Der DB-Konzern

Nachhaltigkeitsmanagement

Das Thema Nachhaltigkeit mit seinen Ausprägungen in den Dimensionen Umwelt, Soziales und Governance hat einen hohen Stellenwert im DB-Konzern. Insbesondere die Bedeutung von Klimaschutz, aber auch von sozialen Themen wie Mitar­beitendenzufriedenheit oder Anteil von Frauen in Führung, spiegelt sich auch in der Verankerung in der Strategie Starke Schiene­ wider. Die Verantwortung für das Thema Nach­haltig­­keit – und somit auch für klimabedingte Chancen und Risiken – obliegt dem Chief Sustainability Officer (CSO). Das Amt wird vom Vorsitzenden des Vorstands (CEO) der DB AG ausgeübt. Die Perspektive des CSO ist damit bei allen wichtigen Konzernentscheidungen in einer sehr zentralen Rolle eingebunden. Auch im Hinblick auf klimarelevante Ent­­scheidungen war der CEO in seiner Doppelfunktion maßgeblich an der Entwicklung der Strategie Starke Schiene beteiligt. Der CEO ist ebenfalls für Compliance-Themen verantwortlich. Die Verantwortung für Mitarbeitenden-Themen liegt beim Vorstandsmitglied für Personal und Recht und für Arbeitssicherheits-Themen beim Vorstandsmitglied für Digita­li­sie­­rung und Technik. 2023 hat der Vorstand z. B. die Hinterlegung des Klimaschutzziels mit Treibhausgasminderungspfaden beschlossen.

Die übergreifende Koordination konzernweiter Nachhaltigkeitsthemen obliegt der zentralen Organisationseinheit Nachhaltigkeit und Umwelt. Die Leitung Nachhaltigkeit und Umwelt ist die höchste Funktion mit Zuständigkeit für nachhaltigkeitsrelevante Themen unterhalb des Vorstands und berichtet direkt an den CEO. Die inhaltliche Verantwortung für fachspezifische Nachhaltigkeitsthemen obliegt den jeweiligen Fachabteilungen. Wesentliches Ziel ist es, die grüne Transformation und die soziale Verantwortung des DB-Konzerns voranzutreiben und in diesem Rahmen sukzessive alle Produkte, Dienstleistungen und Betriebsabläufe nach­­haltiger zu gestalten. Zu den spezifischen Aufgaben ge­hören u. a. die Definition der integrierten Nachhaltigkeitsstrategie, der damit verbundenen konzernweiten Ziele und Kennzahlen, deren Planung und Monitoring sowie die Planung, Steuerung und Durchführung von konzernweiten Transformationsprojekten. Daraus werden Handlungsempfehlungen bzw. -vorgaben für den DB-Konzern inkl. der Geschäftsfelder und Serviceeinheiten abgeleitet. Diese tragen die Umsetzungsverantwortung für die Ziele, Strategien und Maßnahmen.

Die inhaltliche Verantwortung für weitere Nachhaltigkeits­themen obliegt den jeweiligen Vorstandsressorts bzw. den Geschäftsfeldern.

Die Compliance-Tätigkeit in der Konzernleitung fo­kus­­siert sich insbesondere auf ihre zentrale Governance-­Tätigkeit. In den Geschäftsfeldern und Serviceeinheiten wird die ope­ra­tive Verantwortung wahrgenommen.

Mitarbeitenden-Themen werden in der Konzernleitung von den HR-Gruppenfunktionen unterstützt. Die konzernweite Umsetzung erfolgt in Abstimmung mit den Geschäftsfeldern. Aspekte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sind nicht zentral auf­gesetzt, sondern in die Geschäftstätigkeit integriert und innerhalb der Manage­mentsysteme der DB-Gesellschaften berück­sich­­tigt.

Übergreifend nutzen wir verschiede­ne Um­feldbeo­bach­tungs­­tools, mit denen wir Entwicklungen im Nachhaltig­keits­­bereich, insbesondere laufende Umwelt­gesetz­ge­bungs­ver­fahren, kontinuierlich analysieren. Unser Nachhaltigkeitsradar ist ein Kernprozess der Stra­te­­­­­gie­defi­­nition. Daneben veröffentlichen wir einen regelmäßigen Newsletter, der die aktuellen technischen und regulatorischen Entwicklungen zusammenfasst. Die Nutzung der Umfeldbeobachtungstools, die Teilnahme an ESG-Ratings und -Rankings sowie unsere Mitarbeit in na­tionalen und internationalen (Nach­haltigkeits-) Netz­­­werken gewähr­leisten, dass Trends und Treiber so­wie Chancen und Risiken im Bereich Nachhaltigkeit und Umwelt, inkl. Klimaschutz und Klimaresilienzmanagement, für den DB-Konzern beobachtet sowie strategisch und fachlich bewertet werden. Somit ist der konzernweite Zugang zu Fachwissen für Nach­hal­tigkeits- und Umwelt- einschließlich Klimaschutzthemen sichergestellt.

