Managementansatz und Lärmschutzziel
Die Entlastung der Anwohner:innen von Schienenverkehrslärm ist eine wesentliche Voraussetzung für eine Verkehrsverlagerung auf die Schiene. Deshalb arbeiten wir zusammen mit dem Bund weiter an der Umsetzung unseres Lärmschutzziels:
- Von 1999 bis 2030 wollen wir im Rahmen der Fortführung des Lärmsanierungsprogramms des Bundes insgesamt 3.250 km Bestandsstrecken mit rund 800.000 Anwohner:innen von Schienenverkehrslärm entlasten. Dies entspricht der Hälfte der Betroffenen.
- Bis 2050 wollen wir alle Anwohner:innen an lärmbelasteten Bestandsstrecken von Schienenverkehrslärm entlastet haben. Voraussetzung für die Zielerreichung ist die auskömmliche Mittelbereitstellung für ortsfeste Lärmschutzmaßnahmen durch den Bund im Haushaltstitel Lärmsanierung.
Mit unserer Zwei-Säulen-Strategie beim Lärmschutz, Maßnahmen zum einen vor Ort (Infrastruktur) und zum anderen an der Quelle (Fahrzeuge) durchzuführen, verbessern wir die Akzeptanz der Menschen für die Verkehrsverlagerung auf die Schiene.
- Die Güterwagen von DB Cargo sind bereits seit 2020 komplett auf leise Bremsen umgerüstet. Bis 2025 werden auch die elektrischen Streckenlokomotiven von DB Cargo in Deutschland mit leisen Bremssystemen unterwegs sein.
- Bis 2030 wird DB Cargo die älteren Diesellokomotiven der Baureihen 232/233 mit lauten Grauguss-Klotzbremsen ausgemustert haben. Lediglich Lokomotiven der Baureihe class 77 mit weniger als 2% der Streckenleistung (in Ltkm) von DB Cargo werden dann noch mit diesen Bremssystemen fahren.
- DB Fernverkehr plant, alle Rangierlokomotiven mit Dieselantrieb durch besonders leise und klimafreundliche Hybrid-Rangierlokomotiven zu ersetzen. Somit trägt Lärmschutz gleichzeitig zum Klimaschutz bei. Die Auslieferung der leisen Hybrid-Rangierloks soll infolge von Lieferengpässen bis 2028 erfolgen.
Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) und unseren Partnern aus der Industrie wollen wir die Forschung und Entwicklung von Lärm- und Erschütterungsschutzmaßnahmen für Schieneninfrastruktur und -fahrzeuge weiter vorantreiben.