Entwicklung der Geschäftsfelder

Entwicklungen auf den relevanten Märkten

Deutscher Personenverkehrsmarkt

Im Personenverkehr ist es unser Ziel, unsere starke Marktstellung in Deutschland im Schienen- und im Busverkehrsmarkt langfristig zu erhalten.

Personenverkehrsmarkt in Deutschland / in % auf Basis der Verkehrsleistung

Wachstumsrate

Marktanteil

2023

2022

2023

2022

Motorisierter Individualverkehr

+1,8

+3,2

83,9

84,6

Schienenpersonenverkehr

+7,6

+65,3

9,8

9,3

DB-Konzern

+8,5

+65,5

7,9

7,5

Konzernexterne Bahnen

+4,1

+64,6

1,9

1,9

Öffentlicher Straßenpersonen­verkehr

+6,4

+30,2

5,9

5,7

DB-Konzern

+19,1

+11,9

0,6

0,5

Luftverkehr (innerdeutsch)

+21,1

+93,2

0,5

0,4

Gesamtmarkt

+2,7

+8,5

Die Daten für 2022 und 2023 entsprechen den per Februar 2024 verfügbaren Erkenntnissen und Einschätzungen.

2023 konnte die Verkehrsleistung des deutschen Personenverkehrs erneut deutlich zulegen, war allerdings weiterhin von dem veränderten Mobilitätsverhalten im Zuge der Co­­rona-Pandemie geprägt. Insgesamt blieb die Verkehrs­nachfrage noch unter dem Vor-Corona-Niveau. Verkehrspolitische Maßnahmen wie das Deutschland-Ticket förderten zusätzlich den Personenverkehr. Der deutsche Personenverkehrsmarkt verzeichnet insgesamt ein Wachstum, wobei das Ausmaß und die Dynamik der Entwicklung in den einzelnen Marktsegmenten variierten:

  • Der motorisierte Individualverkehr (MIV) setzte 2023 seinen Erholungskurs fort. Wie schon im Vorjahr stieg die Verkehrsleistung 2023 leicht an. Er profitierte da­bei von einer gesteigerten Mobilitätsnachfrage im Ver­­gleich zu den Vorjahren, die stärker durch die Folgen der Corona-Pandemie beeinflusst waren.
  • Der innerdeutsche Luftverkehr verzeichnete 2023 ebenfalls einen Anstieg der Nachfrage. Insbesondere die reise­starken Sommermonate führten zu einem deutlichen Ver­­kehrsleistungsanstieg. Trotz der starken Er­­­­holung bleibt der Marktanteil weiterhin auf sehr niedrigem Niveau.
  • Der Schienenpersonenverkehr (SPV) verzeichnete 2023 einen erneuten Verkehrsleistungszuwachs.
    • Der Schienenpersonennahverkehr profitierte insbesondere ab Mai 2023 von der Einführung des Deutschland-Tickets.
    • Die Nachfrage im Schienenpersonenfernverkehr war geprägt durch zurückkehrende Privat- und Geschäftsreisende. Die Verkehrsleistung im Schienenpersonenfernverkehrsmarkt lag insbesondere im ersten Quartal 2023 deutlich über dem entsprechenden Vorjahresquartal. In den Folgequartalen legte die Verkehrsleistung weiter zu und übertraf im Gesamtjahr 2023 sogar das Vor-Corona-Niveau. Ursächlich hierfür waren Nachholeffekte im Privatreise­segment sowie Angebotsausweitungen des DB-Konzerns sowie bei FlixTrain und anderen konzernexternen Bahnen.
  • Der öffentliche Straßenpersonenverkehr (ÖSPV) konnte 2023 ebenfalls zulegen. Das Deutschland-Ticket ließ die Verkehrsleistung im Jahresverlauf ansteigen, dennoch litt der öffentliche Straßenpersonenverkehr weiterhin unter geringeren Pendlerfahrten. Die Zunahme im Teilsegment des Busliniennahverkehrs überstieg die Wachstumsrate des ÖSPV deutlich und fiel bei konzerninternen und -externen Anbietern ähnlich aus.
    • Der Buslinienfernverkehr konnte seine Verkehrsleistung 2023 ebenfalls erhöhen. Ursächlich hierfür war das insbesondere zu Jahresbeginn 2022 corona-bedingt noch stark eingeschränkte Angebot.

Deutscher Güterverkehrsmarkt

Güterverkehrsmarkt in Deutschland / in % auf Basis der Verkehrsleistung

Wachstumsrate

Marktanteil

2023

2022

2023

2022

Schienengüterverkehr

–5,9

+2,8

19,1

19,2

DB-Konzern

–12,2

–1,1

7,3

7,9

Konzernexterne Bahnen

–1,5

+5,8

11,7

11,3

Straßengüterverkehr

–4,5

–0,5

72,2

71,9

Binnenschiff

–7,0

–8,4

6,2

6,3

Rohrfernleitungen

–4,0

+12,6

2,5

2,5

Gesamtmarkt

–4,9

–0,1

Die Daten entsprechen den per Februar 2024 verfügbaren Erkenntnissen und Einschätzungen. Verkehrsleistung Schienengüterverkehr gem. Destatis-Definition als Verkehre mit Hauptfrachtführerschaft.