Die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt haben hohe Priorität im Rahmen der Strategie Starke Schiene. Der Aufsichtsrat wird quartalsweise im sog. AR-Lagebericht über den aktu­ellen Status der Nachhaltigkeitsleistungen informiert. Der Vorstand wird monatlich informiert. Der Leistungsstand ­bei der Treib­hausgasreduzierung, beim Lärmschutz und beim Ressourcenschutz wird im Rahmen von unterjährig regelmäßig stattfindenden Performance Review Meetings überprüft, an denen Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsfeldleitungen teilnehmen. Der CEO wird zu nachhaltigkeitsrelevanten Themen durch regelmäßige Briefings und monatliche Jours fixes mit der Leitung des Bereichs Nachhaltigkeit und Umwelt informiert.

Über die Compliance-Risiken wird der Vorstand unter­jährig regelmäßig durch den Chief Compliance Officer (CCO) über den Ausbau des Compliance-Programms sowie wesentliche Compliance-Fälle informiert. Zudem erhält der Vorstand einen kompakten Jahresbericht Compliance. Differenziert werden die Risikolagen der Geschäftsfelder, Serviceeinheiten und Konzernleitungsfunktionen beschrieben sowie vorhandene risikoreduzierende Faktoren und Gegensteuerungsmaßnahmen aufgezeigt. Der CCO berichtet zudem mindestens einmal pro Quartal in dem vom Aufsichtsrat gebildeten Prüfungs- und Compliance-Ausschuss zu Compliance-Themen, einschließlich konzernerheblicher sowie kritischer Themen.

Nachhaltigkeit in der Vergütung

Die Ausgestaltung der variablen Vergütung von Vorstandsmitgliedern, leitenden Angestellten sowie von weiteren Mit­arbei­ten­dengrup­­pen im DB-Konzern ist ganz wesentlich an Nachhaltigkeitszielen mit dem Ziel einer nachhaltigen Verkehrswende und daraus resultierend einer spürbaren CO₂e-Reduzierung des DB-Konzerns und im Verkehrssektor in Deutschland im Einklang mit den verkehrspolitischen Zielen der Bundesregierung ausgerichtet:

LTI-Zusammensetzung
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  • In der langfristigen variablen Vergütung (Long-term ­In­centive; LTI) der Vorstandsmitglieder und leitenden Angestellten mit einer LTI-Zusage sind ein Ziel für den Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien im Bahnstrommix (ab 2024 zur Reduzierung der absoluten Treibhausgasemissionen im Systemverbund Bahn) und Mengenziele für eine nachhaltige Verkehrsverlagerung auf die Schiene als maßgebliche Faktoren enthalten. Die Erreichung dieser Ziele ist der wesentliche Hebel sowohl für eine Reduzierung der CO₂e-Emissionen des DB-Konzerns als auch für eine CO₂e-Reduzierung im Verkehrssektor in Deutschland insgesamt.
STI-Zusammensetzung
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  • Darüber hinaus enthält auch die kurzfristige variable Vergütung (Short-term Incentive; STI) der Vorstandsmit­glieder, leitenden Angestellten und weiteren Mitarbeitendengruppen an den strategischen Starke-Schiene-Zielen ausgerichtete Kennzahlen für eine nachhaltige Verkehrsverlagerung (Kundenzufriedenheit und Pünktlichkeit) sowie für Mitarbeitendenzufriedenheit und den Ausbau des Anteils von Frauen in Führung als maßgebliche Komponenten. Zudem wird die persönliche Leistung, bzw. für die variable Vergütung (Jahresabschlussleis­tung) der Tarif-Arbeitnehmenden die Reduzierung der CO₂e-Emis­­sionen der Eisenbahn in Deutschland, als weite­re Komponente mitberücksichtigt.

Details zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sind im Vergütungsbericht dargelegt.

Soziale Verantwortung

Mit weltweit über 292.000 Mitarbeitenden (ohne DB Arriva), rund 1,8 Milliarden Reisenden pro Jahr und zahlreichen Partnern nimmt der DB-Konzern einen zentralen Platz in der Gesell­­schaft ein. Neben ökologischen und ökonomischen Aspekten ist somit auch das Engagement für soziale Themen integraler Bestandteil unseres ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes.

Unsere soziale Verantwortung drückt sich in vier Haltungen aus, die unser tägliches Handeln leiten und als Grundlage für vielfältige Aktivitäten auf allen Ebenen des DB-Konzerns dienen:

