Managementansatz und Ziele
Beim Ausbau der Schieneninfrastruktur lassen sich Eingriffe in die Natur nicht immer vermeiden. Für uns ist der Schutz von Natur und Biodiversität eine wichtige Aufgabe, die wir von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb unserer Anlagen berücksichtigen. Bei unseren Aktivitäten werden – sofern der Eingriff nicht vermieden werden kann – adäquate Ausgleichsflächen geschaffen, sodass wir alle gesetzlichen Verpflichtungen des Naturschutzrechts erfüllen. Mit unseren Rahmenrichtlinien im Umweltschutz wie z. B. »Naturschutzrechtliche Kompensationsverpflichtungen«, »Qualifikation Umweltfachkraft/Umweltfachlicher Bauüberwacher nach Umweltleitfaden des Eisenbahn-Bundesamtes« sowie dem »Integrierten Pflanzenschutz« setzen wir für alle DB-Konzernunternehmen in Deutschland die Anforderungen und Leitlinien in diesen Themen um. Z. B. regelt die Richtlinie zu naturschutzrechtlichen Kompensationsverpflichtungen seit 2017 den Umgang mit selbigen von der Planung über die Umsetzung bis hin zur Unterhaltung und legt die Grundlagen der gesetzlich vorgeschriebenen Berichterstattung an die Genehmigungsbehörden und die Nutzung des Fachinformationssystems Naturschutz und Kompensation (FINK) fest.
Im Zuge der geplanten Neubaustrecke Frankfurt — Mannheim setzt der DB-Konzern auf einer Fläche von rund 700 ha verschiedene Naturschutzmaßnahmen um. Zentrales Projekt der geplanten Ausgleichsmaßnahmen ist der DB-Klimawald zum Schutz der Wälder in Südhessen – ausgezeichnet als »Hervorragendes Beispiel« im Rahmen der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen.
Darüber hinaus wurde auf dem 260 ha großen Gelände der ehemaligen Munitionsanstalt in Münster-Breitefeld (Muna Münster) der Naturerlebnispfad Wisent-Wald und damit ein Umweltbildungsprojekt geschaffen.
Neben einer Vielzahl von Ausgleichsmaßnahmen ergreifen wir auch im Fahrbetrieb Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität und bei der Vegetationskontrolle. So wurden für die Schienenanbindung der Fehmarnbeltquerung als vorgezogene Artenschutzmaßnahme Tausende Amphibien, insbesondere Teich- und Kammmolche, von den Winterhabitaten in der Bahnböschung in nahe gelegene Laichgewässer verbracht und frostsichere Winterverstecke für die kommenden Winter errichtet.
Über unsere Ausgleichsmaßnahmen hinaus haben wir die ehemaligen Gleisanlagen rund um das Stellwerk Delmenhorst in ein grünes Biotop umgewandelt. Auf rund 5.000 m² entsteht auf einer von uns finanzierten Fläche ein besonderer Standort mit Magerwiesen für seltene Tiere und Pflanzen, die in der heutigen Landschaft kaum noch zu finden sind. Auf den stillgelegten Gleisen wurden Magerwiesen ausgesät, mehr als 300 Bäume und Sträucher gepflanzt sowie Totholzhecken und Fledermauskästen installiert.