Die deutsche Güterverkehrsleistung bewegte sich im Jahresverlauf 2023 kontinuierlich unter dem Vorjahrsniveau. Die gestiegenen Faktorkosten belasteten die Kostenseite von Transporteuren und zwangen sie zu deutlichen Preissteigerungen. Insbesondere kleinere Transportunternehmen waren hierdurch existenziell gefährdet. Die hohe Inflation sorgte für eine schlechte Konsumstimmung. Dies zeigte sich v. a. in rückläufigen Mengen im Kombinierten Verkehr. Neben dem hohen Preisniveau sorgte die Anhebung der Zinsen für einen Nachfrageeinbruch in der Baubranche. Die Industriekon­junktur zeigte sich ebenfalls schwach. Die Chemiebranche drosselte aufgrund von Absatzschwierigkeiten die Produk­tion, und auch der Rückgang der Stahlproduktion samt den Erzeugnissen entlang der Wertschöpfungskette reduzierte die Transportnachfrage. Die aufgrund der Corona-Krise be­ste­henden Lieferprobleme in den Vorjahren lösten sich im Jahresverlauf weitgehend auf, Unternehmen setzen bei der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten zunehmend auf Lieferantendiversifikation.

Neben den konjunkturbedingten Herausforderungen blieb der Personalmangel in der Transportbranche akut. Die Güterverkehrsleistung in Deutschland bewegte sich 2023 deutlich unter dem Vorjahr.

Schienengüterverkehr

Auch der Schienengüterverkehr bewegte sich im Jahresverlauf 2023 durchweg unter dem Vorjahresniveau, wobei die stärksten Rückgänge im dritten Quartal zu verzeichnen waren. Hohe Verluste zeigten sich bei den Transporten der Montanbranche wie Erze, Koks, Rohstahl, Metallerzeugnisse sowie Schrott. Die in den Vorjahren so starken Kohletransporte verloren deutlich. Auch die Chemietransporte verzeichneten aufgrund der schwachen Absätze insbesondere der Basischemie am Weltmarkt erhebliche Rückgänge. Die in den Vorjahren so starken Kohletransporte verloren aufgrund veränderter Rahmenbedingungen bei der Energieversorgung deut­­­­lich. Eine positive Transportentwicklung verzeichnete die Automobilbranche, die sich nach den Materialengpässen in den Vorjahren noch im Aufholmodus befindet. Mineralöltransporte nahmen ebenfalls deutlich zu.

Der Marktanteil des Schienengüterverkehrs ging leicht zurück. Die konzerninternen Bahnen entwickelten sich unterdurchschnittlich, wohingegen konzernexterne Bahnen nur leichte Rückgänge zu verzeichnen hatten.

Straßengüterverkehr

Der Straßengüterverkehr bewegte sich analog der Schiene seit Jahresbeginn unter dem Vorjahresniveau. Neben der nega­tiven Entwicklung der Industriebranchen sorgten insbesondere die geringe Nachfrage nach Konsumgütern sowie die schwache Baukonjunktur aufgrund der hohen Zinsen und der damit verbundenen geringen Auftragseingänge für deutliche Rückgänge. Anders als bei der Schiene bewegten sich die Preissteigerungen 2023 beim Lkw auf einem normalen Niveau, da die Transporteure bereits im Vorjahr kräftige Anhebungen durchgesetzt hatten. Insgesamt verlor der Straßengüterverkehr prozentual ähnlich stark wie die Schiene. Die in Deutschland zugelassenen Lkw verloren dabei deutlicher als die im Ausland zugelassenen Lkw.

Der Marktanteil des Straßengüterverkehrs hat sich aufgrund der noch stärkeren Verluste der anderen Verkehrsträger leicht erhöht.

Binnenschiff

Nach deutlichen Leistungsrückgängen im Vorjahr konnte die Binnenschifffahrt 2023 nicht von den positiven Basiseffekten des extremen Niedrigwassers im Vorjahr profitieren und verlor im Gegenteil sogar weiter Menge. Die Haupt­treiber für die Rückgänge waren der Mengenverlust der Kohletransporte um mehr als ein Drittel sowie rückläufige Getreide- und Stahltransporte. Positiv entwickelten sich entgegen der Marktsituation die Bau- bzw. Konsumbranche sowie die Steine- und Erdentransporte und die für das Gesamtvolumen der Binnenschifffahrt weniger relevanten Containertransporte. Mit dem Markttrend entwickelten sich die Mineralöltransporte positiv. Durch die insgesamt we­niger starken Rückgänge im intermodalen Vergleich aufgrund des bereits sehr niedrigen Volumens hat die Binnenschifffahrt 2023 leichte Marktanteilsgewinne zu verzeichnen.

Europäischer Schienengüterverkehrsmarkt

Die Verkehrsleistung im europäischen Schienengüterverkehr (EU 27, Schweiz, Norwegen und Vereinigtes Königreich) ist 2023 deutlich zurückgegangen. Der europäische Schienengüterverkehrsmarkt wurde durch das schwache konjunkturelle Marktumfeld, verbunden mit hoher Inflation und hohen Kosten, v. a. bei den Bahnstrompreisen, auch 2023 stark belastet. In der Folge gab es v. a. bei energieintensiven Branchen wie Chemie und Stahl einen deutlichen Rückgang der Transportnachfrage. Der schwache europäische Außenhandel führte zu deutlichen Rückgän­gen der Containermengen in den Nordseehäfen Antwerpen, Rotterdam und Hamburg, sodass der Kombinierte Verkehr in der Folge prozentual zweistellig zurückging. DB Cargo konnte sich diesem negativen Marktumfeld nicht entziehen. Die Verkehrsleistung ging entsprechend dem Markttrend ebenfalls deutlich zurück.

Internationale Güterverkehrs- und Logistikmärkte / in %

Wachstumsrate

2023

2022

Europäischer Schienengüterverkehr (Basis tkm)

–6,9

–0,1

Die Daten entsprechen den per Februar 2024 verfügbaren Erkenntnissen und Einschätzungen.

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