  • Förderung eines guten Miteinanders: Als einer der größten Konzerne in Deutschland tragen wir Verantwortung für zahlreiche Menschen. Wir streben danach, uns stets fair und verantwortungsbewusst gegenüber unseren Mit­men­­schen zu verhalten. Als Arbeitgeber legen wir besonders Wert auf gute Arbeitsbedingungen, lebensbegleitendes Lernen und ein effektives Gesundheitsmanagement. Auch die Gewährleistung von Sicherheit und Unver­sehrtheit unserer Mitarbeitenden und Kund:innen sind ein wichtiges Schwerpunktthema. Weitere wichtige Themen, über die wir uns für ein verantwortungsbewusstes, faires Miteinander mit Dritten engagieren, sind u. a. Compliance, Datenschutz und nachhaltige Lieferketten.
  • Wahrnehmung gesellschaftlichen Engagements: Als wichtiger Akteur in der Gesellschaft engagieren wir uns über unsere Geschäftstätigkeit hinaus für das Gemeinwesen. Von zentraler Bedeutung ist hierbei die unabhängige Deutsche Bahn Stiftung. Darüber hinaus engagiert sich auch der DB-Konzern in vielfältiger Weise für gesellschaftliche Anliegen, z. B. in Form von humanitärer Sofort­hilfe in Krisensituationen.
  • Stärkung von Vielfalt: Die Wertschätzung gesellschaftlicher Vielfalt ist zentraler Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Chancengerechtigkeit und Inklusion sind somit unser Anspruch und wesentliche Säulen unserer Personalpolitik. Die Wertschätzung gesellschaftlicher Vielfalt gilt für uns jedoch nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch mit Blick auf unsere Kund:innen. Unser Engagement für Barrierefreiheit in Zügen und Bahnhöfen unterstreicht diese Grundhaltung.
  • Verantwortung für unsere Geschichte: Als DB-Kon­zern sind wir untrennbar mit der knapp 200-jährigen Geschichte der Eisenbahn in Deutschland verbunden. Dazu gehört ein reiches kulturelles Erbe, allerdings auch die Geschichte der Deutschen Reichsbahn zu Zeiten des Natio­nalsozialismus.

Weitere Informationen zur sozialen Verantwortung finden Sie auf unserer Internetseite.

ESG-Ratings

Das Feedback von ESG-(Environmental, Social, Governance-)Rating-Agenturen ist für uns ein wichtiger Maßstab und Indikator für die Anliegen unserer Stakeholder. Weiterführende Informationen sind auf unserer Investor-Relations-Internetseite verfügbar.

Einstufungen ESG-Ratings

2023

2022

2021

Letztes

Update

Skala

CDP (Klimarating)

A–

A

A

Feb. 2024 1)

A bis F

EcoVadis

68

68

61

Jun. 2023

Die besten 1% (75 –100)

Die besten 5% (67 –74)

Die besten 25% (56 –66)

Die besten 50% (47 –55)

ISS ESG 

B–

C+

B–

Sep. 2023

A+/4,00 bis D– /1,00

MSCI

A

AA

A

Dez. 2023

Leader (AA –AAA)

Average (BB –A)

Laggard (CCC – B)

Sustainalytics 

22,1

24,5

19,7

Aug. 2023

Risikoeinschätzung:

Vernachlässigbar (0 –10)

Gering (10 –20)

Mittel (20 –30)

Hoch (30 –40)

Schwer (40 –100)

Alphabetische Reihenfolge.
1) CDP hat die Ergebnisse des Klimaratings 2023 im Februar 2024 veröffentlicht.

Veränderungen in 2023:

  • CDP: Im CDP-Rating wurde der DB-Konzern 2023 herabge­stuft. Treiber für die Veränderung zu 2022 sind u. a. erhöhte Anforderungen (im Bereich Leadership) und eine Anpassung der Scoringmethodik. Mit dem Ergebnis sind ­wir wei­­­­­terhin in der höchsten Kategorie »Leadership« ver­­ortet und gehören im Fragebogen Klimawandel zu den besten 6%.
  • EcoVadis: Der DB-Konzern gehört mit seinem Gesamt-Score 2023 zu den Top 2% der von EcoVadis in der Ka­te­­­­­gorie Transport via railways industry bewerteten Unternehmen und hat mit dieser Punktzahl seine Bewertung vom Vorjahr gehalten. Der Branchendurchschnitt liegt bei 42 Punkten. Zudem wurde der DB-Konzern mit einer Silber­­medaille (2022: Goldmedaille) für seine Nachhaltigkeitsleistung ausgezeichnet. Diese Veränderung zum Vorjahr ist auf eine Anpassung der Medaillenskala durch EcoVadis zurückzuführen.
  • ISS ESG: Im ESG Corporate Rating von ISS ESG wurde der DB-Konzern 2023 hochgestuft. Dies ist v. a. auf bessere Bewertungen im Bereich »Governance« und einen positi­ven Trend im Bereich der »Eco-efficiency« zurück­zuführen. Damit belegt der DB-Konzern den Dezil-Rang 1 und wurde erneut mit dem Prime-Status ausgezeichnet.
  • MSCI ESG: Im MSCI ESG-Rating wurde der DB-Konzern 2023 herabgestuft. Treiber waren der Ausschluss des bisher bewerteten Themas »Community Relations« mit der damit einhergehenden veränderten Gewichtung der Themen sowie die relative Verbesserung der Vergleichsgruppe.
  • Sustainalytics: Sustainalytics hat das ESG-Risiko des DB-­­Konzerns 2023 angepasst. Zurückzuführen ist dies auf eine bessere Einschätzung der Steuerung einzelner ESG-Themen.
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