Prognosebericht (DB AG)
Erwartete Entwicklung der DB AG
Voraussichtliche Ertragslage
Unsere Prognosen für die Entwicklung des DB-Konzerns und der Konzerngesellschaften im Geschäftsjahr 2024 basieren auf den Erwartungen des DB-Konzerns zu Markt-, Wettbewerbs- und Umfeldentwicklungen sowie dem Umsetzungserfolg von geplanten Maßnahmen.
Die Ergebnisentwicklung der DB AG wird voraussichtlich auch 2024 maßgeblich von der Entwicklung der Tochtergesellschaften und damit der Höhe des Beteiligungsergeb-
nisses geprägt werden. Für 2024 wird aber insgesamt mit einer deutlich besseren Entwicklung des Beteiligungsergebnisses gerechnet. Insgesamt erwarten wir daher auch eine spürbare Verbesserung des Jahresergebnisses der DB AG.
Die Geschäftsentwicklung des DB-Konzerns und der Konzerngesellschaften wird 2024 weiterhin von Belastungen aus dem hohen Niveau bei Energie-, Einkaufs- und Personalkosten geprägt sein. Zusätzlich wirken sich Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung insbesondere in der Schieneninfrastruktur auf die Entwicklung des DB-Konzerns aus. Ziel ist es, die betrieblichen Auswirkungen durch die Generalsanierung der Riedbahn in der zweiten Jahreshälfte 2024 zu minimieren. Die kurzfristigen Einschränkungen bei der betrieblichen Qualität in der Sanierungsphase sind dabei aber erwartbar. Zudem wird die Entwicklung in 2024 voraussichtlich durch die schwache konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und Europa gedämpft. Gegensteuerungsmaßnahmen werden teilweise kompensierend wirken.
Ein wesentlicher Aspekt für die Ergebnisentwicklung in 2024 ist auch die Ablösung der Vorleistungen für Instandhaltungsmaßnahmen in der Schieneninfrastruktur aus 2023. Zudem sind durch den Wegfall von Sondereffekten im Zusammenhang mit dem geplanten Verkauf von DB Arriva spürbare Ergebnisverbesserungen zu erwarten.
Im Januar 2024 ist es bereits zu umfangreichen Streikmaßnahmen gekommen. Sollte es im weiteren Jahresverlauf zu weiteren umfangreichen Streikmaßnahmen der GDL kommen, wird dies voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung der Geschäftsfelder des DB-Konzerns im Systemverbund Bahn haben, die nicht in der aktuellen Prognose enthalten sind.
Voraussichtliche Finanzlage
Ein effizientes Liquiditätsmanagement hat auch 2024 eine hohe Priorität für den DB-Konzern. Er konzentriert sich darauf, den Mittelfluss aus der betrieblichen Tätigkeit kontinuierlich zu prognostizieren, da dieser die Hauptquelle für liquide Mittel darstellt. 2024 hat der DB-Konzern fällig werdende Finanzverbindlichkeiten (ohne kurzfristige Bankverbindlichkeiten) in vergleichbarer Höhe zu 2023 zu tilgen. Der Finanzmittelbedarf daraus wird durch die Emission von öffentlichen und nicht öffentlichen Anleihen gedeckt. Emissionsbegleitend sind Roadshows in Europa und Asien geplant. Zudem wird der DB-Konzern in 2024 voraussichtlich auch weitere Bankdarlehen aufnehmen. Für seine Kapitalmarktaktivitäten verfügt der DB-Konzern unverändert über einen angemessenen Finanzierungsspielraum. Die garantierten Kreditfazilitäten dienen als Rückfallebene im Fall einer Störung des Kapitalmarktzugangs. Die kurz- und mittelfristige Liquiditätsversorgung ist auch 2024 sichergestellt. Die Brutto-Investitionen des DB-Konzerns werden auch 2024 zum überwiegenden Teil durch Investitionszuschüsse abgedeckt. Zudem ist eine zusätzliche Eigenkapitalmaßnahme des Bundes geplant. Die vom DB-Konzern zu finanzierenden Netto-Investitionen werden voraussichtlich auch 2024 nicht vollständig aus der Innenfinanzierung abgedeckt werden können. Die Netto-Finanzschulden des DB-Konzerns dürften per 31. Dezember 2024 abhängig von den unterstellten höheren Unterstützungsmaßnahmen des Bundes für Infrastrukturmaßnahmen, den erwarteten Ergebnisverbesserungen sowie dem Verkauf von DB Arriva bei einem erwarteten deutlichen Anstieg der Netto-Investitionen auf dem Niveau des Vorjahresendes liegen. Die Prognose unterliegt allerdings erhöhten Unsicherheiten mit Blick auf noch fehlende gesetzliche und regulatorische Voraussetzungen für höhere Bundeszahlungen.