Entwicklung der Geschäftsfelder

DB InfraGO

Ende Dezember 2023 wurde die Zusammenlegung der DB Netz AG und der DB Station&Service AG zu einem gemeinwohlorientierten Eisenbahninfrastrukturunternehmen wirksam. Die DB Netz AG firmiert seither unter dem Namen DB InfraGO AG. Der Name steht als Abkürzung für »Infrastruktur GemeinwohlOrientiert«. Die DB InfraGO AG bleibt unverän­dert Teil des DB-Konzerns. Die bisherigen Geschäftsfelder DB Netze Fahrweg und DB Netze Personenbahnhöfe wer­­den ab dem Geschäftsjahr 2024 in dem neuen Geschäftsfeld DB InfraGO zusammengeführt und in diesem Bericht letztmalig getrennt berichtet.

Der Zustand der Eisenbahninfrastruktur wird aktuell den Ansprüchen an Qualität und Kapazität nicht gerecht. Seit der Bahnreform 1994 ist die Betriebsleistung um 28% gestiegen, das Netz hingegen um 17% (bezogen auf die Betriebslänge in km) geschrumpft. Insbesondere in Metropolen halten der Zustand des Netzes und der Bahnhöfe der hohen Belastung nicht stand. Es kommt zu Störungen und Baustellen und die Pünktlichkeit leidet massiv. Schienennetz und Bahnhöfe müssen dringend modernisiert, die Qualität verbessert werden. Zugleich ist eine zuverlässige und langfristig planbare Mittelausstattung essenziell, um dem Investitionsstau zu begegnen.

Nach einer kritischen Bestandsaufnahme haben DB-Konzern und Bundesregierung nun gemeinsam das größte Infra­strukturprogramm in der Geschichte des DB-Konzerns angestoßen und die DB InfraGO AG auf den Weg gebracht. Die Gemeinwohlorientierung steht klar im Fokus der DB InfraGO. Das bedeutet, dass Bewirtschaftung und Ausbau der Ei­senbahninfrastruktur konsequent an den Bedürfnissen der Bürger:innen, der Wirtschaft und der Umwelt ausgerichtet werden. Bund und DB-Konzern wollen Bewirtschaftung, Finanzierung und Steuerung der Infrastruktur grundlegend ändern und etablieren ein neues Zusammenspiel untereinander: Der Bund formuliert klare politische Ziele für die Infrastruktur, die am Gemeinwohl ausgerichtet sind, und stellt deren Finanzierung sicher. Die DB InfraGO AG setzt diese Ziele mit den zur Verfügung stehenden Mitteln als Wirtschaftsunternehmen effizient und transparent um. Gemein-wohlorientierung und wirtschaftliches Handeln gehen somit Hand in Hand.

Sieben zentrale Maßnahmen wurden identifiziert, um die Infrastruktur zu erneuern und zu modernisieren:

  • Aufbau eines Hochleistungsnetzes und die dafür erforderliche Generalsanierung hochbelasteter Korridore.
  • Schnelle Kapazitätserweiterung durch Umsetzung kleiner und mittlerer Maßnahmen wie etwa der Einbau zusätzlicher Weichen oder die Schaffung von Überleitstellen.
  • Digitalisierung der Schiene, u. a. durch Ausrüstung von Strecken mit ETCS.
  • Entwicklung von Zukunftsbahnhöfen mit Möglichkeiten zur Anschlussmobilität sowie dem Bahnhofsumfeld.
  • Kapazitätserhöhung durch neu und ausgebaute Serviceeinrichtungen, z. B. durch zusätzliche Gleise.
  • Gezielter Neu- und Ausbau von Strecken, wo zusätzlicher Kapazitätsbedarf in der Zukunft absehbar ist.
  • Weitere Elektrifizierung des Schienennetzes.

2023 stand unter dem Vorzeichen intensiver Vorbereitungen auf diesen Auf- und Umbruch: Im Schulterschluss mit allen Be­­teiligten aus Politik und Branche wurden die Weichen für einen reibungslosen Übergang gestellt. Grundlagen für die Gemeinwohlorientierung sind ein umfassendes Reformpa­­ket und ein Gesamtprogramm zur Erneuerung und Modernisierung, das die gesamte Infrastruktur umfasst.

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