Energieeffizienz
Die Erhöhung der Energieeffizienz ist ein weiterer Baustein, über den wir unser Klimaschutzziel erreichen wollen. Zu unseren Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz gehören v. a. die weitere Elektrifizierung unseres Streckennetzes und die Reduzierung unseres Energieverbrauchs.
Elektrifizierungsgrade in Deutschland / in % | 2023 | 2022 | 2021 |
Elektrifizierung Schieneninfrastruktur (Betriebslänge) | 62,3 | 61,7 | 61,5 |
Elektrifizierung Hochleistungsnetz 1) | 99,0 | – | – |
Elektrisch durchgeführte Transporte des DB-Konzerns im Schienenpersonen- und -güterverkehr (basierend auf Ltkm) 2) | 93,0 | 92,7 | 92,3 |
1) Noch nicht abgeschlossene Elektrifizierung der Fehmarnbeltquerung entspricht rund 1% des Hochleistungsnetzes.
2) Umfasst DB Fernverkehr AG, DB Regio AG, S-Bahn Hamburg GmbH, S-Bahn Berlin GmbH, RegioNetz Verkehrs GmbH, DB Cargo AG; ohne Rangierfahrten.
- 2023 haben wir die Vorplanungen für die Elektrifizierung von 55 km entlang der Strecke Landshut — Mühldorf begonnen, sodass künftig klimafreundliche Fahrten vom Inn bis zur Isar möglich sind.
- Außerdem erneuern wir stetig unsere Flotte und setzen z. B. bei unseren neuen Lokomotiven und Triebzügen auf die Rückspeisung von umgewandelter Bremsenergie in die Oberleitung. 2023 lag die Rückspeisequote wie im Vorjahr bei 17,9%. 2023 ist die Flotte der rückspeisefähigen Fahrzeuge weiter gewachsen, bspw. durch den Zugang von weiteren ICE-3neo- und ICE-4-Zügen.
- Darüber hinaus schulen und unterstützen wir unsere Fahrzeugführer:innen im energiesparenden Fahren. Der kontinuierliche Roll-out von Fahrassistenzsystemen wie LEADER bei DB Cargo und RESY bei DB Regio oder der Einsatz von längeren Zügen bei DB Cargo helfen uns dabei, unseren Energieverbrauch weiter zu senken und die Energieeffizienz zu erhöhen.
- 2023 haben wir bei einem Instandhaltungswerk von DB Regio in Aachen, in dem selbstschließende Hallentore verbaut wurden, eine Analyse des Energieverbrauchs vorgenommen. Es wurde eine Einsparung von rund 13% im Energieverbrauch erreicht, sodass wir 2023 die Planung für die Umrüstung an drei weiteren Standorten begonnen haben.
- Wir haben die TU Darmstadt mit einer Studie beauftragt, um in einem Pilotprojekt die technische Machbarkeit und Potenzialschätzung von Geothermie im Tunnelbau zur Erhöhung unserer Energieeffizienz zu untersuchen.
Spezifischer Primärenergieverbrauch der Fahrten und Transporte des DB-Konzerns | 2023 | 2022 | Veränderung | 2021 | |
absolut | % | ||||
Schienenpersonennahverkehr in MJ/Pkm | 0,73 | 0,83 | –0,10 | –12,0 | 1,37 |
in Deutschland | 0,68 | 0,82 | –0,14 | –17,1 | 1,34 |
Schienenpersonenfernverkehr in MJ/Pkm | 0,21 | 0,23 | –0,02 | –8,7 | 0,35 |
Busverkehr in MJ/Pkm | 1,04 | 1,11 | – 0,07 | –6,3 | 1,49 |
in Deutschland | 1,43 | 1,57 | –0,14 | –8,9 | 1,66 |
Schienengüterverkehr 1) in MJ/tkm | 0,31 | 0,28 | +0,03 | +10,7 | 0,30 |
in Deutschland | 0,27 | 0,26 | +0,01 | +3,8 | 0,28 |
Straßengüterverkehr 2) in MJ/tkm | 1,29 | 1,22 | +0,07 | +5,7 | 1,23 |
Luftfracht 3) in MJ/tkm | 9,37 | 9,17 | +0,20 | +2,2 | 9,29 |
Seefracht 3) in MJ/tkm | 0,08 | 0,08 | – | – | 0,07 |
Well-to-Wheel (WTW); Scope 1 –3; Unternehmen im Schienenverkehr werden mit ihrem eigenen Strommix bzw. den jeweiligen Landesmixen berücksichtigt. Inkl. DB Arriva.
1) 2021 können bei Schienengüterverkehren von/nach China von DB Cargo und DB Schenker Doppelbilanzierungen enthalten sein, sodass Werte leicht erhöht sein können.
2) Ohne USA Truck.
3) Ohne Vor- und Nachläufe.
Die Verbesserung des spezifischen Primärenergieverbrauchs im Schienenpersonennah- und -fernverkehr ist auf eine weitere Erhöhung der Zugauslastung sowie Effizienzmaßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs zurückzuführen. Die Verschlechterung im Schienengüterverkehr resultierte aus einem spürbaren Leistungsrückgang. Auch im Speditions- und Logistikbereich war 2023 eine rückläufige Volumenentwicklung zu verzeichnen. Negativ wirkten sich zudem Auslastungsverschlechterungen im Straßengüterverkehr sowie der vermehrte Einsatz älterer Frachtflieger und von mehr Belly-Fracht (d. h. Fracht, die Passagierflugzeuge unterflur im Unterdeck transportieren) aus.
Stationäre Energieverbräuche
Absoluter Primärenergieverbrauch der stationären Anlagen des DB-Konzerns in Deutschland / in Terajoule (TJ) | 2023 | 2022 | Veränderung | 2021 | |
absolut | % | ||||
Netzbetrieb | 4.966 | 5.128 | –162 | –3,2 | 5.600 |
Personenbahnhöfe | 2.333 | 2.519 | –186 | –7,4 | 2.640 |
Instandhaltung Schienenfahrzeuge (Werke) | 2.721 | 2.978 | –257 | –8,6 | 2.539 |
Sonstige | 3.227 | 3.182 | +45 | +1,4 | 4.157 |
Insgesamt | 13.248 | 13.807 | –559 | –4,0 | 14.936 |
Einzelwerte sind gerundet und addieren sich deshalb ggf. nicht auf.
Indem wir den Primärenergieverbrauch ausweisen, berücksichtigen wir auch vorgelagerte Prozesse zur Energiebereitstellung, wie z. B. die Förderung, Aufbereitung und den Transport von Kraftstoffen oder Prozesse zur Stromerzeugung. Unsere rund 5.400 Bahnhöfe, unsere Stellwerke und Betriebseinrichtungen, unsere Werke und Gebäude in Deutschland, die weltweit mehr als 1.850 Standorte von DB Schenker sowie die Standorte von DB Arriva und DB Cargo im europäischen Ausland machen 6,7% des gesamten Primärenergiebedarfs des DB-Konzerns aus (im Vorjahr: 6,1%).
Um Einsparpotenziale fortlaufend zu identifizieren und den Energieverbrauch und damit die Treibhausgasemissionen nachhaltig zu senken, betreiben aktuell neun Konzerngesellschaften, darunter die DB Energie GmbH, die DB Regio AG und die DB Fernverkehr AG, ein zertifiziertes Energiemanagmentsystem (EnMS) nach DIN EN ISO 50001. Von der Einführungspflicht eines EnMS nach dem 2023 in Kraft getretenen Energieeffizienzgesetz (EnEfG) werden den Abschätzungen zufolge 40 Konzerngesellschaften betroffen sein.