieren weitere Risiken aus der Nachfrageentwicklung im Personenverkehr und aus möglichen Entwicklungen im Zusammenhang mit ETCS-Projekten, Transformationsprojekten sowie der Entwicklung der betrieblichen Qualität.
- Chancen über die EBIT-Prognose hinaus bestehen i. H. v. 0,2 Mrd. € (davon sehr wahrscheinlich: 0,0 Mrd. €). Diese Chancen bestehen v. a. in der Kategorie »Produktion und Technik«.
Die in 2024 geplante Eigenkapitalerhöhung des Bundes steht in Abhängigkeit von Einnahmen aus Veräußerungen von Beteiligungen des Bundes, soll aber spätestens zum 15. Juli 2024, unter der Voraussetzung, dass mindestens 2 Mrd. € an Beteiligungserlösen erzielt wurden, erfolgen. Für die Umsetzung der Finanzierungsmaßnahmen in 2024 sind zudem eine Novelle des BSWAG und ein Nachtrag zur LuFV erforderlich. Risiken bestehen auch durch geringere Aufwandsfinanzierungen für die Infrastruktur seitens des Bundes, z. B., wenn geplante Aufwandsthemen als nicht zuschussfähig angesehen werden.
Ein wichtiger Indikator für die Gesamtrisikoeinschätzung ist auch eine Bewertung durch Dritte. Neben der internen Risikobewertung werden die Bonität und das aggregierte Ausfallrisiko des DB-Konzerns durch Kreditrating-Agenturen eingeschätzt. Deren externe Bewertungen zur Gesamtrisikoposition des DB-Konzerns werden in den guten Kreditrating-Einstufungen reflektiert. Im Bereich Nachhaltigkeit werden mögliche Risiken von ESG-Rating-Agenturen extern eingeschätzt und bewertet.
Organisatorisch haben wir Voraussetzungen geschaffen, um mögliche Risiken frühzeitig erkennen zu können. Unser kontinuierliches Risikomanagement und die aktive Steuerung der wesentlichen Risikokategorien tragen zur Risikobegrenzung bei. Wesentliche strategische Chancen und Risiken wurden auf Geschäftsfeldebene identifiziert und im weiteren Verlauf des Strategieprozesses und zur Operationalisierung mit Maßnahmen hinterlegt. Als Ergebnis unserer Analysen von Chancen und Risiken, Gegenmaßnahmen, Absicherungen und Vorsorgen sowie nach Einschätzung des Vorstands sind auf Basis der gegenwärtigen Risikobewertung und unserer Mittelfristplanung keine Risiken vorhanden, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des DB-Konzerns bestandsgefährdend beeinträchtigen könnten.