Grüne Transformation

Materialkreisläufe – Ressourcenmanagement im Input

Für das Schienennetz bilden Gleisschotter, Betonschwellen und Schienenstahl die Grundlage. Insgesamt befinden sich rund 200 Mio. t Gleisschotter, rund 95 Millionen Betonschwellen und rund 6,6 Mio. t Schienenstahl im deutschen Schienennetz.

Materialeinsatz in der Schieneninfrastruktur

2023

2022

Verände­rung

2021

absolut

%

Schotter in Tsd. t

3.880

3.471

+409

+11,8

3.638

Recyclinganteil in %

12,0

11,4

+0,6

10,7

Betonschwellen in Tsd.

3.475

2.089

+1.386

+66,3

2.590

Recyclinganteil in %

8,7

13,3

–4,6

10,4

Schienenstahl in Tsd. t

280,4

259,0

+21,4

+8,3

244,4

Recyclinganteil 1) in %

24,9

Zeitraum 01.10. bis 30.09.
1) Datenerhebungsprozess für Recyclinganteil Schienenstahl in 2023 etabliert.

Beim Gesamtmaterialeinsatz ist die Anzahl von aufgearbeiteten Betonschwellen auf über 300.000 Schwellen gestiegen (im Vorjahr: 284.000 Schwellen). Durch den stärkeren Anstieg der Gesamtmengen an beschafften Betonschwellen ist der Recyclinganteil jedoch gesunken.

Für das Gleisnetz ergreifen wir Maßnahmen, um den Bedarf an Neumaterial zu senken und die Materialien möglichst lange in der Wertschöpfungskette zu halten. Dafür haben wir einen Materialkreislauf für Gleisschotter und Betonschwellen etabliert:

  • 2023 wurden 3,2 Mio. t (im Vorjahr: 3,1 Mio. t) abge­nutzter Gleisschotter aus dem Gleisnetz ausgebaut, gereinigt, wieder scharfkantig gemacht oder ersetzt. Die Steine werden für die interne Wiederverwendung zu Recyclingschotter oder zur weiteren Nutzung als Splitt bzw. Brechsand für den Straßenbau aufgearbeitet. Dies geschieht entweder direkt vor Ort durch gleisgebundene Bettungsreinigungsmaschinen, mobile Aufbereitungs­anlagen oder in externen zertifizierten Anlagen. Damit werden die benö­­tigte Menge an Neuschotter sowie die damit verbundenen transportbedingten Treibhausgas­emissio­­nen deutlich re­­duziert. So wurden bspw. im Rahmen der sog. Bettungsreinigung, bei der der Schotter aufgenommen, gesiebt, gereinigt und wieder ins Gleis zurückgelegt wird, 1,6 Mio. t (im Vorjahr: 1,3 Mio. t) Gleisschotter gereinigt, wovon 0,8 Mio. t (im Vorjahr: 0,6 Mio. t) direkt wieder in das Gleisnetz zurückgeführt werden konnten.
  • Gemeinsam mit der HTW Dresden und Anlagenbauern untersuchen DB InfraGO und DB Bahnbau seit 2023 ein neues Verfahren zur schonenderen Aufbereitung von Gleisschotter mit dem Ziel, den Recyclinganteil im Gleisschotter zu erhöhen.
  • 2023 wurden rund 532.000 t nicht mehr nutzbare Betonschwellen ausgebaut (im Vorjahr: rund 533.000 t). Die Betonschwellen werden, soweit zulässig, für den Wiedereinsatz im Gleisnetz aufgearbeitet. Hierfür ungeeignete Betonschwellen werden über zertifizierte Entsorgungsunternehmen recycelt und bspw. im Straßen- oder Wegebau eingesetzt.
  • Für die Erhöhung des Recyclinganteils im Schienenstahl von heute rund 25% haben wir in einem ersten Schritt die Wirksamkeit der zwei Hebel, der Schienenaufarbeitung von Altschienen und der Beschaffung von grünem Stahl, als wesentliche Treiber bewertet und Handlungsbedarfe, wie z. B. die Ausweitung von Aufarbeitungsmög­lichkeiten, identifiziert.

Unsere Maßnahmen im Bereich Ressourcenschutz sind vielfältig:

  • U. a. tragen wir durch den Einsatz innovativer 3D-Druck-Ver­­fahren zu einer effizienten und ressourcenschonenden Bauteilproduktion in der Fahrzeuginstandhal­­tung bei. Überflüssige Lagerbestände werden vermieden, bei der Herstellung wird nur das tatsächlich benötigte Material verbraucht und wir verlängern die Lebenszyklen der Fahrzeuge, da wir Bauteile fertigen, die beim Hersteller nicht mehr erhältlich sind. Seit 2015 haben wir bereits über 80.000 (Ersatz-)Teile in mehr als 500 unterschiedlichen Anwendungen gedruckt. Da aber selbst in diesem ressourcenschonenden Verfahren nicht jeder Druck auf Anhieb gelingt und Abfälle entstehen, haben wir mit der Firma Recycling Fabrik für alle DB-Standorte deutschlandweit einen Recyclingkreislauf für 3D-Druck-Abfälle der meistverwendeten Druckmaterialien entwickelt.
  • Wir können immer mehr Services digital anbieten und set­zen dabei auf papierlose Kommunikation. Es gibt z. B. in unseren Zügen die Möglichkeit, zahlreiche Magazine kostenfrei im ICE Portal zu lesen. Das Kund:innenmagazin DB MOBIL gibt es seit 2023 nur noch digital. In unseren Reisezentren reduzieren wir zudem die Auslage von gedruckten Werbemitteln.
  • In Zorneding (Bayern) eröffneten wir im Dezember 2023 das erste Bahnhofsempfangsgebäude, das komplett aus Holz gebaut wurde. Überschüssige Energie aus der 140 m² großen Photovoltaikanlage wird ein nachhaltiger Second-Life-Batteriespeicher des DB-Start-ups encore aus 14 gebrauchten E-Auto-Batteriemodulen sammeln.
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