Ergebnisentwicklung
Änderungen im Vorjahresvergleich
Wesentliche rechnungslegungsbezogene Veränderungen mit einschränkenden Auswirkungen auf den Vorjahresvergleich ergaben sich für die DB AG 2023 nicht.
Ergebnisentwicklung
Gewinn- und Verlustrechnung DB AG (HGB) / in Mio. € | 2023 | 2022 | Veränderung | |
absolut | % | |||
Umsatzerlöse | 1.858 | 1.352 | +506 | +37,4 |
Andere aktivierte Eigenleistungen | 1 | 0 | +1 | ‒ |
Sonstige betriebliche Erträge | 404 | 578 | ‒174 | ‒30,1 |
Materialaufwand | ‒575 | ‒521 | ‒54 | +10,4 |
Personalaufwand | ‒1.112 | ‒922 | ‒190 | +20,6 |
Abschreibungen | ‒1.096 | ‒30 | ‒1.066 | ‒ |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | ‒1.465 | ‒1.272 | ‒193 | +15,2 |
Beteiligungsergebnis | ‒2.311 | 662 | ‒2.973 | ‒ |
Zinsergebnis | 36 | ‒192 | +228 | ‒ |
Ergebnis vor Steuern | ‒4.260 | ‒345 | ‒3.915 | ‒ |
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | ‒1 | ‒1 | ‒ | ‒ |
Jahresfehlbetrag | ‒4.261 | ‒346 | ‒3.915 | ‒ |
Die wirtschaftliche Entwicklung der DB AG wurde 2023 wesentlich durch die sehr stark negative Entwicklung des Beteiligungsergebnisses beeinflusst. Neben zusätzlichen Belastungen durch v. a. inflationsbedingt höhere Kosten (insbesondere für Personal, Energie und in der Beschaffung) wirkte hier v. a. die Ausweitung von Instandhaltungsmaßnahmen bei den Infrastrukturgesellschaften. Zudem führte bei der Schenker AG nach der außergewöhnlich guten Entwicklung in den Vorjahren die Normalisierung der Frachtraten zu einem deutlichen Rückgang des Ergebnisses, das allerdings weiterhin deutlich über dem Vor-Corona-Niveau lag. Zusätzliche Belastungen resultierten für die DB AG aus Effekten im Zusammenhang mit dem geplanten Verkauf von DB Arriva.
Der Ertragszuwachs der DB AG wurde v. a. getrieben durch höhere Umsatzerlöse:
- Umsatzerlöse (+37,4%/+506 Mio. €): deutlicher Anstieg v. a. infolge eines Zuwachses bei zentralen Dienstleistungen für DB-Gesellschaften sowie gestiegener Vermietungserlöse.
- Sonstige betriebliche Erträge (–30,1%/‒174 Mio. €): Rückgang resultierte im Wesentlichen aus geringeren Erträgen aus Sicherungsgeschäften für Energie (Gegenposition in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen). Auch die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen gingen zurück. Gedämpft wurde der Rückgang durch positive Effekte aus der in 2023 eingeführten Konzernumlage.
Auf der Aufwandsseite kam es gegenläufig insgesamt zu einem deutlichen Anstieg:
- Abschreibungen (+1.066 Mio. €): Anstieg v. a. infolge von außerplanmäßigen Wertberichtigungen auf konzerninterne Ausleihungen an Gesellschaften von DB Arriva sehr deutlich.
- Sonstige betriebliche Aufwendungen (+15,2%/ +193 Mio. €): Anstieg resultierte insbesondere aus Effekten im Zusammenhang mit Rückstellungszuführungen für drohende Verluste im Zusammenhang mit dem geplanten Verkauf von DB Arriva und für ökologische Altlasten. Auch der Anstieg der bezogenen IT-Leistungen wirkte aufwandserhöhend.
- Personalaufwand (+20,6%/+190 Mio. €): Zunahme v. a. infolge eines Anstiegs der Aufwendungen für die Altersvorsorge (Zuführung zu Pensionsrückstellungen) sowie tarifbedingt. Zudem wirkte ein höherer durchschnittlicher Mitarbeitendenbestand aufwandssteigernd.
- Materialaufwand (+10,4%/+54 Mio. €): Erhöhung u. a. infolge höherer Aufwendungen für bezogene Dienstleistungen insbesondere im Zusammenhang mit erbrachten Vermietungsleistungen sowie für Instandhaltungen zu.
Maßgeblich für die Entwicklung des Jahresergebnisses der DB AG war die deutliche Verschlechterung des Beteiligungsergebnisses.
Beteiligungsergebnis DB AG (HGB) / in Mio. € | 2023 | 2022 | Veränderung | |
absolut | % | |||
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen | 1.140 | 1.839 | ‒699 | ‒38,0 |
davon DB InfraGO AG (vormals DB Netz AG) | ‒ | 403 | ‒403 | ‒100 |
davon Schenker AG | 662 | 970 | ‒308 | ‒31,8 |
davon DB Fernverkehr AG | ‒ | 65 | ‒65 | ‒100 |
davon DB Energie GmbH | 166 | 140 | +26 | +18,6 |
Aufwendungen aus Verlustübernahme | ‒2.688 | ‒1.175 | ‒1.513 | +129 |
davon DB InfraGO AG (vormals DB Netz AG) | ‒1.634 | ‒ | ‒1.634 | ‒ |
davon DB Fernverkehr AG | ‒224 | ‒ | ‒ 224 | ‒ |
davon DB Cargo AG | ‒584 | ‒858 | +274 | ‒31,9 |
davon DB Regio AG | ‒36 | ‒126 | +90 | ‒71,4 |
davon DB JobService GmbH | ‒91 | ‒103 | +12 | ‒11,7 |
Abschreibungen auf Finanzanlagen | ‒760 | 0 | ‒760 | ‒ |
Sonstige | ‒3 | ‒2 | ‒1 | +50,0 |
Insgesamt | ‒ 2.311 | 662 | ‒2.973 | ‒ |
Die Entwicklung des Beteiligungsergebnisses der DB AG wurde getrieben durch:
- die schwächere Entwicklung der DB InfraGO AG (vormals DB Netz AG) (‒2,0 Mrd. €) v. a. infolge der umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität und Verfügbarkeit der Schieneninfrastruktur, die zum Teil für den Bund vorfinanziert wurden, sowie
- der DB Fernverkehr AG (‒0.3 Mrd. €). Kostensteigerungen insbesondere für Energie und Personal sowie der Wegfall der coronabedingten Trassenpreisförderungen wurden durch v. a. leistungsbedingte Umsatzsteigerungen nur teilweise kompensiert.
- Den Rückgang der Erträge aus Gewinnabführungsverträgen bei der Schenker AG v. a. infolge der Frachtratennormalisierung.
- Die Aufwendungen aus der Verlustübernahme der DB Cargo AG gingen zurück. Qualitätseinschränkungen aufgrund von Ressourcenmangel, Baustellentätigkeit insbesondere in Deutschland, steigende Faktorkosten sowie fehlende konjunkturelle Impulse setzten die wirtschaftliche Entwicklung der DB Cargo AG aber weiter sehr stark unter Druck.
Die Abschreibungen auf Finanzanlagen resultierten aus Effekten im Zusammenhang mit dem geplanten Verkauf von DB Arriva.
Die DB AG übernimmt die zentrale Finanzierungsfunktion für den DB-Konzern und reicht die i. d. R. von der Deutsche Bahn Finance GmbH (DB Finance) über Anleiheemissionen aufgenommenen und an die DB AG per Darlehen weitergereichten Mittel im Wesentlichen zu gleichen Konditionen an die DB-Konzerngesellschaften weiter. Das Zinsergebnis hat sich deutlich verbessert. Die Zinserträge stiegen stärker als die Zinsaufwendungen.
Die Steuerposition war unverändert und blieb unwesentlich.
Die wirtschaftliche Situation hat sich 2023 wie erwartet verschärft. Insbesondere das deutlich schwächere Beteiligungsergebnis sowie außerplanmäßige Wertminderungen führten zu einer sehr deutlichen Verschlechterung des schon im Vorjahr negativen Ergebnisses nach Steuern.
Abweichungen von der Prognose zur Ertragslage
Die Entwicklung der DB AG 2023 entspricht grundsätzlich der im Lagebericht zum Geschäftsjahr 2022 abgegebenen Prognose für das Geschäftsjahr 2023. Der Rückgang war allerdings infolge der Einmaleffekte aus dem Verkauf von DB Arriva sowie den Vorleistungen für Infrastrukturmaßnahmen deutlich stärker als erwartet.